Neubau der Kulte in Paderborn wird fast eine weitere Million Euro teurer

Paderborn. Deutliche Kritik haben mehrere Politiker mit Blick auf die Kostensteigerung um fast zehn Prozent für den Neubau der Kulturwerkstatt Paderborn geäußert. Trotzdem genehmigte eine Mehrheit im Betriebsausschuss Gebäudemanagement die zusätzliche Ausgabe von 950.000 Euro. Franz-Josef Henze (SPD) war anzumerken, was er über die erhebliche Kostensteigerung denkt. &bdquo;Das ärgert mich. Das geht in meinen Kopf nicht rein, wie so etwas sein kann“, sagte er während der letzten Sitzung der Legislaturperiode. Die fand in der Aula der Grundschule Bonifatius statt. Vor allem war es Henze, der bei den beiden Vertretern des Planungsbüros &bdquo;architektur-werk-stadt“ nachhakte. Die Kostensteigerung mussten die Planer Hubert Wewer und Felix Struckmann erklären. Sie verwiesen beispielsweise darauf, dass die Kulturwerkstatt vor dem Neubau kein Gebäude aus einem Guss gewesen war. Letztlich sei in einigen Bereichen erst im Verlauf der Arbeiten zu erkennen gewesen, dass die Umsetzung teurer wird, beispielsweise beim Brandschutz. Zudem musste beispielsweise eine Deckenkonstruktion für die Lüftung eingebaut werden. Und die Wärmepumpe ist eine andere als ursprünglich vorgesehen, weil sie nun aktuelle Vorgaben erfüllt. KuIte in Paderborn: In der Kulturwerkstatt gibt es monatelang keine Veranstaltungen 950.000 Euro für die Kulturwerkstatt: Mittel fließen aus anderen Vorhaben Die zusätzliche Ausgabe von 950.000 Euro setzt sich aus drei Tranchen zusammen: Für das Bauwerk/Baukonstruktionen fallen weitere 280.000 Euro an, für die technischen Anlagen des Bauwerks 590.000 Euro und für die Außenanlagen 80.000 Euro. Bisher sind im Wirtschaftsplan des Gebäudemanagements Kosten in Höhe von 10,1 Millionen Euro vorgesehen. Somit entspricht die zusätzliche Ausgabe einer Steigerung von etwa zehn Prozent. Sie soll über verfügbare Mittel aus verschiedenen Investitionsmaßnahmen im Wirtschaftsplan des Gebäudemanagements Paderborn (GMP) gedeckt werden. Als Gründe für die Kostensteigerung verweist die Verwaltung für den Bereich Bauwerk/Baukonstruktionen auf höhere Kosten durch zusätzlich erbrachte Arbeiten. Bei den technischen Anlagen seien es Anpassungen beziehungsweise Änderungen im Bauablauf und Fortschreibungen des zugehörigen Brandschutzkonzeptes. Bei der Außenanlage schlagen die nun vom Amt für Grünflächen und Umweltschutz vorgelegten Kosten zu Buche. Auch hier hakte Henze nach: &bdquo;Wie viele Brandschutzklappen sind es genau?“ Eine genaue Zahl konnte Planer Struckmann &bdquo;nicht vor Ort“ nennen. Es seien aber alle ersetzt worden. Von Planer Wewer wollte Henze wissen: &bdquo;Waren die Kostensteigerungen nicht frühzeitig zu erkennen? Und sind sie gegenüber dem GMP schriftlich erwähnt worden?“ Direkte Antworten gab es dazu nicht. Grundlegende Sanierung: Kosten für Umbau der Paderborner Kulturwerkstatt steigen erheblich Linken-Politiker: &bdquo;Die Kulte steht unter keinem guten Stern“ Auch weiteren Ausschussmitgliedern war der Unmut über die Kostensteigerung anzumerken. So sagte Gustav-Adolf Westphal (FDP) zu den Ausführungen seitens der Planer: &bdquo;Das hat mich überhaupt nicht überzeugt.“ Und angesichts einer Kostensteigerung von etwa zehn Prozent stellte er fest: &bdquo;Meiner Meinung nach ist hier schludrig gearbeitet worden.“ Er und Alexander Lex (AfD) stimmten gegen die Mehrausgaben. Reinhard Borgmeier (Die Linke) stellte fest: &bdquo;Es ist nicht die erste Kostensteigerung. Wir sind bei acht Millionen Euro gestartet und jetzt bei elf Millionen Euro. Die Kulte steht unter keinem guten Stern.“ Auch Ulrich Koch (SPD) nannt die neue Summe &bdquo;eine ganz schöne Nummer“. Aus Sicht von Lex hätte es dagegen gar nicht erst zum Neubau der Kulturwerkstatt kommen sollen. &bdquo;Das viele Geld, es hätte nicht dafür verwendet werden sollen“, sagte er. Stattdessen könnten Veranstaltungen an anderen Orten in Paderborn durchgeführt werden. Das wiederum ärgerte Petra Tebbe (Bündnis 90/Die Grünen). &bdquo;Herr Lex, Sie haben null Ahnung von der Kulte und dem Angebot dort“, sagte sie. Sie bezweifelte, dass Veranstaltungen von der Kulturwerkstatt in den Schützenhof oder in die Paderhalle hätten verlegt werden können. Neue Kulturwerkstatt in Paderborn: Veranstaltung im März 2026 Es gab aber auch hier und da Freude darüber, dass die Kulturwerkstatt nun fertig werden soll. Hierbei sprach GMP-Leiter Sören Lühr von etwa acht Wochen. Somit wäre der Neubau bis Ende des Jahres abgeschlossen. Noch sei der Neubau der Kulturwerkstatt aber eine Baustelle, deutete Lühr an. Dies bezog sich auf eine Nachfrage von Lex, warum die letzte Sitzung des Betriebsausschusses Gebäudemanagement nicht wie vorgesehen in der Kulturwerkstatt, sondern in der Grundschule Bonifatius stattfand. Unterdessen ist wie berichtet das Ausweichquartier der Kulturwerkstatt im Gebäude F1 am Heinz-Nixdorf-Ring bereits geschlossen. Wie die Stadt im September mitteilte, soll die Kulturwerkstatt Anfang 2026 ihren Betrieb aufnehmen. Auf der Internetseite der Kulturwerkstatt ist zu sehen, dass die nächste Veranstaltung mit dem &bdquo;37. Fado-Abend“ am Samstag, 22. November (20 Uhr), allerdings im Berufskolleg Schloß Neuhaus stattfindet. Im Neubau der Kulturwerkstatt soll die erste Veranstaltung dann am Freitag, 27. März (ab 20 Uhr), mit der Liedermacherin und Kabarettistin Sarah Hakenberg und ihrem aktuellen Programm &bdquo;Mut zur Tücke“ stattfinden.

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