Roboterbauteile: Paderborner Start-up Unchained Robotics plant weltweite Expansion

Paderborn. Aus Südkorea, Japan und China, aber auch Dänemark und Deutschland kommen die Roboterarme, die bei Unchained Robotics in der großen Lagerhalle präsentiert und getestet werden. Das Paderborner Unternehmen hat eine Software entwickelt, mit der die Geräte einheitlich und einfach gesteuert werden können. &bdquo;Wir sorgen quasi dafür, dass alle Roboter dieselbe Sprache sprechen“, erklärt Firmengründer Kevin Freise. Denn der Robotermarkt sei sehr zersplittert, nicht alle Teile einfach so kompatibel – da setze die Software an. Unchained Robotics bietet für den Endkunden dann ein Gesamtpaket: Roboterarm mit der Betriebssoftware und Service der Maschinen. Ein breiter und wenig versorgter Markt, wenn man dem Firmengründer so zuhört: &bdquo;Über 80 Prozent der Fabriken in Deutschland haben keinen Roboter.“ Genutzt werden können die automatisierten Fabrikroboter jedoch in vielen Bereichen, etwa der Logistik, beim Verpacken von Produkten oder für Klebeprozesse. Unternehmen Vorwerk nutzt Technik aus Paderborn &bdquo;Wir verpacken zum Beispiel den neuen Thermomix“, sagt Freise. Die Firma Vorwerk nutze den Roboterarm samt Unchained-Robotics-Software, um die einzelnen Teile des Kochgeräts in den Karton zu packen. &bdquo;Das will kein Mensch den ganzen Tag machen“, meint er und spricht dabei ein Problem an, dass derzeit die Wirtschaft vor Herausforderungen stellt – den Fachkräftemangel. Die Sorge, dass die Roboterarme und die Künstliche Intelligenz (KI) künftig viele Arbeitsplätze kosten könnten, empfindet Freise als unbegründet. &bdquo;Die Unternehmen haben eher das Problem, dass sie gar keine Leute finden.“ Die Robotersysteme könnten da eher aushelfen und dafür sorgen, dass Unternehmen kompetitiv bleiben. Um die 90.000 Euro kostet so ein Robotersystem. Viele Kunden, darunter kleinere und mittelständische Unternehmen, würden aber auch das Leasingmodell nutzen – für 2.100 Euro im Monat. Die Geräte sind laut Freise auf eine Lebenszeit von mindestens 10 Jahren ausgelegt. Passend dazu: Paderborner Unternehmen Unchained Robotics bleibt auf Wachstumskurs Paderborner Roboter-Firma will in die USA expandieren Erste Maschinen hat Unchained Robotics auch schon in die USA geliefert. Die Albéa Group, ein Hersteller von Kosmetikverpackungen, habe etwa die Verpackung und Palettierung von Zahnpasta automatisiert. Nun soll der internationale Markt laut den Gründern weiter wachsen. &bdquo;Wir sind nicht angetreten, um Zweiter zu werden“, sagt Freise. 8,5 Millionen Euro wollen er und Mitgründer Mladen Milicevic künftig in internationalen Vertrieb und Marketing investieren. Ein großer Schritt für das 2019 gegründete Tech-Start-Up. Angefangen in der Ideenschmiede Garage 33 – damals noch mit drei Mitarbeitern auf 15 Quadratmetern – ist ihre Firma in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. An der Pamplonastraße 44 im Industriegebiet Mönkeloh sind es mittlerweile mehr als 800 Quadratmeter Büro- und 600 Quadratmeter Hallenfläche für rund 60 Mitarbeiter. Unchained Robotics will mit Hauptstandort in Paderborn bleiben Und dabei soll es nicht bleiben. &bdquo;Wir schauen uns auch schon nach was Größerem um“, erklärt Freise. Besonders die Industriehalle werde langsam etwas kuschelig, für die vielen Robotersysteme. Doch bei der Standortfrage sind sich die Gründer sicher: &bdquo;Paderborn wird immer unser Headquarter bleiben.“ Hier sind die beiden verwurzelt – Milicevic ist in Paderborn geboren, Freise zum Maschinenbaustudium hergezogen. Aber nicht nur der familiäre und persönliche Bezug zur Paderstadt sei ausschlaggebend. Paderborn sei auch wirtschaftlich gesehen ein guter Standort – vor allem in der IT-Branche. Die vielen großen hier ansässigen Unternehmen würden das unterstreichen. &bdquo;Wir in OWL sind nur im Marketing einfach zu ruhig“, meint Freise. Ebenfalls lesenswert: Paderborner Start-up entwickelt Service-Roboter auch für kleine Unternehmen

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