Wahlkampfendspurt: Bürgermeisterkandidaten diskutieren über den Standort Paderborn

Paderborn. Der Kommunalwahlkampf hat an den Bürgermeisterkandidaten gezehrt. Täglich mitunter mehrere Termine ziehen nicht spurlos vorüber. Das ist ihnen zum Teil anzumerken bei der letzten öffentlichen Diskussionsrunde von &bdquo;Paderborn überzeugt“. Die Standortinitiative hatte ins Hotel Vivendi geladen - und 250 Interessierte kamen. Inhaltlich ging es vor allem um den Standort Paderborn sowie die Rahmenbedingungen von Start-ups und Unternehmen. Außerdem gab es ein Stimmungsbild zu der von &bdquo;Paderborn überzeugt“ selbst mitangestoßenen Planung für eine mögliche Multifunktionshalle. Passend zum Themenfokus wurden von den Moderatorinnen Catharina Blome und Constanze Obst vom Start-up-Zentrum Garage33 kurze Pitches mit klaren Antworten angekündigt. So gab es reihum Statement-Blöcke an Stefan-Oliver Strate (CDU), Frank Wolters (Grüne), Roger Voigtländer (SPD), Reinhard Borgmeier (Linke), Marvin Weber (AfD), Alexander Senn (FDP) und Stephan Hoppe (Für Paderborn) sowie an einzelne gestellte Fragen. Niko Rammert (Die Partei) fehlte ohne Rückmeldung. Lesen Sie auch: Mehrzweck-Arena in Paderborn würde aktuell 49 Millionen Euro kosten CDU: Neuorganisation im Rathaus Strate sieht Paderborn mit dem Dreiklang aus Uni, Start-up-Szene und Wirtschaft gut aufgestellt. Es gehe aber um Wettbewerbsfähigkeit in vielen Bereichen. Dazu gehöre sowohl eine Neuorganisation der Verwaltung mit der Weitergabe von Entscheidungskompetenzen nach unten. Das Ehrenamt in Vereinen will er unterstützen. Der Mensch sollte frei wählen können, wie er in die Stadt fährt - man dürfe nicht Verkehrsmittel gegeneinander ausspielen. Mehr Radwege führten zu weniger Platz für Autofahrer. Die Planung einer Großarena sei weiter zu prüfen und ergebnisoffen zu betrachten. Diese sei ein Wettbewerbsfaktor für Unternehmen und würde Übernachtungsgäste anlocken. Die Maspernhalle solle für den ursprünglichen Schulsportzweck saniert werden. Grüne: Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit Bildung, Wissenschaft und Innovation sind für Wolters für den Standort Paderborn mitentscheidend - und deren Rahmenbedingungen: mit schlanker Bürokratie und veränderten Prozessen. Auch Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit sind ihm wichtig. Genauso wie Investitionen in Bildung, Kitas und ÖPNV. Für Kultur müssten Räume geschaffen und Angebote gefördert werden - wie im Kreativquartier auf dem Alanbrooke-Areal. Außer in Alanbrooke könnten im Zukunftsquartier und auf einer interkommunalen Fläche mit Borchen Gewerbegebiete entstehen. Es gelte, Immobilien für Start-ups zu entwickeln. Einem Multihallen-Neubau stehe er positiv gegenüber, man müsse aber klug überlegen, was man mit der Maspernhalle - Stichwort Schulsport - macht. Lesen Sie auch: Paderborner Bürgermeisterkandidaten beziehen Stellung zur Migration SPD: Bezahlbarer Wohnraum für alle Voigtländer spricht von der Vision, dass Paderborn die Schwelle von der Großstadt zur Metropole überschreitet: mit bezahlbarem Wohnraum für alle, Quartiermanagement und Fachkräften aus aller Welt. Bei Genehmigungsverfahren etwa für Bauprojekte müsse es Fristen geben. Was Start-ups betrifft, so dürfe die zweite Phase nach der Gründung nicht aus dem Blick verloren werden. Die Planung einer möglichen Multifunktionshalle bereite ihm etwas Bauchschmerzen - aber so etwas gehöre auch zu einer Stadt wie Paderborn. Die Kultur dürfe nicht zu Tode gekürzt werden. Mit Blick auf die Stadtverwaltung gebe es neben der digitalen Seite ein Recht auf analoges Leben. Linke: Verkehrs- und Klimawende schaffen Für Borgmeier ist die Entwicklung der Konversionsflächen bedeutend. Zu Paderborn gehörten auch attraktive Bahnverbindungen und ein ebensolcher ÖPNV. Zur Multifunktionshalle: Er kenne keinen, der das nicht gut findet. Doch einfach abreißen und 20 Millionen sparen, das gehe nicht. Zudem kritisierte er, dass nicht alle Fraktionen den gleichen Wissensstand hätten. &bdquo;Eine Stadt für alle Menschen“ ist sein Ziel. Er möchte Spaltungstendenzen beenden, die Verkehrs- und Klimawende schaffen und dass man in 30 Jahren in Teilen des Westerntores spazieren gehen kann. AfD: Autoverkehr fördern und Parkgebühren senken Investoren etwa durch niedrige Gewerbesteuern anlocken, möchte Weber. Zudem will er einen Wirtschaftsausschuss einrichten und einen Turbo fürs Handwerk zünden. Er sei &bdquo;gegen Großbauprojekte und Großbaumanie“, Private sollten bauen und für &bdquo;Brot und Spiele für die Massen“ sorgen. Den Autoverkehr möchte er fördern und Parkgebühren sollten langfristig senken. Wichtig sei auch, &bdquo;die innere Sicherheit wiederherzustellen“. Die Verwaltung müsse verschlankt werden und die digitale Stadt optimiert werden. Mehr zum Thema: Wie die Bürgermeister-Kandidaten für neuen Wohnraum in Paderborn sorgen wollen FDP: Mehr Raum für Unternehmen und Expansion Auch nachfolgende Generationen sollen die Möglichkeit haben, die Stadt gestalten zu können, sagt Senn. &bdquo;Paderborn soll ein leuchtendes Beispiel für Freiheit werden.“ Bei den weichen Standortfaktoren sei Paderborn gut aufgestellt. Man benötige aber mehr Raum für Unternehmen und Expansion. Wichtig sei dafür &bdquo;eine Verwaltung, die ermöglichen will“ und den Willen für Veränderungen hat. Die Finanzierung einer Multifunktionsarena müsse aufgrund der Haushaltslage über die Privatwirtschaft laufen. Für Paderborn: Umdenken im Rathaus Vieles mache die Stadtortattraktivität einer Stadt aus, sagt Hoppe: weiche Faktoren wie Theater oder Paderhalle, aber auch verlässliche Ansprechpartner im Rathaus für die Wirtschaft oder die Garage33. Sie sie &bdquo;ein Juwel“, müsse aber nicht das einzige bleiben. &bdquo;Um Paderborn nach vorn zu bringen, braucht es Wachstum.“ Man benötige Flächen für Gewerbegebiete und Bauland. Komme die Multihalle, sollte die Maspernhalle nur repariert und sie an den Kreis Paderborn als Nutzer verkauft werden. Erforderlich sei zudem ein Umdenken im Rathaus: In fünf Jahren solle Heiraten der einzige Grund sein, um zur Verwaltung zu gehen. Alles andere müsse digital möglich sein. 📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Paderborn

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