Themenwoche: Volksdroge Kokain

Kommentar zum Drogenkonsumraum in Paderborn: Es dauert zu lange

Seit Jahren beschäftigen sich Paderborner Akteure mit dem Thema. Nicht zum ersten Mal. Dabei sind die wichtigsten Fragen unbeantwortet, meint unsere Autorin.

Ein Beispiel aus Freiburg: So könnte auch ein Drogenkonsumraum in Paderborn aussehen. | © dpa

Mareike Gröneweg
12.07.2025 | 12.07.2025, 05:00

Es hat in Paderborn Tradition, über die Einrichtung eines Drogenkonsumraums zu diskutieren. 18 Jahre ist es her, dass eine siebenjährige, kontroverse Debatte endete. Seit mittlerweile vier Jahren diskutieren Paderborner Politikerinnen, Politiker sowie Akteure der Innenstadt und Sozialarbeit erneut. Ausgang? Ungewiss. Zumindest das eint alle Diskussionen um einen Drogenkonsumraum in Paderborn.

Einigkeit gibt es auch bei Expertinnen und Experten: Drogenkonsumräume retten Leben. Gleichzeitig ist die Zahl der Drogentoten in NRW um rund 20 Prozent gestiegen, zeigen Zahlen von IT.NRW aus dem Jahr 2023. Dass die Einrichtung eines Drogenkonsumraums in Paderborn Menschen der Szene retten könnte, steht außer Frage.

Offen bleibt: Wollen sich Kreis und Stadt Paderborn das leisten? Und wo gibt es einen passenden Standort?

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Kostenfrage vor der Standortfrage in Paderborn beantworten

Es wäre wichtig, die Kostenfrage vor der Standortfrage zu beantworten. Sonst sorgt eine Diskussion um einen möglichen Standort erneut für Aufruhr. Nicht falsch verstehen: Dass Anwohner in der Sache gehört werden wollen, ist völlig verständlich. Doch solange noch kein Standort benannt wurde und die Frage nach einem mobilen Drogenkonsumraum noch nicht geklärt ist, ist das nicht zielführend.

So entfernt sich die Diskussion von ihrem Kern. Dabei wäre es wünschenswert, wenn eine Entscheidung nicht erneut sieben Jahre auf sich warten lässt.

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