Salzkotten-Scharmede. Die Vorbereitungen zum großen Karnevalsumzug am Sonntag in Scharmede laufen. Erwartet werden auch dieses Mal tausende Besucher. Sorgen um das Wetter macht sich Konrad Werning nicht.
Der Geschäftsführer des Scharmeder Karnevalsvereins will vor allem einen fröhlichen Familienkarneval und feiernde Menschen anstatt Volltrunkene, die anderen den ehrenamtlich vorbereiteten Straßenkarneval vermiesen. Um das zu erreichen, soll es umfassende Kontrollen geben.
In Scharmede hatten Veranstalter und Ordnungsbehörden wiederholt Probleme mit alkoholisierten Besuchern, die zumeist per Fußmarsch aus Elsen über den Holzweg kamen und sich unterwegs und später vor Ort überwiegend dem Alkohol hingaben, ohne am Karneval Interesse zu zeigen. Schon in Elsen gab es immer wieder Beschwerden über die Vandalen.
Sechs Polizisten wurden im Vorjahr verletzt
Im Vorjahr waren bei der Hallenparty in Scharmede nach dem Umzug dann noch sechs Polizisten leicht verletzt worden, als sich drei Gäste den Beamten widersetzten. Die Karnevalisten dachten danach sogar über eine Verlegung des Umzuges nach.
Eine Ordnungspartnerschaft zwischen Karnevalsverein, Kreispolizeibehörde, Ordnungsämtern der Städte Salzkotten und Paderborn sowie den Jugendämtern von Kreis und Stadt Paderborn soll nun dazu beitragen, dass in Scharmede alles friedlich und fröhlich bleibt.
Landrat Manfred Müller, Chef der Kreispolizeibehörde, betont gleichzeitig, dass jeder in der Verantwortung stehe und appelliert an die Vorbildfunktion von Erwachsenen und Eltern. „Übermäßiges Trinken passt nicht zum Familienkarneval", so der Landrat, der umfangreiche Kontrollen ankündigt.
"Benehmt Euch!"
Um einen reibungslosen Ablauf des Umzugs und der Party in der Schützenhalle zu gewährleisten, sei vom Veranstalter gemeinsam mit allen Beteiligten ein Sicherheitskonzept erarbeitet worden. Die Polizei unterstützt Veranstalter und Ordnungsbehörden bei der Verhinderung von Störungen und schreitet bei Gefahrensituationen und möglichen Straftaten frühzeitig ein. „Das Ziel ist ein friedlicher und fröhlicher Verlauf der Veranstaltung", so Landrat Manfred Müller.

„Wir freuen uns hier in Scharmede auf Gäste, die mit uns feiern wollen, sagen aber allen gleichzeitig: Benehmt Euch", unterstreicht Werning. Umfangreiche Kontrollen im Vorfeld und bei den Veranstaltungen selbst sollen dazu beitragen, das insbesondere bei Jugendlichen beliebte „Vorglühen" in den Griff zu bekommen.
Während des Umzugs und den sich anschließenden Feierlichkeiten werde intensiv kontrolliert und konsequent durchgegriffen. Taschen, Rucksäcke und Bollerwagen von Jugendlichen unter 18 Jahren werden durchgesehen. Alkoholische Getränke, die unter 16-Jährige mitführen, werden beschlagnahmt und vernichtet.
Das Gleiche gilt für branntweinhaltige Getränke, die von unter 18-Jährigen mitgebracht werden. „Mitgebrachte Getränke auf dem Veranstaltungsgelände werden konsequent abgenommen, auffälligen Personen wird ein Platzverweis durch das vom Karnevalsverein beauftragte Sicherheitsunternehmen erteilt", betonen die Verantwortlichen des Scharmeder Karnevalvereins.
Unter-18-Jährige dürfen nur bis Mitternacht bleiben
Das Paderborner Kreisjugendamt erinnert auch an die wichtigsten Bestimmungen: Ohne Begleitung eines Erziehungsberechtigten ist eine Teilnahme an öffentlichen Tanzveranstaltungen unter 16 Jahren nicht erlaubt. Jugendliche ab 16 dürfen bis Mitternacht dabei sein. Der Verkauf von Alkohol an unter 16-Jährige ist generell verboten. Bier, Wein und Sekt sind ab 16 Jahren laut Gesetz erlaubt.
Branntweinhaltige Alkoholika wie Schnäpse, Liköre, Rum und Whisky sind erst ab 18 erlaubt. Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren dürfen in der Öffentlichkeit nicht rauchen. Tabakwaren und Zigaretten dürfen nicht an Kunden unter 18 Jahren verkauft werden. Die Verantwortung für die Einhaltung dieser Bestimmungen tragen sowohl die Eltern als auch die Veranstalter und das Verkaufspersonal.