„Dringend erforderlich“: Paderborner Frauenhaus sendet Hilferuf an die Stadt

Paderborn/Salzkotten. Die Vertreterinnen des Frauenhauses schreiben in einer aktuellen Mitteilung von &bdquo;Hilferufen“. Damit meinen sie jede Frau, die für sich und ihr Kind Schutz vor häuslicher Gewalt sucht. Aber auch das Schreiben selbst wirkt wie ein Hilferuf. Das hat auch mit dem neuen bundesweiten Gewalthilfegesetz zu tun. Ab dem 1. Januar 2032 sollen Frauen und deren Kinder eine Garantie erhalten, dass der Staat sie vor Gewalt schützt. Dem Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend zufolge soll das Gesetz beispielsweise sicherstellen, dass Betroffene kostenfreie Schutzplätze und Beratungen erhalten. Hierfür und für weitere Aspekte des Gesetzes werde sich der Bund bis 2036 mit 2,6 Milliarden Euro an der Finanzierung des Hilfesystems beteiligen (Stand Februar 2025). Aus Sicht des Frauenhauses Paderborn sei dort die Umsetzung der Schutzgarantie derzeit aber gar nicht möglich, weil schon jetzt Plätze fehlen. Der &bdquo;strukturelle Mangel“ wird mit dem neuen Gewalthilfegesetz nun sogar deutlicher und das Schaffen zusätzlicher Plätze &bdquo;zu einer akuten Herausforderung, auch in Paderborn“. Deshalb fordert das Frauenhaus &bdquo;eine Sanierung und Erweiterung unserer Einrichtung“, die &bdquo;dringend erforderlich“ sei. Nicht genug Platz in Paderborn: Frauenhaus muss mehr als 200 Frauen abweisen Frauenhaus Paderborn hat 222 Frauen und 202 Kindern abweisen müssen Im Kreis Paderborn bietet neben dem Frauenhaus Paderborn auch das Frauenhaus Salzkotten Schutzplätze an. In Paderborn ist ein Verein Träger der Einrichtung, in Salzkotten der Sozialdienst katholischer Frauen. Dass die Plätze schon jetzt nicht ausreichen, hat kürzlich auch eine Abfrage durch die Gleichstellungsstelle in Paderborn gezeigt. Demzufolge habe das Frauenhaus Paderborn 2024 zwar insgesamt 44 Frauen und 75 Kinder aufgenommen. Allerdings habe die Einrichtung 222 Frauen und 202 Kindern abweisen müssen – hauptsächlich wegen Platzmangels. &bdquo;Jede einzelne Frau, jedes einzelne Kind, das abgewiesen werden musste, stand vor einer bedrohlichen und unsicheren Situation. Diese Zahlen bewegen uns sehr“, schreibt das Frauenhaus aktuell. .responsive23-XhXjQG5Zg4aH8IJS-bar-stacked-vertical-zahlen-haeusliche-gewalt-2023 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-XhXjQG5Zg4aH8IJS-bar-stacked-vertical-zahlen-haeusliche-gewalt-2023 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-XhXjQG5Zg4aH8IJS-bar-stacked-vertical-zahlen-haeusliche-gewalt-2023 { padding-top: 142.86%; } } Das Frauenhaus Salzkotten habe 2024 laut der Gleichstellungsstelle insgesamt 37 Frauen und 20 Kinder aufgenommen. Dagegen habe es 90 Anfragen nicht erfüllen können. Die Ergebnisse der Abfrage sind in der letzten Sitzung des Gleichstellungsausschusses im September Thema gewesen. Dort haben die Mitglieder auch erfahren, dass die Frauenhäuser in Paderborn und in Salzkotten nicht barrierefrei seien. Eine Vertreterin des Frauenhauses Paderborn hat zugleich darauf verwiesen, dass es eine Sanierung geben soll. Entsprechende Entwürfe gebe es bereits. &bdquo;Kommen an unsere Grenzen“: Frauenhaus Paderborn muss 166 Frauen ablehnen Frauenhaus Paderborn: Appell an die Politik und Verwaltung Auch im aktuellen Schreiben des Frauenhauses Paderborn machen die Verfasserinnen auf die aus ihrer Sicht dringende Erweiterung aufmerksam: &bdquo;Nur so können wir den Raum und die Rahmenbedingungen schaffen, die Frauen und Kinder in einer akuten Gewaltsituation brauchen.“ Das Frauenhaus Paderborn sei seit der Gründung vor 45 Jahren &bdquo;eine unverzichtbare Zufluchtsstätte“ für von Gewalt betroffene Frauen und deren Kinder. Deshalb seien die Vertreterinnen &bdquo;bereit, zusätzliche Plätze zu schaffen und aktiv dazu beizutragen, dass Frauen und Kinder in akuten Gewaltsituationen schnell, unbürokratisch und zuverlässig Schutz erhalten“. Dafür sei jedoch eine Sanierung und Erweiterung der Einrichtung &bdquo;dringend erforderlich“. Nur so könne der Verein Frauenhaus Paderborn Frauen und Kinder in akuten Gewaltsituationen helfen. Nun appelliert der Trägerverein an die Politik und die Verwaltung, mit dem Frauenhaus &bdquo;die notwendigen Schritte“ zu gehen, um mehr Frauen und Kinder aufnehmen zu können: &bdquo;Es ist unsere feste Überzeugung: Kein Hilferuf darf unbeantwortet bleiben. Kein Schutzbedürfnis darf ignoriert werden.“ News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Paderborn

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