Salzkotten

Mobilitätsstation am Bahnhof Salzkotten geplant

Die CDU macht sich für das Angebot stark. Die Grünen sind verwundert

Vom Rad in den Zug: Am Bahnhof in Salzkotten sollen die verschiedenen Verkehrsträger mit einer Mobilitätsstation noch besser miteinander verknüpft werden. | © Marco Schreiber

Marco Schreiber
04.11.2018 | 04.11.2018, 15:30

Salzkotten. Es gibt sie bereits im Bereich des Nahverkehrsverbundes Paderborn/Höxter (NPH). Jetzt macht sich auch die größte Fraktion im Stadtrat von Salzkotten für eine Mobilitätsstation stark. Einen entsprechenden Antrag der CDU beriet der Bau- und Planungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung.

Demnach soll am Bahnhof der öffentliche besser mit dem individuellen Verkehr verknüpft werden. Man wolle ein zukunftsfähiges "vernetztes System schaffen" und wenn möglich bis in die Wohnbereiche ausweiten, sagte Ratsfrau Annette Stracke. In Zusammenarbeit mit einem Kooperationspartner sollen an der Mobilitätsstation Elektrofahrräder und -autos ausgeliehen und gewartet werden können.

Die CDU wünscht sich außerdem ein Mobilitätszentrum zur Beratung der Nutzer. Es soll zukünftig auch flexiblere Möglichkeiten geben, sein Fahrrad sicher abzustellen, ohne einen Vertrag abschließen zu müssen. Man möchte, dass ein "konkretes, umsetzungsfähiges Konzept" erarbeitet wird, über das abgestimmt werden könne, so Stracke.

Ähnliche Ideen bisher abgelehnt

Als "Antrag für die Galerie" bezeichnete Wolfgang Dehlinger (Grüne) den Vorstoß der CDU. "Es kommt alles durch den Nahverkehrsverbund und signalisiert lediglich, wir wollen dabei sein", sagte Dehlinger. Außerdem habe die CDU ähnliche Ideen seiner Fraktion bisher immer abgelehnt. Andere Kommunen hätte mittlerweile vorgemacht, wie es geht.

Man halte jetzt den richtigen Zeitpunkt für gekommen, verteidigte Andreas Ruprecht (CDU) den Antrag seiner Fraktion. "Kommt der Anstoß nicht aus den Kommunen, bleibt es im Nahverkehrsplan stehen." Deshalb soll die Verwaltung die Mobilitätsstation an der Stelle planen, wo sich in Salzkotten Bus- und Bahnverkehr treffen.

Weitere Kommunen folgen

Tatsächlich will der NPH in den Kreisen Paderborn und Höxter den Bau von Mobilitätsstationen vorantreiben und dabei künftig auch Bike- und Car-Sharing einbinden, so der stellvertretende NPH-Chef Stefan Atorf. An den Stationen sollen Elektrofahrzeuge geladen und sicher abgestellt werden können. Brakel, Warburg und Willebadessen stehen in den Startlöchern, weitere Kommunen werden folgen.

Meinolf Glahe (SPD) ist dennoch skeptisch. Er sieht im Umfeld des Salzkottener Bahnhofs kaum Platz für diese Pläne. "Es ist eng und es gibt nur wenige Parkmöglichkeiten", so Glahe. "Ich bin sehr gespannt, wo die Stadt dafür Platz findet." Für ihn ist wichtig, dass die Mobilitätsstationen im NPH-Gebiet miteinander kompatibel sind, um einen Flickenteppich zu vermeiden. Mittel- bis langfristiges Ziel müsste sein, dass an jedem Bahnhof eine solche Station entstehe, so Glahe.

Die Erweiterung der Abstellanlage für Fahrräder, das Sälzer Radkästchen, "können wir nur begrüßen". Vor Kurzem sei das noch vom Bürgermeister verneint worden. Dabei habe es sich längst bezahlt gemacht, stellte Wolfgang Dehlinger fest. "Im Gegensatz zu teuren Autostellplätzen, die sich nie amortisieren."