Wahl-Krimis in OWL: Bielefeld und Paderborn gehen in Stichwahlen an die CDU

Bielefeld. Zwei Wochen nach den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen stand erneut der Gang zur Wahlurne an: In knapp 150 Stichwahlen wurde über Bürgermeister und Landräte abgestimmt. 18 Entscheidungen fielen in OWL – mit Überraschungen. Die wohl größte ist der CDU in Bielefeld gelungen. In OWLs Oberzentrum wurde das Ergebnis des ersten Wahlgangs durch die Stichwahl bestätigt; die neue Oberbürgermeisterin heißt Christiana Bauer. Mit 51,38 Prozent setzte sich die CDU-Politikerin knapp gegen Sozialdezernent Ingo Nürnberger durch – obwohl Grüne und Linke dazu aufgerufen hatten, dem SPD-Kandidaten ihre Stimme zu geben. &bdquo;Ich kann es noch gar nicht glauben. Das ist euer Verdienst“, sagte Christiana Bauer auf der CDU-Wahlparty. Sie sei sich im Vorfeld überhaupt nicht sicher gewesen, ob es für sie reichen würde. Auch Verlierer Ingo Nürnberger äußerte sich: &bdquo;Wir haben offensichtlich nicht genügend mobilisieren können, die Menschen in Bielefeld nicht genügend überzeugen können.“ Zwei weitere Kopf-an-Kopf-Rennen gab es im Kreis Herford. Beide Male CDU gegen SPD. Beide Male siegten die Christdemokraten. Landrat wird Mirco Schmidt, der sich gegen Frank Diembeck mit 53 Prozent durchsetzte. Der bisherige Bürgermeister der Hansestadt, Tim Kähler (SPD), muss nach elf Jahren seinen Stuhl räumen. Herausforderin Anke Theisen von der CDU gewann mit 52 Prozent der Stimmen. &bdquo;Ich bin überwältigt. Gebt mir eine Chance, dass ich zeigen kann, dass ich dieses Amt für unsere Stadt und ihre Menschen ausfüllen kann“, betonte Theisen. Verlierer Tim Kähler zeigte sich erschöpft: &bdquo;Ich bin einfach nur müde – der Wahlkampf war intensiv.“ Knappe CDU-Siege im Kreis Paderborn In Paderborn dagegen war eine Stichwahl per se schon außergewöhnlich. Bislang gab es dafür nie die Notwendigkeit. Außergewöhnlich war auch das Ergebnis: Der neue Bürgermeister der Stadt ist zwar CDU-Politiker Stefan-Oliver Strate, jedoch behielt er mit lediglich 53 Prozent gegen seinen Kontrahenten Frank Wolters (Grüne) nur die Oberhand. &bdquo;Gewonnen. Punkt, aus, Ende. Ein bisschen knapper als gedacht, aber wir sind durch“, sagte Strate.Auch in Altenbeken gewann die CDU – allerdings ebenfalls knapp: Bürgermeister wurde Matthias Möller mit exakt 50,75 Prozent. Anders als in Bielefeld und Herford bleibt das Rathaus in Minden in der Hand der Sozialdemokraten. Peter Kock gewann mit 56 Prozent die Stichwahl gegen die CDU-Politikerin Kathrin Kosiek. &bdquo;Ich habe ein super Team gehabt, eine Partei, die gekämpft hat wie ein Löwe“, sagte Kock am Abend. FDP erringt weiteres Bürgermeisteramt in OWL Im Kreis Höxter verlor die dort traditionell starke CDU eine von zwei Abstimmungen. In Bad Driburg wird der parteilose Lokalpolitiker Tobias Tölle (62 Prozent) neuer Bürgermeister. In Willebadessen lag zwar CDU-Politiker Norbert Hofnagel am Ende vorn – jedoch mit einem knappen Vorsprung von nicht ganz einem Prozentpunkt. Kommentar: Die politische Aufarbeitung für die SPD wird hart Im Kreis Lippe gab es sechs Stichwahlen: Durch den Wahlsieg von Meinolf Haase (CDU) müssen die Sozialdemokraten dort das Landratsamt nach zehn Jahren wieder abgeben. Mit 55 Prozent setzte sich Haase gegen SPD-Kandidatin Ilka Kottmann durch. In Extertal hat die FDP ihr drittes Bürgermeisteramt in OWL gewonnen: Christian Sauter gewann dort für die Liberalen gegen Konkurrent Ralf Klemme (Zukunft Extertal). Klar war mit Blick auf die Wahlergebnisse NRW-weit auch der Widerstand weiter Teile der Bevölkerung gegen die AfD: In den vier Stichwahlen, in denen ein AfD-Kandidat antrat (Gelsenkirchen, Duisburg, Bergheim und Hagen), verloren die Rechtspopulisten deutlich. Die Stichwahlen in OWL zum Nachlesen:

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