Stefan-Oliver Strate ist Paderborns neuer Bürgermeister - Eindrücke vom Wahlabend

Paderborn. Als gegen 19.20 Uhr klar ist, dass er die Stichwahl gewonnen hat und Paderborns neuer Bürgermeister wird, fällt bei Stefan-Oliver Strate mächtig Anspannung ab: &bdquo;Gewonnen! Punkt! Ende! Aus! Ein bisschen knapper als gedacht, aber wir sind durch!“, sagt er, nachdem das Endergebnis feststeht und er mit 53,54 Prozent gegen den Grünen-Mitbewerber Frank Wolters gewonnen hat. Befreit vom Druck der vergangenen Wochen strahlt Strate nahezu losgelöst. Passend dazu ertönt &bdquo;Major Tom“, als er im Brauhaus einläuft, wo sich die CDU mittlerweile in Partystimmung gebracht hat, nachdem es bei Currywurst und Chili zuvor eher ruhig zugegangen ist und erst mit dem Endergebnis laut geklatscht worden war. Und es wird gedrückt, was das Zeug hält: Strate und Amtsinhaber Michael Dreier. Strate und CDU-Stadtverbandschef Daniel Sieveke. Strate und Landrat Christoph Rüther. Paderborns CDU-Granden haben sich lieb. CDU in Freude: &bdquo;Paderborn bleibt schwarz“ &bdquo;Sieben Monate haben wir uns den Popo aufgerissen“, sagt Paderborns neuer Rathauschef. Und herzt erstmal seine älteste Wahlhelferin Omma Lüke, also Ursula Lüke, Frau des früheren Bürgermeisters Willi Lüke. &bdquo;Wir wollen das Beste für Paderborn machen“, kündigt Strate an: &bdquo;Die Stadt bleibt bürgerlich, das ist gut so. Und wir können auch progressiv. Es geht weiter mit Paderborn: Wir sind eine tolle Stadt!“ Dazu reckt er seine geballte rechte Faust in die Höhe, neben ihm seine Frau Tanja Strate-Rudolphi. Ob ihm ein großer Stein vom Herzen gefallen ist? &bdquo;Es war ein mittelgroßer, der später zu einem ein Kieselstein wurde“, sagt Strate auf NW-Nachfrage. CDU-Kandidat: Hier geht’s zum großen Interview mit Stefan-Oliver Strate &bdquo;Paderborn bleibt schwarz“, sagt Sieveke, der laut Selbstbeschreibung &bdquo;einfach fertig“ ist. Vor zwei Wochen habe er gesagt, dass jetzt der Tag zum Feiern gekommen sei. Die 14 Tage dazwischen habe man ordentlich unter Druck gestanden. &bdquo;Alle haben darauf gesetzt, den Wechsel in Paderborn zu wählen – und er ist ausgeblieben“, beschwört Sieveke die Christdemokraten. Es gäbe &bdquo;80 Jahre CDU in Paderborn und es bleiben weitere 80 Jahre CDU in Paderborn“. Paderborns Bürgermeister Dreier ist &bdquo;glücklich“ über Strates Erfolg Dreier sei &bdquo;glücklich und dankbar“ über Strates Erfolg. Er sei ein Wirtschaftsmensch mit dem Herzen am rechten Fleck. Schon ab diesem Montag gehen beide in die Terminabstimmung für die Übergabe. &bdquo;Das ist eine gute Entscheidung für Paderborn und wir sind froh, dass wir mit einem CDU-Bürgermeister weiter arbeiten können“, sagt Markus Mertens, CDU-Fraktionschef im Stadtrat. &bdquo;Wir haben unsere Leute mobilisieren können.“ Er selbst hatte mit 55 Prozent gerechnet. &bdquo;Hauptsache gewonnen. Ich bin sehr zufrieden“, meint Ratsherr Karsten Grabenstroer. Landrat Rüther freut sich, mit Strate zusammenarbeiten zu dürfen. Er spricht von einem &bdquo;harten und fairen Wahlkampf in Paderborn“. Die Paderborner Grünen hoffen auf die große Überraschung Im Sputnik, ein paar Hundert Meter vom Brauhaus entfernt, sind die Blicke am Wahlabend gebannt auf eine Leinwand gerichtet. Die Zwischenstände, bei denen Frank Wolters auf teils etwas mehr als 47 Prozent kommt, lassen wohl so manchen Grünen-Anhänger hoffen: Könnte ihrem Kandidaten die Überraschung gelingen? Jubel durchzieht die Kneipe, in der kaum ein Durchkommen ist, wenn einzelne Stimmbezirke an Wolters gehen. Aber als