Paderborn. Das regionale Handwerk feierte am Wochenende seinen frisch gebackenen Nachwuchs: 677 Gesellinnen und Gesellen – darunter 348 aus dem Kreis Paderborn - erhielten ihren Gesellenbrief. Vor einer großen Kulisse in festlichem Ambiente wurden sie im Paderborner Schützenhof „losgesprochen“, wie es im Handwerk heißt. Besonders geehrt wurden dabei die jeweiligen Innungsbesten.
Kreishandwerksmeister Mickel Biere und Hauptgeschäftsführer Michael Lutter (Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe) begrüßten die anwesenden Gäste. Doch im Mittelpunkt standen die Gesellinnen und Gesellen.

„Hinter Euch liegen drei oder sogar dreieinhalb Jahre harter Arbeit mit viel Anstrengung und einem tollen Abschluss“, blickte der Kreishandwerksmeister zurück. In dieser Zeit hätten die jungen Handwerker praktische Erfahrungen in den Ausbildungsbetrieben gesammelt, die theoretischen Grundlagen für die Ausübung des Berufs in der Berufsschule erworben und wichtige Fertigkeiten in den überbetrieblichen Schulungen erlernt. Möglich sei dies dank der großen Ausbildungsbereitschaft der ca. 1.100 Handwerksbetriebe in Paderborn und Lippe, betonte Hauptgeschäftsführer Lutter. Darüber hinaus hob er das große Engagement der über 320 Prüfer hervor, die diese wichtige Aufgabe allesamt ehrenamtlich erfüllen.
Geselle liebt die Vielseitigkeit seines Handwerksberufs
Ihre Leidenschaft für das Handwerk brachten die Innungsbesten auch selber zum Ausdruck. So schätzt Metallbauer Jan Luca Buschmeyer (Ausbildungsbetrieb Buchheim Metall- und Stahlbau GmbH in Lichtenau) die Vielseitigkeit seines Berufs: „Die verschiedenen Einsatzorte in der Werkstatt oder auf Montage sowie die Arbeit mit moderner Technik und schwerem Gerät gefallen mir besonders gut. Ich möchte zunächst Berufserfahrung sammeln und mich dann passend weiterbilden.“
Kfz-Mechatronikerin Nuria Claes, die ihre Ausbildung im Autohaus Heinrich Rosier in Paderborn absolvierte, findet technische Innovationen und die Abwechslung in ihrem Handwerk besonders reizvoll: „Den technischen Fortschritt, den man zum Beispiel sehr gut an den Assistenzsystemen sieht, finde ich sehr spannend. Außerdem gefallen mir die vielen verschiedenen Aufgaben. Zurzeit bilde ich mich zur Hochvolt-Expertin fort und möchte danach gerne Technikerin und Meisterin werden.“
Zimmerer aus Hövelhof: „Traditionsreicher Beruf“
Für Zimmerer Marvin Lüke (Ausbildungsbetrieb Udo Förster, Hövelhof), sind es auch Tradition und Handwerkslehre, die den Beruf besonders machen: „Die Zimmerei ist ein traditionsreicher Beruf, der vom Richtfest über die Kluft und Prinzipien gelebt wird. Auf der Firstpfette stehen und über alle Dächer hinwegsehen bringt ein Gefühl von Stolz und Freiheit. Mein Ziel ist der Meistertitel und nie den Spaß an der Arbeit zu verlieren!“
Die große Lossprechungsfeier bot für den offiziellen Übergang von der Lehrzeit ins Berufsleben als Profi einen glanzvollen Rahmen vor weit über 1.000 Gästen. Für das Unterhaltungsprogramm sorgten in diesem Jahr die Stereotypen.
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