
Salzkotten. Es ist das vierte und letzte Stadtfest in diesem Jahr in Salzkotten: Das Luciafest ist auch das mit Abstand jüngste Fest der Sälzerstadt. 2019 fand es zum ersten Mal statt und hat sich mittlerweile nicht nur etabliert, sondern auch enorm vergrößert. Mal als Suppenfest und nur mit ein paar Hütten gestartet, bietet das Luciafest nun ein großes Programm, 15 Hütten und einen verkaufsoffenen Sonntag an – Höhepunkt am Sonntag, 15. Dezember, wird der stimmungsvolle Umzug sein. Dabei wird die zehnjährige Ella Schlune im Mittelpunkt stehen.
Die Salzkottenerin wird mit einer Lichterkrone als Lucia den Umzug anführen. Das Fest stammt ursprünglich aus Skandinavien und ist der heiligen Lucia gewidmet, die als Lichterkönigin Hoffnung, Wärme und Licht in die dunkle Jahreszeit bringen soll. Eine bessere Lucia-Darstellerin konnte das Organisationsteam nicht finden, denn Ella hat skandinavische Wurzeln. Ihre Mutter Martina Schlune ist Schwedin und freut sich sehr auf das Fest. „Ich bin damit aufgewachsen und es ist jetzt schön, dass Ella die Lucia ist“, sagte sie bei der Vorstellung des Programms.
Am 3. Adventssonntag beginnt das Fest mit einer Heiligen Messe um 11 Uhr in der Marienkirche. „Wir werden oft gefragt, was das Luciafest mit uns zu tun habe, es wäre doch heidnisch. Die heilige Lucia ist aber katholisch“, erklärt Petra Vahle vom Bonifatiuswerk. Daher wird Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes der deutschen Katholiken und Berater des Papstes, durch den Gottesdienst führen und auch Lucias Bedeutung für die Christen vertiefen. Musikalisch wird die Messe vom Danzdeel-Chor begleitet.
Witzige Aktion des Eine-Welt-Ladens mit Stehrümmchen
Anschließend öffnet der Einzelhandel in der autofreien Langen Straße seine Türen und lädt zu einem entspannten Winterbummel ein. „Die Sperrung der Innenstadt hat sich bei den Stadtfesten bewährt“, so Bürgermeister Ulrich Berger. Zuletzt seien die Einzelhändler mit dem Martinifest „sehr zufrieden“ gewesen und haben wieder viele Aktionen vorbereitet, wie Dirk Witulski, Vorsitzender des Verkehrsvereins, anfügte.
Auch das Salzmuseum und die Stadtbibliothek sind geöffnet. An der Bibliothek bietet der Förderverein der Liboriusschule wieder eine Lichterwerkstatt an. Hier können Besucher eigene Kunstwerke gestalten oder bereits gestaltete Lichter erwerben. Rund um die Ölmühle erwartet die Besucher ein liebevoll gestalteter Kreativmarkt mit handgefertigten Produkten.
Und der Eine-Welt-Kreis startet beim Luciafest eine etwas andere Aktion unter dem Motto „Früher war mehr Lametta“. Das habe aber nichts mit Loriot zu tun, wie Barbara Hattrup versicherte. „Viele haben noch Stehrümmchen, die sie nicht mehr brauchen. Diese wollen wir sammeln und daraus mithilfe von Vereinen oder allen, die gerne werkeln, etwas basteln“, erklärt Hattrup. Die Aktion soll länger laufen und der Erlös werde gespendet.
Für Kinder gibt es eine Winterrodelbahn
Stimmungsvolle Musik darf am 3. Advent natürlich nicht fehlen. Die Band „Speedos“ und die Kinder der Montessori- und Liboriusschule stimmen mit adventlichen Liedern und Gedichten auf Weihnachten ein. Interessant seien auch die stündlich stattfindenden Live-Vorführungen der Johanniter-Rettungshundestaffel. „Die Vorführung ist beim Martinimarkt sehr gut angekommen, diesmal dürfen wir uns über mehr freuen“, kündigte Inge Adrian an. Ebenso wird es wieder die Suppen der Salzkottener Landfrauen, der Kfd und der Franziskanerinnen geben. Sie gehören traditionell zum Luciafest dazu.
Den stimmungsvollen Höhepunkt bildet der traditionelle Lucia-Umzug um 17.30 Uhr. Mit leuchtenden Kerzen ziehen die Teilnehmer über die Lange Straße bis zur Ölmühle und erstrahlen die Stadt in einem besonderen Licht. An der Ölmühle wird es den „hyggeligen“ Abschluss geben mit dem gemeinsamen Weihnachtssingen mit dem Musikverein „Jugendlust“ aus Scharmede. Für die Kinder wird es zudem eine Winterrodelbahn, ein nostalgisches Karussell und eine lebendige Krippe mit Zwergeseln, Schäfchen, Ziegen und Alpakas geben.
„Das Luciafest ist für uns ein Fest des Zusammenkommens, ein Moment des Innehaltens und der Vorfreude auf Weihnachten. Es erinnert uns daran, wie wertvoll Licht und Geselligkeit, gerade in der dunklen Jahreszeit, sind“, so Bürgermeister Ulrich Berger. Salzkotten möchte mit diesem Fest auch Hoffnung in das Leben derer bringen, die sie am dringendsten benötigen. Daher schließt sich Salzkotten dem WDR-2-Weihnachtswunder an, das die generierten Spenden an weltweite Projekte gegen Hungersnot weitergibt. Spendendosen werden an verschiedenen Orten und Ständen auf dem Luciafest bereitgestellt.