
Von
Marco Schreiber
10.02.2019 | 10.02.2019, 10:00
Salzkotten
Für Radfahrer wird entlang der Verner Straße auf absehbare Zeit kein Weg gebaut. Was die geplante Ortsumfahrung damit zu tun hat
Salzkotten. Einen durchgehenden Radweg zwischen Salzkotten und dem Ortsteil Verne entlang der Verner Straße wird es auf absehbare Zeit wohl nicht geben. Selbst das bereits fest geplante 650 Meter lange Teilstück zwischen der Ortsausfahrt Verne und dem Eiserweg sei 2019 "nicht baubar", sagt Andreas Mosecke von der Bezirksregierung Detmold. Auch 2020 sei der Bau "nicht wahrscheinlich".
Politisch sei das Vorhaben zwar "zu Ende beraten", so Mosecke. An dem Bau kann also nicht mehr gerüttelt werden. Allerdings stehe der Radweg auf Platz acht der Prioritätenliste, welche acht Radwege im gesamten Regierungsbezirk umfasse.
Und auch wenn er auf einem vorderen Platz läge, müsste noch das Verkehrsministerium die Gelder freigeben, erklärt Mosecke. 300.000 Euro will das Land für die 650 Meter ausgeben. Wenn es schneller gehen soll, müsse eine andere bauliche Lösung gefunden werden.
Ursprünglich sollte sehr wohl ein durchgehender Radweg an der Verner Straße gebaut werden, sagt Rainer Schütte vom Landesbetrieb Straßen.NRW. Von diesem Vorhaben sei man jedoch nach einem Hinweis der Stadt Salzkotten abgerückt und habe das Projekt auf die jetzt verbliebenen 650 Meter gekürzt.
"Das wäre ein Schildbürgerstreich", sagt Ludwig Bewermeier, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung. Grund ist die Ortsumfahrung, die so genannte "B1 neu", die irgendwann nördlich um die Stadt gelegt werden soll. Wo sie die Verner Straße kreuzt, ist ein "planfreier Knotenpunkt" vorgesehen. Verkehrsplaner verstehen darunter eine Kreuzung, die ohne Ampeln und Vorfahrtsstraßen auskommt. Stattdessen sollen zwei Kreisverkehre und Unterführungen gebaut werden.
Die dadurch neu entstehende Verner Straße werde deshalb einen Bogen beschreiben, erklärt Bewermeier. Die alte Fahrbahn werde abgerissen, "der restliche Straßenkörper komplett zurück gebaut". Das würde auch einen Radweg betreffen. Er müsste zum größten Teil der neuen Straße und der Kreuzung mit der B1 neu weichen.
Bewermeier hofft allerdings, dass ein Teil der im Sommer frisch asphaltierten Straße erhalten und als Radweg genutzt werden kann.
Doch das liegt in weiter Ferner, genau wie die "B1 neu". Noch hat das Planfeststellungsverfahren nicht begonnen, das in der Regel etwa drei Jahre dauere, so Bewermeier. Danach gibt es noch Möglichkeiten des Einspruchs. "Deswegen ist schwer zu definieren, wann die Ortsumgehung kommt."
Ebenso schwer scheint zu definieren, wann die Straße eine neue Markierung bekommt. Noch tüfteln die Fachleute im Verkehrsministerium an einer neuen Vorschrift, weil das vorhandene Regelwerk nicht greift. Möglicherweise finden sie eine Lösung, die das Radfahren auf der Verner Straße sicherer macht.
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