Erste Schulstraße in Paderborn: Einige Eltern ignorieren die Regeln

Paderborn. Morgens ab 7 Uhr steht an allen Schultagen eine mobile Sperrbake an der Einfahrt zur Stresemannstraße im Riemekeviertel in Paderborn. Ein Jahr lang stellt sie der Hausmeister des Grundschulverbunds Riemeke-Theodor in der ersten Schulstraße in Paderborn für jeweils eine Stunde auf. Von einer deutlichen Verbesserung der Sicherheit für die Schulkinder am Standort Riemeke spricht Schulleiterin Beate Schäfers. Doch nicht alle Väter und Mütter halten sich an die neuen Regeln. Das zeigt ein Besuch am Dienstagmorgen, 23. September. Zwar fahren die Eltern nicht bis an den Schulhof. Einige parken aber im absoluten Halteverbot in der Erzbergerstraße. Und das, obwohl Schilder auf das Halteverbot aufmerksam machen. Wie berichtet, will die Stadt mit diesem Verkehrsversuch die Situation an der Grundschule entschärfen. Seit Ende August ist die Stresemannstraße ein Schuljahr lang probeweise eine Schulstraße: an Schultagen von 7 bis 8 Uhr. Dann heißt es Einfahrt verboten für Kraftfahrzeuge. Im selben Zeitfenster gilt das Halteverbot in der Erzbergerstraße zwischen Riemekestraße und Stresemannstraße. Elterntaxis verboten: Erste Schulstraße in Paderborn wird eingerichtet Schulleitung in Paderborn: Mütter und Väter in Elterntaxis hupen sich an Den Standort Riemeke besuchen 220 Kinder, den Standort Theodor 80 Kinder. Das gesamte Team mit beispielsweise Lehrerinnen, Erzieherinnen und Sonderpädagoginnen besteht aus 38 Kräften. Schäfers weiß, wie sich die Lage seit dem Schuljahresbeginn verändert hat. Zuvor seien viele Eltern mit ihren Autos in die Stresemannstraße – eine Sackgasse – hineingefahren. Manche hätten sich auch &bdquo;angehupt, sich gegenseitig beschimpft“. Und dann sei &bdquo;diese kleine Stresemannstraße total verkehrsunsicher“, sagt Schäfers. Aber nicht nur das. Auch in der Erzbergerstraße habe es zuvor zum täglichen Schulbeginn und zum Ende Eltern gegeben, die zeitweise alle &bdquo;Parkplätze belegt“ oder &bdquo;auf der Straße angehalten“ hätten. Sogar die Parkplätze der Schulleitungen, auch der Lutherschule (Standort West), hätten Väter und Mütter für ein kurzes Halten genutzt, um ihre Kinder aussteigen zu lassen. Im Winter sei es &bdquo;noch schlimmer“. Seit dem Schuljahresbeginn ist damit aber größtenteils Schluss. &bdquo;Es ist hier total ruhig. Für mich als Schulleiterin ist es eine wahre Freude, zu sehen, dass die Kinder sicher hin und her laufen können.“ Für die Anwohner der Stresemannstraße sei es laut Schäfers ebenfalls ruhiger. Stadt Paderborn: Eltern nutzen eine Elternhaltestelle intensiver Auch die Stadt bewertet den Verkehrsversuch auf Nachfrage als &bdquo;sehr positiv“. Die Ziele, &bdquo;die Stresemannstraße von Elterntaxen freizuhalten und ein Ausweichen auf die Erzbergerstraße zu verhindern“, würden erreicht. Auch die Elternhaltestelle an der Riemekestraße sowie der von dort startende Walking-Bus würden &bdquo;sehr viel besser angenommen“. Das bestätigt Schäfers. Von der Riemekestraße aus startet der Walking-Bus um 7.30 Uhr und 7.45 Uhr. Allerdings werde jener von den Gebäuden Leuschnerstraße 18 bis 22 aus nicht gut genutzt. &bdquo;Wahrscheinlich müssen wir die Elternhaltestelle abschaffen“, sagt Schäfers. .responsive23-3shGY3EtBZJliGsR-map-030425-stresemannstr { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-3shGY3EtBZJliGsR-map-030425-stresemannstr { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-3shGY3EtBZJliGsR-map-030425-stresemannstr { padding-top: 142.86%; } } Um die Lage vor Ort – nach dem Beginn des Verkehrsversuches – zu überprüfen, seien zudem Kräfte des Ordnungsamtes sowie des Schulverwaltungsamtes unterwegs gewesen, sagt Schäfers. Dazu teilt die Stadt mit, dass die Bußgeldstelle lediglich in Einzelfällen verwarne, &bdquo;mit abnehmender Tendenz“. Ohnehin ist es aktuell noch ruhiger in der Erzbergerstraße. Eine Sperrung der Durchfahrt gibt es vorübergehend wegen der Bauarbeiten in der Riemekestraße. Dass allerdings nicht alle Väter und Mütter möglicherweise das Konzept der Schulstraße verstanden haben oder die Verkehrsregelung schlicht ignorieren, zeigt die Beobachtung am Dienstagmorgen. Zwei Frauen stellen ihre Fahrzeuge jeweils auf einem privaten Parkplatz am Gebäude an der Ecke Erzbergerstraße und Stresemannstraße zum Aussteigen der Kinder ab. Drei Väter parken ihre Fahrzeuge kurzerhand in der Erzbergerstraße. Ein Vater bleibt halb auf dem Radweg stehen. Das sieht Polizeihauptkommissarin Julia Renneke. Sie ist ebenfalls zuständige Bezirksdienstbeamtin. Vom Dienstfahrrad aus spricht sie den Fahrer an. Sie belässt es bei einer mündlichen Verwarnung, der Fahrer muss aber sofort den Radweg wieder freimachen. Paderborner Polizistin nennt Schulstraße &bdquo;ein tolles Projekt“ Zur Schulstraße sagt Renneke aus Sicht der Bezirksdienstbeamtin: &bdquo;Das ist ein tolles Projekt und sollte fortgeführt werden. Die Kinder haben jetzt die Stresemannstraße für sich. Sie können die ganze Fahrbahn nutzen, müssen nicht wie vorher auf den Verkehr achten, höchstens auf Radfahrer.“ Zur Frage, ob möglicherweise weitere Halteverbotsschilder in der Erzbergerstraße angebracht werden sollen, damit Autofahrerinnen und -fahrer noch besser informiert werden, äußert sich die Stadt generell: &bdquo;Zusätzliche Maßnahmen werden im Moment nicht für erforderlich gehalten.“ Allerdings werde sich laut Schäfers vermutlich noch etwas ändern: Denn bisher dürften Anwohner der Stresemannstraße dort auf einem Schulgrundstück jeweils bis 7.30 Uhr parken. Nun sollen sie die Fläche bis 7 Uhr an Schultagen verlassen. Dazu bereite das Gebäudemanagement Paderborn ein Schild vor. Der Grund: Weil es das Halteverbot gibt, brauchen die Lehrkräfte ebenfalls eine Alternative. 📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Paderborn

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