die letzten der Bezirke noch fehlen, wird klar: Strate dürfte nicht mehr aufzuholen sein. Der grüne Bürgermeister-Kandidat Wolters spricht am Sonntagabend dennoch von einem &bdquo;sensationellen Ergebnis“ für sich. Er habe sich &bdquo;natürlich“ etwas anderes gewünscht. Aber: &bdquo;In einer CDU-Stadt mit dieser Historie so nah dran zu kommen, es war ja wirklich wackelig, finde ich großartig“, so Wolters. Grünen-Kandidat: Hier geht’s zum großen Interview mit Frank Wolters Die ehemalige grüne Landtagsabgeordnete Sigrid Beer nennt das Ergebnis &bdquo;mehr als einen Achtungserfolg“. Stadtverbandssprecherin Catharina Scherhans sagt, dass Themen wie Soziales, Mobilität und Klima verfangen hätten. Und Fraktionssprecher Klaus Schröder meint, dass man &bdquo;am Liboriberg“ – wo die CDU ihren Sitz hat – &bdquo;nicht zufrieden“ sein könne. Sein Puls sei noch hoch, berichtet der 57-jährige Wolters aus seinem Inneren. &bdquo;Hier sind viele Menschen, die alle mit Emotionen im Wahlkampf dabei waren. Ich habe dann natürlich das Gefühl, dass das alles an mir hängt. Diese Last kann nur Stück für Stück abfallen.“ Liveticker: Alles zur Stichwahl in Paderborn auf einen Blick Keine Unterstützung der SPD für die Grünen – Kritik von Wolters Nach der ersten Wahlrunde vor zwei Wochen hat er Unterstützung der Linken erhalten, auch Volt hatte sich für Wolters ausgesprochen. Die SPD hingegen gab keine Wahlempfehlung heraus. Letzteres hätte sich der Grünen-Kandidat gewünscht. &bdquo;Ich hätte das erwartet, weil die SPD ja ganz massiv auch daran gearbeitet hat, die CDU im Rathaus abzulösen“, so Wolters. Hätte das Stichwahl-Ergebnis mit einer aktiven Unterstützung seitens der Sozialdemokraten anders ausgesehen? &bdquo;Ob das das Ergebnis gedreht hätte, weiß ich nicht“, meint Frank Wolters. Kommentar zur Stichwahl: Für die CDU war es kein Selbstläufer Er habe zu 99 Prozent einen fairen Wahlkampf erlebt, sagt er. Der verbliebene ein Prozent sei vor allem in den vergangenen Tagen aufgetreten. &bdquo;Da ging es um persönliche Angriffe gegen mich, wo man versucht hat, diffamierend Themen reinzubringen, die mit dem Wahlkampf vor Ort überhaupt nichts zu tun haben“, sagt er. Beispielsweise sei es um seine CDU-Vergangenheit und seine Tätigkeit als Wirtschaftsförderer gegangen. Diese &bdquo;Angriffe“ seien &bdquo;aus den Wettbewerbskreisen heraus, auch von Mitgliedern des Stadtrates“ erfolgt. &bdquo;Das ist einfach kein guter Stil“, meint der Borchener. Er wolle sich an diesem Montag wieder an den Schreibtisch setzen, sein Job als Geschäftsführer der Tegel Projekt GmbH geht weiter. Welche Bedeutung das Rennen um den Paderborner Bürgermeistersessel hatte, war noch am Samstag zu erleben. Mit Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und Tim Achtermeyer (Grüne) waren die NRW-Chefs beider Parteien zum Straßenwahlkampffinale in der Innenstadt, um ihre Kandidaten zu stärken – auch wenn sie in Düsseldorf als Koalition zusammenarbeiten. Dabei geriet die bisherige Ordnung der Wahlkampfstände durcheinander: Ursache war der Aktionstag für das Ehrenamt, wodurch eine Neuverteilung der Plätze notwendig geworden war. 📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Paderborn .responsive23-63g1lLODQu2bxShh-atlas-gemeinderatswahlen-wahl { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-63g1lLODQu2bxShh-atlas-gemeinderatswahlen-wahl { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-63g1lLODQu2bxShh-atlas-gemeinderatswahlen-wahl { padding-top: 142.86%; } }

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