Am Ende keine neuen Bäume?

Umweltstreit in Paderborn: Linke hinterfragt Aufforstung für Hesse-Wäldchen

Die Bäume auf dem Firmengelände sollen einem Parkhaus weichen. Die Wahl einer Ausgleichsfläche stößt der Linken jedoch sauer auf, denn neu aufgeforstet würde dort wohl nicht.

Das Paderborner Unternehmen Hesse Mechatronics möchte auf dem Firmengelände ein Parkhaus bauen, dafür müsste das Wäldchen gerodet werden. (Archivbild) | © Niklas Tüns

28.08.2025 | 28.08.2025, 11:24

Paderborn. Die Erweiterungspläne der Firma Hesse Mechatronics am Standort an der Lise-Meitner-Straße und die damit verbundene drohende Rodung eines Wäldchens bewegen weiterhin die Paderborner Lokalpolitik. Die Fraktion der Paderborner Linken stellt nun die von der Stadt Paderborn vorgesehene Ausgleichsfläche infrage. Neben dem Verlust des Wäldchens drohe, dass nicht ein neuer Baum gepflanzt würde, äußert die Ratsfraktion ihre Befürchtungen in einer Pressemitteilung.

Im Rahmen des vorhabenbezogenen Bebauungsplans für die Erweiterung von Hesse-Mechatronics und der damit drohenden Rodung des Wäldchens für den Bau eines Parkhauses sei vonseiten des Unternehmens immer mit einer umfassenden Waldaufforstung an anderer Stelle argumentiert worden, schreibt die Linke.

Im Rahmen der städtebaulichen Begründung zu dem Projekt gehe die Paderborner Stadtverwaltung auf das Thema Ausgleichsflächen ein. Eine Ersatzaufforstung werde als Kompensationsmaßnahme vorgesehen.

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Ausgleichsfläche in Paderborn ist bereits aufgeforstet

Die für die Ausgleichsmaßnahme vorgesehene Fläche „Vietskamm“ befindet sich am George-Marschall-Ring. Allerdings sei der Bereich bereits seit dem Jahr 2012 aufgeforstet worden, heißt es von der Linken. „Kann es sein, dass dadurch kein einziger Baum neu angepflanzt wird?“, so der Linke Bürgermeisterkandidat Reinhard Borgmeier in einer Anfrage im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion, der am kommenden Donnerstag, 28. August, tagt.

Die vorgesehen Ausgleichsfläche im Falle einer Rodung des Hesse-Wäldchens ist bereits seit 2012 aufgeforstet. - © Die Linke Paderborn
Die vorgesehen Ausgleichsfläche im Falle einer Rodung des Hesse-Wäldchens ist bereits seit 2012 aufgeforstet. | © Die Linke Paderborn

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Borgmeier kritisiert, dass die Aufforstung laut der Verwaltungsvorlage „rein rechnerisch“ sei. Zudem fragt er, inwiefern das Unternehmen der Verpflichtung zu Ausgleichsmaßnahmen gerecht werde und dies auch „durch eine ausschließlich finanzielle Ablösung“ möglich sei. Weiterhin plädiert Reinhard Borgmeier dafür, dass das Parkhaus statt auf dem Firmengelände alternativ auf einer benachbarten städtischen Fläche errichtet werden könne.