Paderborner HNF zeigt jetzt humanoiden Roboter mit realistischer Mimik

Paderborn. Wie aus einem Science-Fiction-Film sieht der humanoide Roboter Ameca aus. Der steht ab jetzt in der aktuellen Ausstellung im Heinz-Nixdorf-Museums-Forum (HNF). Ameca schaut das Gegenüber direkt an, wenn man mit der Roboter-Frau spricht. Ameca ist weiblich, 1,87 Meter groß und wiegt 62 Kilogramm. Ihr Gesicht ist menschlich modelliert, trotzdem ist sie unverkennbar eine Maschine. Das Gerät solle technisch aussehen, betont David Woitkowski bei der Pressekonferenz im HNF. Die Akzeptanz sei dadurch beim Publikum größer, denn viele Menschen würden sich vor zu menschlich aussehenden Maschinen gruseln. Auf dem Kopf trägt Ameca außerdem keine Haare. Auffällig: Ihr Hinterkopf ist eine einzige LED-Leuchte. Leuchtet sie violett, hört Ameca zu. Bei Türkis hat sie technische Probleme. Der übrige Körper, Arme, Beine und Rumpf, besteht aus Silikon, Druckluftschläuchen und viel Technik. Ameca ist einheitlich in einem Graublau gefärbt – das sei extra so gewählt, sie solle keiner menschlichen Hautfarbe zugeordnet werden. Auch ihr Körperbau unterscheidet sich vom Menschen. &bdquo;Wo andere Leute einen Rippenbogen haben, hat sie rechts und links zwei blaue Schläuche“, erklärt Kurator Woitkowski. An ihren Fingernägeln trägt sie einen futuristischen metallischen Nagellack. Ihr Körper ist mit 61 Motoren und mehreren Mikrofonen ausgestattet. Jeweils in den Ohren und an weiteren Stellen seien Mikros ein gesetzt, erklärt der Kurator. Da es generell aber im Museum sehr laut sei, stehe vor Ameca noch ein weiteres Mikrofon zum Reinsprechen. Auch interessant: Zum Nixdorf-Jubiläum gibt es ein neues großes Graffiti in Paderborn Mitten durch die Brust ins Gehör Ameca hört durch die Brust. Sobald sie angesprochen wird, richtet sie ihren Blick auf die jeweilige Person. Wird eine Frage gestellt, zieht sie ihre Augenbrauen zusammen, als denke sie über die Frage nach – wie ein echter Mensch. Insgesamt kann sie 61 Bewegungen darstellen, davon 27 allein im Gesicht. &bdquo;Die Beine sind zwar modelliert, bewegen sich aber nicht“, erklärt Woitkowski. Ab dem Torso abwärts könne sie sich nicht mehr bewegen; ihre Beine sind am Boden fest verschraubt – Ameca kann also nicht etwa vom ihrem Podest herabsteigen und jemandem hinterherlaufen. Und wie klingt Ameca? Wenn sie spricht, ertönt eine humanoide, weibliche Stimme. Der Stimmlaut ist leicht abgehackt. Für die Gespräche nutzt sie ein KI-System: &bdquo;Sie ist mit einer einfachen Version von ChatGPT ausgestattet“, erklärt der Kurator. Digitalstes Dorf: Deutschlandweites Pilotprojekt startet im Kreis Paderborn Besonders ist die emotionale Mimik der Maschine Über ChatGPT verfügt Ameca über einen großen Wortschatz, korrekte Grammatik und sie kann in vielen verschiedenen Sprachen antworten. &bdquo;Man vergisst schnell, dass es eine Maschine ist“, sagt Jochen Viehoff, Geschäftsführer des HNF. Besonders die emotionale Mimik lasse die Tatsache vergessen, dass sie eine Maschine ist. Ameca kam vor rund einer Woche in 1.000 Einzelteilen aus Cornwall an. &bdquo;In anderthalb Stunden stand sie“, erklärt Woitkowski. Die Firma Engineered Arts habe auch den bereits vorhandenen RoboThespian im HNF produziert. Ameca wurde als Überraschung zum 100. Geburtstag von Heinz Nixdorf angeschafft. Mit ihr gibt es insgesamt 29 Exemplare weltweit. Zum Thema: Paderborner Unternehmen Unchained Robotics will weltweit wachsen In Deutschland gibt es vier Exemplare In Deutschland sei Ameca der vierte Roboter. Sie und der im Nürnberger Zukunftsmuseum seien öffentlich zugänglich. Über den Preis verrät Viehoff nur das: &bdquo;In einem normalen Haushaltsjahr wäre uns so ein Kauf nicht ganz so leicht gefallen.“ Die Stiftung habe den Kauf finanziell sehr unterstützt. Ameca – der Roboter, der nicht menschlich wirken soll. Und doch sind so viele ihrer Eigenschaften verblüffend menschlich. Wenn sie einen anschaut, entsteht fast der Eindruck, sie habe ein Bewusstsein. Erst in der Interaktion ist sie dann doch: mechanisch. Das Museum kann von Dienstag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr und Samstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr besucht werden. Der Eintritt kostet für Erwachsene 10 Euro und ermäßigt 7 Euro.

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