Salzkotten

So plant Salzkotten die Alternative zum Martini-Markt

Salzkottens Bürgermeister Ulrich Berger sagt den sorgsam geplanten Martini-Markt ab. Die traditionelle Verlosung des Federviehs aber geht in aller Vorsicht über die Bühne.

Bürgermeister Ulrich Berger (l.) und Dirk Witulski vom Verkehrsverein zerreißen schweren Herzens die Martini-Markt-Plakate. | © Jochem Schulze

28.10.2020 | 28.10.2020, 07:30

Salzkotten. Alles war perfekt vorbereitet. Der Martini-Markt, das älteste Stadtfest in Salzkotten, sollte vom 6. bis zum 8. November als „Light-Version" gefeiert werden. Zudem sollte bereits am Allerheiligen-Wochenende der Martini-Fun-Park als Kirmes auf dem Parkplatz der Sälzerhalle die Vorfreude wecken. Doch die aktuellen Corona-Zahlen machen den Verantwortlichen einen Strich durch die Rechnung. In einer Pressekonferenz hat Bürgermeister Ulrich Berger am Dienstagnachmittag die Mehrzahl der geplanten Aktivitäten und Angebote abgesagt. Ein wichtiger Programmpunkt aber bleibt erhalten: Gut 180 Martini-Gänse kommen in die Verlosung.

„Wir haben die Gänse im Januar bestellt. Die können wir nicht einfach zurückgeben", sagte Berger. So können die Lose nun bis Sonntag, 8. November, um 18 Uhr in die Lostrommel vor dem Rathaus oder bereits zuvor in den Briefkasten des Rathauses eingeworfen werden. Am Montag, 9. November, wird gelost. Anschließend werden pro Tag 25 Gewinner benachrichtigt, die ihre tiefgefrorene Gans im Combi-Markt abholen können.

„Die 180 Gänse können wir so ordentlich verteilen. 1.200 Stutenkerle coronagerecht jedoch leider nicht", begründete Berger die Absage des Martinsspiels. Dieses hätte in diesem Jahr in insgesamt sechs Aufführungen mit jeweils bis zu 299 Besuchern auf der Sälzerwiese stattfinden sollen. Die Mädchen und Jungen von der Grundschule Salzkotten und vom Liebfrauengymnasium Büren hatten bereits fleißig geübt. Doch hier und wie auch beim Hüttendorf mit Biergarten und beim Rathaus-Café ist nun die neue Allgemeinverfügung des Kreises Paderborn im Wege.

"Das Beste daraus machen"

„Ich möchte keinerlei Ansatzpunkt bieten, durch den die derzeit noch vergleichsweise niedrigen Zahlen in unserer Stadt in Gefahr geraten", stellte Berger die Maxime seines Handelns klar und bekam vom Verkehrsvereinsvorsitzenden Dirk Witulski, Martini-Markt-Koordinator Günther Hesse sowie von Stefanie Herting vom Stadtmarketing und Monika Werner aus dem Bürgerbüro Unterstützung.

„Es ist eine schwierige Situation. Doch wir dürfen uns nicht unterkriegen lassen und müssen das Beste daraus machen", sagte Witulski und wies darauf hin, dass auch in diesem Jahr die Gänse von den Einzelhändlern und Gewerbetreibenden gestiftet worden seien. Die werden am Freitag, 6. November in der Stadt ein wenig Martini-Markt-Flair verbreiten. Die Geschäfte sind bis 21 Uhr geöffnet. Auch am Samstag, 7. November, soll bis 18 Uhr eingekauft werden können. Während die Händler also noch auf Umsatz hoffen, gucken die Schausteller komplett in die Röhre.

„Wir haben uns auf den Martini-Fun-Park gefreut und waren wirklich guter Dinge. Nach dieser erneuten Absage aber geht es ans Eingemachte", sagte der Paderborner Schausteller Robert Petter stellvertretend für seine Kolleginnen und Kollegen. Der Betreiber eines Auto-Scooters lobte die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stadt Salzkotten und malte ein düsteres Szenario: „Wenn jetzt auch noch die Weihnachtsmärkte ausfallen, wird es für uns ganz schwierig."