Industrie und Handel im Kreis Paderborn warten weiter auf den Wirtschaftsaufschwung

Paderborn. Für die Wirtschaft im Kreis Paderborn herrscht weiterhin Regenwetter – das zumindest zeigt die aktuelle IHK-Herbst-Konjunkturumfrage. Die rund 270 befragten Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistungen blicken darin sehr verhalten auf das laufende Wirtschaftsjahr. Das Konjunkturklima habe sich vor allem in den Bereichen Handel (83) und Dienstleistungen (102) noch einmal verschlechtert, erklärt IHK-Vizepräsident Thilo Pahl. In der Industrie (91) sei die Tendenz &bdquo;doch etwas positiver“. Auch wenn sich das Konjunkturklima hier leicht verbessert habe, liege es aber ebenso wie der Handel weiterhin unterhalb der neutralen 100er-Linie. &bdquo;Von Aufschwung können wir leider nicht reden“, resümiert Pahl. Dafür führt der IHK-Vizepräsident gleich mehrere Gründe an. Die überwiegend kritischen Einschätzungen der befragten Unternehmen führt er unter anderem auf erneut rückläufige Auftragseingänge in der Industrie, ein gedämpftes Geschäft im Handel, anhaltend hohe Energiepreise und schwierige wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen zurück. Industrie im Kreis Paderborn erwartet weniger Beschäftigte 38 Prozent der befragten Industrieunternehmen bewerten ihre Lage derzeit als schlecht. Im Vorjahr waren es noch 48 Prozent (Herbst 2024). Zudem bleibt die Auslastung der Industriebetriebe gedämpft: 37 Prozent liegen unter 80 Prozent Kapazitätsauslastung (Herbst 2024: 47 Prozent). Die weiterhin negative Gesamterwartung in der Industrie-Branche wird an einzelnen Indikatoren nochmals deutlicher. So werden etwa die Rohstoffpreise wie auch die Arbeitskosten als deutliche Risiken für eine wirtschaftliche Entwicklung gesehen. .responsive23-ajAZrloqDXvNi6Rc-bar-stacked-vertical-071025-konjunkturumfrage-herbst { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-ajAZrloqDXvNi6Rc-bar-stacked-vertical-071025-konjunkturumfrage-herbst { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-ajAZrloqDXvNi6Rc-bar-stacked-vertical-071025-konjunkturumfrage-herbst { padding-top: 142.86%; } } Außerdem erwarten 39 Prozent der Befragten in der Industrie-Branche für die Zukunft eine sinkende Beschäftigtenzahl. Das sind fast doppelt so viele wie noch im Vorjahr (Herbst 2024: 20 Prozent). Diese negative Tendenz sei bereits seit etwa zwei Jahren zu erkennen gewesen, ordnet IHK-Geschäftsführer Jürgen Behlke ein. Es müsse aber nicht unbedingt von Entlassungen in diesem Sektor ausgegangen werden, es spiele auch der demografische Wandel mit rein. So könnten Stellen, die frei werden, einfach nur nicht nachbesetzt werden. Mehr zum Thema: Die IHK-Frühlingsumfrage 2025 für den Kreis Paderborn Der Handel im Kreis Paderborn ist wirtschaftlich stark abgesackt Was das allgemeine Konjunkturklima angeht, ist der Bereich Handel im Kreis Paderborn stark abgesackt. Die einzelnen Einschätzungen der Unternehmen würden aber durchaus Raum für Hoffnung geben, meint Thilo Pahl. Denn im Vergleich zum Vorjahr schätzen mit 33 Prozent leicht weniger Unternehmen ihre momentane Geschäftslage als schlecht ein. Aber auch nur wenige Unternehmen (16 Prozent) sprechen von einer guten Lage. .responsive23-SNJnGJUdo1iDdZIF-bar-stacked-vertical-071025-konjunkturumfrage-handel { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-SNJnGJUdo1iDdZIF-bar-stacked-vertical-071025-konjunkturumfrage-handel { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-SNJnGJUdo1iDdZIF-bar-stacked-vertical-071025-konjunkturumfrage-handel { padding-top: 142.86%; } } Deutlich mehr der Befragten (jetzt 56 Prozent im Vergleich zu Herbst 2024 mit 43 Prozent) geben unterdessen an, dass das Internet keine Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung habe. In Zeiten von Online-Shopping und Versandhandel für den ein oder anderen ein überraschendes Ergebnis. Dienstleistungen im Kreis Paderborn: Internet als Wachstumsmotor Auch im Bereich der Dienstleistungen im Kreis Paderborn verzeichnen die Unternehmen eine eher maue Gesamtsituation. Die momentane Geschäftslage wird dort von 24 Prozent der Befragten als aktuell schlecht eingeordnet (Herbst 2024: 21 Prozent). Rund 60 Prozent erwarten zudem, dass diese Lage gleich bleibt. &bdquo;Im Vergleich zu den anderen Branchen bleibt es im Bereich Dienstleistungen relativ gesehen gut“, ordnet Behlke ein. .responsive23-gQIOC4U1SIB7J5gq-bar-stacked-vertical-071025-konjunkturumfrage { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-gQIOC4U1SIB7J5gq-bar-stacked-vertical-071025-konjunkturumfrage { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-gQIOC4U1SIB7J5gq-bar-stacked-vertical-071025-konjunkturumfrage { padding-top: 142.86%; } } Die Auswirkungen des Internets auf die wirtschaftliche Entwicklung im Dienstleistungssektor wird von den befragten Unternehmen im Vergleich zu 2024 nun etwas positiver bewertet. 14 Prozent geben an, dass durch das Internet großes Umsatzwachstum zu verzeichnen ist (Herbst 2024: 8 Prozent). Weitere 26 Prozent bemerken ein spürbares Umsatzwachstum. Nur 3 Prozent geben an, einen spürbaren Umsatzrückgang durch das Internet zu haben. IHK-Vizepräsident sieht Hoffnung in den Zahlen der Konjunkturumfrage 2025 Die erste Umfrage nach der Bundestagswahl Anfang des Jahres zeichnet zumindest in weiten Teilen mit Blick auf die Zukunft ein positiveres Bild. &bdquo;Da ist ganz viel Hoffnung drin“, meint Pahl und hofft selbst, dass die Wirtschaft nun eine Art Talsohle hinter sich lassen kann. Doch dazu brauche es auch vonseiten der Politik entsprechende Weichen, stellen Pahl und Behlke klar. Auch spannend: Paderborner IHK-Chef: &bdquo;Das würde alle anderen Krisen massiv in den Schatten stellen“ &bdquo;Ganz wichtig: Wir müssen jetzt handeln und nicht reden“, sagt Pahl. Die Politik in Berlin spreche weiterhin von Konjunkturherbst, &bdquo;dabei ist bald schon Winter“. In Sachen Bürokratieabbau hätten IHK und andere Verbände bereits einige Vorschläge auf den Tisch gelegt. Für wirtschaftlichen Aufschwung seien laut Behlke außerdem die zwei Faktoren Energie und Mobilität essenziell. &bdquo;Wir haben immer noch viel zu hohe Energiekosten - sowohl für Unternehmen, als auch für den Privathaushalt“, kritisiert der IHK-Geschäftsführer. Und auch die gekürzten Bundesgelder für den Ausbau und die Sanierung von Straßen treffe den Wirtschaftsstandort Paderborn im Bereich Ortsumgehung B1 Salzkotten. &bdquo;Verkehrswege sind eminent wichtig für Wirtschaftswachstum“, unterstreicht Behlke. Positive Tendenz in Sache Gründungsbereitschaft im Kreis Paderborn Einen kleinen Hoffnungsschimmer gebe es auch im Bereich Gründungsbereitschaft. &bdquo;Die ganze Startup-Szene ist im Kreis Paderborn sehr aktiv“, sagt Claudia Auinger, stellvertretende IHK-Geschäftsführerin. Derzeit sei hier ein Wachstum um 1,8 Prozent zu verzeichnen – das sind 2.239 Gewerbeanmeldungen in 2024. Auch die Gründungs- und die Nachfolgeberatung der IHK seien derzeit gefragt. 📲 News direkt aufs Smartphone? 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