Filialnetz soll auch nach Banken-Fusion bestehen bleiben

Salzkotten/Büren. Mit über 75.000 Kunden, 43.000 Mitgliedern, 310 Mitarbeitenden und einem Kundenvolumen von 2,7 Milliarden Euro gehört die Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten zu einer der größten Volksbanken in Ostwestfalen-Lippe und dem Hochsauerlandkreis. Das Institut, das seit vielen Jahren auf Wachstumskurs ist, will aber weiter wachsen und wird sich ab dem 1. Januar 2022 der Verbund-Volksbank OWL anschließen. Was heißt das aber konkret für die Kunden? Schließlich gab es nach Ankündigung der Filialschließung in Fürstenberg schon lauten Protest. "Mit der Fusion sichern wir Arbeitsplätze" Die Filiale in Fürstenberg wurde im März mit der in Bad Wünnenberg zusammengeführt. &bdquo;Als regionaler und digitaler Lebenspartner richten wir unser Leistungsspektrum konsequent an dem sich wandelnden Kundenverhalten aus. Wir haben unsere Filiale in Fürstenberg so lange geöffnet gelassen, wie es wirtschaftlich für uns vertretbar war", erklärt Iris Stockfleth, Leiterin Marketing und Kommunikation der Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten, auf Anfrage. Aktuell verfügt die Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten über 13 Filialen. Davon liegen mit Bad Wünnenberg, Büren, Salzkotten, Haaren, Steinhausen, Tudorf, Verlar, Thüle und Scharmede neun im Kreis Paderborn. Zudem gibt es noch Niederlassungen in Niedersfeld, Olsberg, Brilon und Thülen. Die Regionalität sei ein hohes Gut, das die Volksbank unbedingt für die Zukunft sichern wolle. Deshalb stehe das Filialnetz im Rahmen der Fusion nicht zur Disposition, so Stockfleth. &bdquo;Unsere Mitglieder und Kunden in der Region können sich darauf verlassen, dass wir ihre vertraute Volksbank vor Ort bleiben und die Kundennähe aufrechterhalten und stärken werden", so die Sprecherin. Deshalb werde die Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten in der neuen Verbund-Volksbank OWL auch mit zwei regionalen Zweigniederlassungen präsent sein: mit der Volksbank Brilon und der Volksbank Büren-Salzkotten. Das seien vertraute Namen und damit bringe man den Mitgliedern und Kunden im Prinzip ein Stück Heimat zurück, sind die Aufsichtsräte und Vorstände beider Banken vom Wert der Regionalität überzeugt und sehen darin einen wesentlichen Erfolgsfaktor im Wettbewerb der Zukunft. &bdquo;Wir sind und bleiben Heimatbank", betonen sie. Geldautomatennetz soll bestehen bleiben Die Verbund-Volksbank bietet seit August einen neuen Service an. Mit dem Volksbank-Bus werden im Hochstift insbesondere Dörfer angefahren, wo keine Filiale mehr ist. Unter anderem in Husen, Holtheim oder Kleinenberg hält die mobile Filiale bereits. Nach der Fusion soll der Bus auch im Geschäftsgebiet der heutigen Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten zum Einsatz kommen. Und auch die Bargeldversorgung am EC-Automaten in Kundennähe soll weiterhin gesichert sein. Obwohl die Nutzung der Geldautomaten schon seit einigen Jahren sukzessive zurückgehe, sollen die Kunden weiterhin auf ein entsprechendes Geldautomatennetz zugreifen können. Ein Abbau sei im Rahmen der Fusion nicht geplant. Die Nutzung der Automaten wird regelmäßig überprüft und das Geldautomatennetz an das Verhalten der Kunden angepasst – so handhaben es sowohl die Verbund-Volksbank als auch die aus Brilon, Büren und Salzkotten. Deshalb werde man auch in der gemeinsamen Bank auf dieser Basis entscheiden, erklärt Iris Stockfleth. Allerdings habe sich der Trend zum bargeldlosen Bezahlen in der Corona-Pandemie noch einmal deutlich verstärkt, so Stockfleth. &bdquo;Die Anzahl der Bargeldtransaktionen an unseren Geldautomaten sind allein im Jahr 2020 um 20 Prozent gesunken. Deshalb werden wir auch keine zusätzlichen Geldautomaten aufbauen", so die Kommunikationsleiterin. "Bessere Gründe für eine gemeinsame Zukunft gibt es nicht" Für die Kunden soll sich laut Angaben des Unternehmens nichts ändern. Und für die Mitarbeitenden nur wenig. Mit der Zusammenführung beider Häuser werde es auch Zusammenführungen insbesondere in den internen Abteilungen geben. Dies sei aber normal und werde nicht zu Nachteilen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen. &bdquo;Ganz im Gegenteil: Mit der Fusion sichern wir Arbeitsplätze. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden gebraucht, denn wir wollen in einer starken Region weiter wachsen", so die Sprecherin. Viel mehr biete die bald größere Bank den Mitarbeitenden wesentlich mehr Entwicklungsmöglichkeiten durch Spezialisierung und den Einsatz in vielen Fachbereichen. Ein entsprechendes Konzept für die internen Bereiche werde im Rahmen der Fusionsprojektarbeit im nächsten Jahr erstellt. Als Genossenschaftsbank wolle man den ländlichen Raum mit Finanzdienstleistungen weiter versorgen, deshalb seien auch weiterhin vertraute Ansprechpartner vor Ort sehr wichtig. Letztendlich kam die Meldung, dass die beiden Banken im Januar 2022 fusionieren werden, doch recht überraschend. Schließlich hieß es in einem Bericht im Finanzbusiness im Mai noch, dass die Banken zwar enger zusammenrücken, aber nicht über einen Zusammenschluss verhandeln würden. &bdquo;In den vergangenen sechs Monaten haben wir uns im Rahmen der Kooperation zu vielen Geschäftsfeldern und Zukunftsthemen ausgetauscht und gemeinsam gute Ideen entwickelt. Jedoch mussten wir feststellen, dass wir damit nicht die erhofften betriebswirtschaftlichen Effekte erzielen. Was wir aber schnell erkannt haben: Uns verbindet ganz viel! Wir haben ein großes Wachstums- und Innovationspotenzial, denken ähnlich und passen auch kulturell gut zusammen. Bessere Gründe für eine gemeinsame Zukunft gibt es nicht", erklärt Iris Stockfleth das Umdenken, um mit vereinten Kräften noch viel mehr für die Kunden und Mitglieder erreichen zu können.

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