
Die Volksbank in Ostwestfalen blickt auf ein erfolgreiches erstes Geschäftsjahr zurück. Trotz der wirtschaftlich herausfordernden Rahmenbedingungen sei es der Genossenschaftsbank gelungen, zum Stichtag 31. Dezember 2024 eine Bilanzsumme von 10,3 Milliarden Euro auszuweisen, wie der Vorstand jetzt in der Jahresbilanz bekannt gab. Die Volksbank in Ostwestfalen ist aus der Fusion zwischen den Volksbanken „Bielefeld-Gütersloh“ und „Herford-Mindener Land“ zum 1. Januar 2024 entstanden.
Im Vergleich zum Vorjahr entspreche das zwar einem Rückgang von 0,5 Prozent, was jedoch im ersten Jahr der Fusion nicht unüblich sei. „Leichte Anpassungen im ersten Fusionsjahr sind normal und unterstreichen den Prozess der Zusammenführung“, erklärte der Co-Vorstandsvorsitzende Michael Deitert. Der Fokus liege jetzt darauf, die Stärken der fusionierten Bank zu nutzen, um nachhaltig zu wachsen.
Besonders zum guten Ergebnis der Bank beigetragen hat im abgelaufenen Geschäftsjahr das Kreditgeschäft mit Kundenforderungen von 7,2 Milliarden Euro (+3,8 Prozent). Und auch das Baufinanzierungsgeschäft, über das die Bank Immobilienkredite und Hypothekendarlehen in Höhe von insgesamt 616,3 Millionen Euro vergab (+5,9 Prozent). „Das zeigt, dass die Menschen weiterhin in Wohneigentum investieren möchten“, sagte Vorstandsmitglied Thomas Mühlhausen.
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Flexible Anlageformen sind bei der Volksbank gefragt
Obwohl die Kundeneinlagen im Geschäftsjahr 2024 mit 7,28 Millionen zwar insgesamt auf einem hohen Niveau blieben (-0,5 Prozent zum Vorjahr), verzeichnete die Volksbank in Ostwestfalen eher bei den Termineinlagen ein deutliches Wachstum. „Mit einem Plus von 6,8 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro zeigen unsere Kunden, dass vor allem das Interesse an flexiblen Anlageformen gestiegen ist“, erklärte Vorstandsmitglied Peter Scherf.
Gleichzeitig habe aber auch der Geschäftsbereich der Lebensversicherungen eine Renaissance erlebt, ergänzte Scherf. Ein Plus von 10,3 Prozent und eine bewertbare Summe von 77,6 Millionen Euro spreche für einen Trend bei langfristigen Vorsorgelösungen. Auch die Wertpapierbestände der Volksbank-Kundendepots stiegen um 12 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro.
Nach Abzug von Gesamtinvestitionen in Höhe von rund 30 Millionen Euro, die unter anderem in die 94 Bankstandorte zwischen Gütersloh und Minden sowie in Bank-eigene Immobilien geflossen sind, erzielte die Volksbank Ostwestfalen im Geschäftsjahr 2024 einen Gewinn von 12,7 Millionen Euro. „Wir werden den Aufsichtsräten daher eine Dividendenausschüttung an unsere Mitglieder von 2,5 Prozent vorschlagen“, sagte Deitert.
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An diesen drei Standorten stehen Veränderungen an
Mit Blick auf das aktuelle Geschäftsjahr sind die Vorstände zuversichtlich gestimmt. Im Rahmen der Fusion stehe unter anderem die Umstellung von 170.000 Girokonten auf das neue Ostwestfalenkonto an, außerdem sollen drei der insgesamt 96 Standorte in der Region renoviert, beziehungsweise neu gebaut werden. „Unsere Investitionen in Volmerdingsen, in Eidinghausen und in Bad Oeynhausen sind ein Bekenntnis zur Region“, sagte Deitert.
Gleichzeitig sei aber die Volksbank-App inzwischen die meistbesuchte Filiale der Genossenschaftsbank mit über 300.000 Kunden. „Darum überprüfen wir jederzeit die Nutzung unserer Standorte, um Kosten zu sparen und das Sicherheitsrisiko zu minimieren“, erklärte Deitert.
Bank treibt Investment am Bielefelder Kesselbrink voran
Das andauernde Investment in das Quartier zwischen Wilhelmstraße und Kesselbrink, wo sich der Hauptsitz der Volksbank in Ostwestfalen befindet, treibt die Genossenschaftsbank auch in Zukunft weiter voran. „Die positive Entwicklung rund um den Kesselbrink liegt uns am Herzen, und wir sind uns sicher, dass Veranstaltungen und Konzerte einen positiven Effekt auf das Potenzial des Quartiers haben werden“, sagte Deitert. Schon die erhöhte Frequenz durch die Wissenswerkstatt habe für Belebung gesorgt.
Wenn am 30. Juni 2025 der Vertrag des Co-Vorstandsvorsitzenden Andreas Kämmerling ausläuft, der insgesamt 40 Jahre für genossenschaftliche Finanzinstitute tätig war, zwölf Jahre davon als Vorstandssprecher der Volksbank Bad Oeynhausen-Herford und später Herford-Mindener Land, wird die Volksbank Ostwestfalen von einem vierköpfigen Vorstand aus Michael Deitert, Oliver Ohm, Peter Scherf und Thomas Mühlhausen weitergeführt.