Salzkotten

Trotz Party-Hooligans: Scharmeder halten am Karnevalsumzug fest

Einen Monat nach der großen Parade sprechen die Initiatoren über Sicherheit beim Feiern

Fröhliche Narrenfeier: Die Scharmeder Karnevalisten wollen sich den Spaß durch angetrunkene Umzugsbesucher nicht verderben lassen. Foto: Reinhard Peters |

Marco Schreiber
12.04.2019 | 12.04.2019, 12:37

Salzkotten-Scharmede. Nach der Sicherheitsbesprechung zum Karnevalsumzug in Scharmede am 3. März sieht der Karnevalsverein Blau-Weiß keinen Grund, für das kommende Jahr am traditionellen Termin zu rütteln. Weil sich auch in diesem Jahr Hunderte teils angetrunkene Personen aus Elsen auf den Weg nach Scharmede gemacht und unterwegs für Verwüstungen gesorgt hatten, war kurzzeitig überlegt worden, den Umzug zu verschieben.

„Eine Umlegung wird es nicht geben", stellte Konrad Werning, Geschäftsführer des Karnevalvereins, auf Nachfrage dieser Zeitung nun klar. „Es soll in dem Rahmen weiterlaufen wie bisher." Der Umzug selbst sei absolut friedlich verlaufen, „was uns fröhlich stimmt". Allein die Wanderung von Elsen nach Scharmede sei so nicht mehr hinnehmbar. Es sei jedoch schwierig, dagegen vorzugehen.

Bei der Nachbesprechung hätten sich vergangenen Freitag mehr als zwei Dutzend Vertreter der beteiligten Organisationen getroffen, berichtet Werning. Dabei seien alle Vorfälle aufgearbeitet worden. „Alle sind zu Wort gekommen", sagt Werning und nennt Polizei und Bundespolizei, Feuerwehr, Sanitäts- und Sicherheitsdienst, Jugendamt sowie die Ordnungsämter von Stadt Salzkotten und Kreis Paderborn.

Bei der Party musste die Polizei eingreifen

„Die Besprechung war relativ unspektakulär, die Wogen haben sich geglättet." Im Nachhinein habe sich herausgestellt, dass es sich bei den Verletzungen der Polizisten um Bagatellfälle gehandelt habe, sagt Werning. Dazu war es bei der Party nach dem Umzug gekommen. Auch das gemeldete Sexualdelikt habe es so nicht gegeben. „Die junge Frau hat die Unwahrheit gesagt."

Dem widerspricht die Paderborner Polizei. „Das Sexualdelikt hat es gegeben, die Anzeige wurde an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet", sagt Sprecher Michael Biermann. Wie schwer die Kollegen verletzt worden sind, will er nicht kommentieren.

Der Umzug am 3. März war weitgehend friedlich verlaufen. Die Polizei musste erst bei der Hallen-Party nach dem Umzug eingreifen. Dabei wurden nach Polizeiangaben sechs Polizisten leicht verletzt, als sich drei Gäste den Beamten widersetzten. Insgesamt seien zehn Strafanzeigen aufgenommen und 20 Platzverweise ausgesprochen worden. Wie schon in den Jahren zuvor hatten sich ab der Mittagszeit viele Jugendliche und junge Erwachsenen aus Richtung Elsen auf den Weg in den Nachbarort gemacht.

Zum Problem für die Veranstalter wird ihr teils stundenlanger Alkoholkonsum offenbar vor allem, wenn ab 17 Uhr die abendliche Party an der Schützenhalle steigt. „Der Umzug selbst ist unproblematisch", sagte Polizeisprecher Biermann nach der Veranstaltung. Dazu tragen auch die Kontrollen durch den Sicherheitsdienst der Veranstalter bei, die mitgebrachten Schnaps einziehen.