Quartierstreff

Besonderer Treffpunkt geplant: Neubau für Hospiz- und Palliativzentrum in Paderborn

Der Verbund katholischer Altenhilfe Paderborn erhält eine sechsstellige Fördersumme. Jetzt soll ein Neubau entstehen, der die Hospizarbeit unterstützt.

Vorstand Timo Halbe (v.l.), Marek Konietzny (Sprecher der Geschäftsführung) und Ulrike Molitor (Projektleitung Hospiz- und Palliativzentrum Pauline) freuen sich über die Förderung durch die Sozialstiftung NRW, die der Vorstandsratsvorsitzende Marco Schmitz und Bernhard Hoppe-Biermeier (Mitglied des Landtages) übergaben. | © Verbund katholischer Altenhilfe Paderborn

31.07.2025 | 31.07.2025, 13:22

Paderborn. Der Verbund katholischer Altenhilfe Paderborn (VKA) hat einen Förderbescheid der Sozialstiftung NRW für den Bau eines barrierefreien Quartierstreffs erhalten, der in das VKA Hospiz- und Palliativzentrum Pauline eingebunden werde. Hier werden verschiedene Bausteine der Hospiz- und Palliativarbeit unter einem Dach vereint, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der Quartierstreff „Lebenswert“ werde im Neubau in der Mathildenstraße seinen Platz finden. Der Suizidberatungs- und Präventionsdienst solle älteren, schwer erkrankten und einsamen Menschen mit Lebenskrisen oder Suizidgedanken sowie deren Angehörigen Hoffnung geben, neue Perspektiven aufzeigen und sie in schwierigen Zeiten begleiten. „Weil der erste, oft wichtigste Schritt aus einer suizidalen Krise nicht ein Kliniktermin in zwei Monaten ist, sondern ein Mensch, der zuhört, ein Ort, der erreichbar ist, ein Gesicht, das Vertrauen schenkt, eine Tür, die offensteht – hier und jetzt“, erklärt Marek Konietzny, Sprecher der Geschäftsführung im VKA.

Die Kosten des Quartierstreffs werden von der Sozialstiftung NRW mit 179.500 Euro gefördert. Der Stiftungsratsvorsitzende Marco Schmitz übergab Mitte Juli in Paderborn den Zuwendungsbescheid an den Vorstand und die Geschäftsführung des VKA. „Mit der Förderung dieses Quartiertreffs möchten wir dazu beitragen, dass Menschen in schwierigen Lebensphasen nicht allein bleiben“, sagt Marco Schmitz. Der Zuschuss sei bedeutend, da der geplante Quartierstreff „Lebenswert“ keine öffentliche Förderung für den Aufbau oder Betrieb erhalte.

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Assistierter Suizid immer noch schwieriges Thema

Der VKA Paderborn knüpfe als Mitglied der Caritas im Erzbistum Paderborn mit dieser sozialräumlichen Ausrichtung in der Hospizarbeit ganz aktuell an die Jahreskampagne „Caritas öffnet Türen“ an. „Der Slogan der Kampagne ‚Da kann ja jeder kommen‘ ist besonders für das Projekt“, betont Ulrike Molitor, Projektleitung des neuen Hospizes. „Die Verfügbarkeit von Hilfe in Lebenskrisen darf kein Zufall sein“, sagt Timo Halbe, Vorstand des VKA Paderborn.

Neben dem Quartierstreff „Lebenswert“ finde im Neubau, der fußläufig zur Innenstadt entstehe, der ambulante Hospizdienst „VKA Achtsamzeit“, ein Tageshospiz mit acht Plätzen sowie ein stationäres Hospiz mit neun Plätzen ihren Raum im Quartier.

Für die Initiierung von neuen und innovativen Versorgungskonzepten in der Hospizarbeit seien in der Regel keine öffentlichen Finanzmittel vorgesehen. Obwohl das Bundesverfassungsgericht 2020 den assistierten Suizid straffrei stelle und die Politik auffordere, einen gesetzlichen Rahmen zu schaffen, in dem zum Beispiel Beratungs- und Begleitangebote verpflichtend vorgesehen seien. Das entsprechende Gesetz bleibe bisher aus, heißt es vonseiten des VKA. Ebenso sei ein parteiübergreifend gefordertes Suizidpräventionsgesetz nicht verabschiedet worden. Stattdessen existiere lediglich eine nationale Suizidstrategie – jedoch ohne finanzielle oder rechtliche Grundlagen für dringend benötigte Angebote, erklärt der VKA weiter.

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