Anwohner verärgert: Kritik am Bau von mehr als 70 Wohnungen in Paderborn

Paderborn. Bis zu 72 Wohneinheiten sollen in drei Gebäuden an der Brandisstraße entstehen. Damit haben die Investoren ihre Planung etwas angepasst, waren doch zuvor bis zu 80 Wohnungen vorgesehen. Denn das Vorhaben der C. K. Bauwerk GmbH aus Paderborn hatte bereits vor einem Jahr Kritik hervorgerufen. Betroffene Anwohner hatten mehr als 100 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt. Jetzt geht es im Bauverfahren um den nächsten Schritt. Und erneut formiert sich Widerstand. Das betreffende etwa 1,12 Hektar große Grundstück liegt im Osten der Paderborner Kernstadt zwischen Brandisstraße, Philosophenweg und Bahntrasse. Geplant ist eine Bebauung mit drei Geschosswohnungsbauten in zweigeschossiger Bauweise mit Staffelgeschossen, die zur Brandisstraße stärker zurückspringen – eine weitere Anpassung gegenüber dem vorherigen Entwurf –, und Flachdach. Die U-förmig angeordneten Gebäude orientieren sich mit den Wohnhöfen zur Brandisstraße, sodass zur Bahnlinie eine weitgehend geschlossene Bebauung mit jeweils rund 45 Meter langen Fassaden geplant ist. Die zur Brandisstraße ausgerichteten Gebäudeflügel sind etwa 24 beziehungsweise 30 Meter tief. 30 Prozent der Wohneinheiten sollen als geförderter Wohnraum entstehen. In einer Tiefgarage sind 75 Stellplätze geplant Die erforderlichen Stellplätze sollen in einer gemeinsamen Tiefgarage entstehen, die über eine gemeinsame Zufahrt zwischen dem mittleren und südlichen Mehrfamilienhaus erschlossen wird. Die Tiefgarage erstreckt sich zusammenhängend nahezu über die Gesamtlänge der drei Gebäude im rückwärtigen Gartenbereich. Bauen und Wohnen: Neues Wohnprojekt im Osten der Paderborner Kernstadt geplant Insgesamt sind hier 75 Pkw-Stellplätze vorgesehen. Zusätzlich sind oberirdisch Besucherstellplätze und vier Parkplätze für Menschen mit Behinderungen geplant. Insgesamt sind es also 87. Die öffentlichen Stellplätze entlang der Brandisstraße bleiben durch die Planung unberührt. Eine Schutzwand soll den Lärm an der Paderborner Bahntrasse eindämmen Die erwartbaren Auswirkungen der geplanten Bebauung auf das örtliche Verkehrssystem wurden in einem Gutachten untersucht. Pro Tag wird ein zusätzliches Aufkommen von 224 Kraftfahrzeugen erwartet. Zu den Spitzenzeiten morgens zwischen 7 und 8 Uhr sind es 16, nachmittags zwischen 17 und 18 Uhr 23 Fahrzeuge. Eine drei Meter hohe Lärmschutzwand soll die Geräusche durch die Bahntrasse eindämmen. Zu diesem Ergebnis kommt das erstellte schalltechnische Gutachten. .responsive23-5z3biBGw0VAez9rH-map-30062025-brandisstrasse { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-5z3biBGw0VAez9rH-map-30062025-brandisstrasse { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-5z3biBGw0VAez9rH-map-30062025-brandisstrasse { padding-top: 142.86%; } } Die betroffenen Anwohner der Brandisstraße, Petersstraße und Richterstraße befürchten vor allem eine Belastung durch den zunehmenden Verkehr sowie den dadurch entstehenden Lärm. Im Gespräch mit der NW bezweifeln sie zudem die Zahlen aus den Gutachten. Die betroffenen Paderborner Anwohner nehmen sich einen Anwalt Auch die Parksituation sei schon jetzt schwierig - ohne die hinzukommenden Fahrzeuge der künftigen Bewohner. Weitere Kritikpunkte sind eine mögliche Verschattung durch Neubauten und ob die Kapazitäten der Kanäle ausreichen. Die Anwohner werden sich zusammen einen Anwalt nehmen. Prognose zum Wohnungsmarkt: Kaum jemand in Paderborn kann sich ein neues Einfamilienhaus leisten Im März 2024 hatte der Bauausschuss einen Beschluss aufgrund weiteren Beratungsbedarfs vertagt. Im darauffolgenden Mai wurde der Antrag des Investors erneut beraten und unter der Maßgabe weiterer Anpassungsbedarfe angenommen. Die Paderborner Stadtverwaltung befürwortet das Projekt. Aus Sicht der Technischen Beigeordneten Claudia Warnecke sorge dieses Vorhaben für &bdquo;eine flächensparende und bedarfsgerechte Planung zur Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum auf einer bisher nicht bebauten Fläche“. Das Bauprojekt sei &bdquo;städtebaulich sinnvoll“. Daher schlägt die Stadt in der Sitzung des Bauausschusses am Mittwoch, 2. Juli, vor, das Bauleitverfahren für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 369 &bdquo;Brandisstraße“ voranzutreiben und den entsprechenden Vorentwurf für die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit zu beschließen. Die Anwohner dürften dieses Mittel nutzen.

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