Schulwege im Herbst: Paderborner Polizei und Pflegschaft appellieren an Eltern

Paderborn. Wenn es im Herbst dunkel wird, rückt die Schulwegsicherheit noch mehr in den Fokus. Viele Tausend Kinder und Jugendliche sind dann zu Fuß, mit Bussen oder per Elterntaxis unterwegs. Dazu geben die Polizei und die Stadtschulpflegschaft Tipps und Hinweise. Vor dem täglichen Beginn des Unterrichts können volle Schulwege, volle Busse oder zahlreiche Pkw vor Schulen für Stress sorgen. Ein Beispiel sind Elterntaxis: Väter oder Mütter bringen ihre Kinder im eigenen Wagen bis vor die Schule. Kommt dann ab Herbst der Faktor Sichtbarkeit im Straßenverkehr obendrauf, sollten Eltern gut planen. Paderborner Polizei schult Kinder Darauf machen Michael Biermann, Sprecher der Kreispolizei Paderborn, und Walter Wirch, stellvertretender Vorstandssprecher der Stadtschulpflegschaft, aufmerksam. Und die alljährlichen Tipps und Hinweise sind aus Sicht der Polizei weder banal noch überflüssig. &bdquo;Sichtbarkeit ist ein Riesenthema. Das kann man nur immer wieder betonen“, sagt Biermann. Dazu besuchen Polizeibeamte auch wieder Schulen im Kreisgebiet, um das in den Kindertagesstätten vermittelte Wissen zu vertiefen. Darüber informiert die Polizei Paderborn auch im Internet. &bdquo;Wir wollen gerade die Kinder erreichen. Denn, wenn sie es jetzt verstehen, nehmen sie das für das weitere Leben mit“, sagt Biermann. Und nicht selten würden gerade die Kinder den Eltern davon erzählen und sie an die allgemeinen Tipps erinnern. Im &bdquo;NW“-Gespräch lenkt Biermann den Blick aber auch direkt auf die Eltern. Denn mit dem Herbst gehört in die Planung des Alltags auch die Vorbereitung auf Fahrten unter herbstlichen bis winterlichen Bedingungen dazu. Lesen Sie auch: Zum Schulstart: So sicher sind Paderborns Schulwege Folgende Fragen sind für Biermann beispielsweise wichtig. Planen die Eltern morgens genug Zeit ein, beispielsweise für die Fahrt zur Schule? Biermann: &bdquo;Auch Elterntaxis sollten sich eher auf den Weg machen.“ Sind die Winterreifen aufgezogen? Ab Oktober 2024 dürfen Autofahrer nur noch Winterreifen mit dem Alpine-Symbol aufziehen. Haben die Reifen genug Profil? &bdquo;Das gilt übrigens auch für Fahrräder“, sagt Biermann, auch wenn es dazu keine Vorschrift gibt. Wichtig sind auch die funktionierende Beleuchtung und Reflektoren. 101 Kinder sind im Kreis Paderborn im Jahr 2023 verunglückt Oder können Väter und Mütter auf Elterntaxis verzichten? Zudem würden Eltern nach Beobachtung der Paderborner Bezirksbeamten noch zu oft die Fahrzeuge in Halteverboten und auf Gehwegen abstellen, so Biermann. Und das birgt weitere Gefahren. Dann sollten Eltern lieber weiter weg parken und die letzten Meter zu Fuß gehen. Zudem appelliert die Polizei weiter an die Eltern, mit den Kindern Verkehrsregeln zu trainieren. Zur Frage, wie viele Kinder im Straßenverkehr verunglücken, hat sich die Polizei zuletzt im August auf &bdquo;NW“-Nachfrage geäußert: Demnach seien es 2023 im Kreisgebiet Paderborn 101 Kinder gewesen. In fünf Fällen sei es auf Schulwegen zu Unfällen gekommen. Lesen Sie auch: Denkanstoß für Paderborner: Kinder nicht nur auf dem Schulweg schützen Stadtschulpflegschaft Paderborn: Eltern sollten mitmachen Unterdessen beschäftigt sich auch die Stadtschulpflegschaft mit dem Thema Elterntaxis. Laut Wirch seien diese generell an allen Schulen ein Thema. Zwei Schulorte nennt Wirch als Beispiele: den Bereich an der Friedrich-Spee-Gesamtschule, der Grundschule Kaukenberg und der Kindertagesstätte St. Franziskus sowie die Heinz-Nixdorf-Gesamtschule. An der Friedrich-Spee-Gesamtschule stellt der Verkehr in den Stoßzeiten in Verbindung mit dem dortigen Busverkehr ohnehin eine Herausforderung dar. &bdquo;Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass alle Schulpflegschaften mit den Schulleitungen an dem Thema dran sind“, sagt Wirch. Auch mit externen Partnern wie der Polizei und dem Padersprinter. Dann gehe es um die Frage, wo eine Verkehrsinsel oder zusätzliche Parkplätze helfen können, den Verkehr zu entschärfen. Beim Beispiel Elterntaxi kann es die Vereinbarung geben, dass Eltern ihre Kinder zu bestimmten Haltepunkten bringen, von wo aus ein sogenannter Walking Bus startet. Von den festgelegten Orten gehen die Kinder dann gemeinsam zur Schule, auch mit Begleitpersonen. Wichtig sei dann aber die Kooperation der Eltern, so Wirch. &bdquo;Schulen können und sollen Konzepte ausarbeiten, es kommt aber auf die Eltern und Familienangehörigen an, dass sie die Konzepte nicht aushebeln“, sagt Wirch. Es geht also um eine aktive Schulwegplanung, verbunden mit einer Aufklärung der Eltern. Weitere Stichworte können eine Verkehrserziehung und Schülerlotsen sein. Lesen Sie auch: Kampf gegen Elterntaxis: Neue Elternhaltestelle vor Paderborner Schule Walking Bus in Paderborn: eine Übersicht Wie gut Walking Busses in Verbindung mit einer Elternhaltestelle angenommen werden, hat die Stadt in der Sitzung des Schulausschusses im September mitgeteilt. Demnach gibt es im Stadtgebiet aktuell Elternhaltestellen an folgenden Standorten: Liboriberg und Maspernplatz für die Lutherschule, Michaelgrundschule Schatenweg/am Friedhof für die Grundschule Josef Erwin-Rommel-Straße/Wendehammer für die Grundschule Bonifatius Kilianstraße für die Karlschule Leuschnerstraße und Riemekestraße für den Grundschulverbund Riemeke und Theodor am Standort Erzberger Straße Zum Zwischenfazit im September gehört beispielsweise, dass die Elternhaltestelle Maspernplatz mit 15 Fahrzeugen zum Beobachtungszeitpunkt und jeweils ein bis vier Kindern &bdquo;beliebt und belebt“ erschien. Und ein &bdquo;echtes Erfolgsmodell“ sei beispielsweise der Walking Bus an der Elternhaltestelle Riemekestraße. Abzuwarten bleibe dagegen die Entwicklung beispielsweise im Bereich an der Elternhaltestelle Leuschnerstraße.

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