Kreis Paderborn erlebt historische Trockenphase: Wie Sie jetzt Wasser sparen können

Kreis Paderborn. Sonnenschein und blauer Himmel: Schon länger lässt es sich draußen gut aushalten. Etwa im Paderborner Paderquellgebiet nutzen die Menschen das sonnige Wetter, um auf den Wiesen zu entspannen. Im PQ zeigt sich aber auch die negative Seite, wenn kaum bis gar kein Regen fällt. Das Wasser steht niedrig. Wie hier führen viele Flüsse und Bäche im Kreis Paderborn sichtbar weniger Wasser als gewöhnlich. Die aktuelle Trockenheit ist historisch auffällig. In Bad Lippspringe steht eine Station des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Deren Niederschlagsdaten hat die &bdquo;Neue Westfälische“ ausgewertet. Seit Jahresanfang bis zum 13. Mai, dem Tag mit den aktuellsten verfügbaren Zahlen, sind 180,3 Millimeter Niederschlag gefallen. Das ist nicht nur deutlich weniger als zu den Vergleichszeiträumen der regenreichen Jahre 2024 (448,6 Millimeter) und 2023 (427,9). Es handelt sich sogar um den niedrigsten Wert in diesem Jahrtausend. An der Wetterstation in Bad Lippspringe wurde in den vergangenen drei Wochen gerade einmal 0,2 Millimeter Regen gemessen. .responsive23-E55Z2RX87Zim0E3k-bar-vertical-250515-niederschlagsvergleich { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-E55Z2RX87Zim0E3k-bar-vertical-250515-niederschlagsvergleich { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-E55Z2RX87Zim0E3k-bar-vertical-250515-niederschlagsvergleich { padding-top: 142.86%; } } Gesunkene Wasserstände zeigen sich flächendeckend im Kreis Paderborn Das hat Folgen. Die Böden verlören zunehmend an Feuchtigkeit, heißt es von der Paderborner Kreisverwaltung. &bdquo;Die anhaltende Trockenheit stellt eine ernst zu nehmende Belastung für unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt dar. Besonders sensibel reagieren dabei Gewässerökosysteme und Feuchtgebiete“, sagt Henrik Egeler, Technischer Dezernent des Kreises Paderborn. Wie die Kreisverwaltung auf Nachfrage mitteilt, zeige sich die Trockenheit aktuell vor allem im Bereich der Alme, die fast überall Niedrigwasser führe. Die Trockenheit sehe man an kleineren Gewässern deutlicher, sagt Axel Schröder, Leiter des Sachgebiets Umweltschutz bei der Stadt Paderborn. Er nennt die Padersee-Umflut, deren Wasserstand so niedrig wie zuletzt im Hochsommer vor vier Jahren sei. Weil die Uferbereiche bereits im Mai und nicht erst im weiteren Verlauf des Sommers trocken fallen, &bdquo;darf man Sorgen haben“, so Schröder. Flächendeckend seien die Wasserstände gesunken – im Nordkreis stärker als Süden, ergänzt Volker Karthaus, Geschäftsführer des Wasserverbandes Obere Lippe (WOL). Als kritisch sieht der WOL-Geschäftsführer die Gesamtsituation derzeit zwar nicht an, aber es zeichne sich eine angespanntere Lage ab. Zu dieser Einschätzung kommt er einerseits mit Blick auf die Wetterprognosen, nach denen kräftigerer Niederschlag vorerst nicht angekündigt ist. Und: &bdquo;Sommerniederschlag versickert nicht so gut, sondern verdunstet eher“, so Karthaus. Landwirte im Kreis Paderborn sind besorgt um die Ernte Besorgt blickt Eduard Gockel, stellvertretender Kreislandwirt, auf die Trockenheit. &bdquo;Ist der Mai kühl und nass, füllt’s dem Bauern Scheun und Fass“, nennt er eine Bauernregel. &bdquo;Denn jetzt ist die Zeit, in der die Pflanzen großen Wasserbedarf haben“, so Gockel. Die Trockenperiode werde sich daher sicherlich auf die Ernte auswirken. &bdquo;Wenn sich die Situation bis Ende Mai verschärft, wäre das verheerend.“ Die Böden seien bis in 40 Zentimeter Tiefe bereits &bdquo;knochentrocken“. Er will aber optimistisch bleiben, sagt Gockel. &bdquo;Ein bisschen Gottvertrauen braucht man.“ Lesen Sie auch: Paderborner Bauern sprechen über Sorgen und Erfolge Dass der Frühling 2025 bei den Niederschlägen historische Maße annimmt, verdeutlicht außerdem eine Zahl von der Aabach-Talsperre in Bad Wünnenberg. Auch dort misst man, wie viel Regen fällt. &bdquo;Der diesjährige März war mit lediglich 6,5 Millimeter Niederschlag der trockenste März seit Beginn unserer Aufzeichnungen vor 48 Jahren“, sagt Ralf Schmidt, Geschäftsführer des Wasserverbandes Aabach-Talsperre. Sorgen um die Trinkwasserversorgung müssen sich ihm zufolge die Menschen in der Region aber nicht machen. &bdquo;Ein Niederschlagsereignis am 23. und 24. April mit rund 60 Millimeter innerhalb unseres Einzugsgebiets führte dazu, dass der Monat April insgesamt 92 Millimeter erreichte – rund 63 Prozent über dem langjährigen Mittelwert“, berichtet Schmidt. Dank dieser Entwicklung sei das Stauziel mittlerweile zu 95 Prozent erreicht. &bdquo;Der Wasserverband Aabach-Talsperre befindet sich somit aktuell in einer komfortablen Situation“, sagt Schmidt. &bdquo;Dennoch bleibt die Talsperre im Jahresverlauf auf weitere Niederschläge angewiesen, um die Wasserversorgung unserer Verbandsmitglieder sicherzustellen.“ Delbrücker Wasserwerk stößt an die Kapazitätsgrenzen Eines der Verbandsmitglieder sind die Paderborner Wasserwerke. Deren Geschäftsführer Daniel Rohring sagt gegenüber der &bdquo;NW“: &bdquo;Aktuell hat die Trockenheit keine Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung in Paderborn.“ Die beiden vergangenen regenreichen Jahre hätten den Grundwasserspeicher gefüllt. &bdquo;Wir haben ein großes Volumen, auf das wir zugreifen können“, so Rohring. Experten von den Wasserwerken im Interview: Wie gefährdet ist die Trinkwasserversorgung in Paderborn? Das Delbrücker Wasserwerk hingegen stößt nach Angaben der Stadtverwaltung &bdquo;an seine Kapazitätsgrenzen“. &bdquo;Derzeit liegt der Wasserverbrauch auf einem Niveau, wie es sonst nur in den Hochsommermonaten erreicht wird“, teilt die Stadt Delbrück mit. &bdquo;Ich appelliere an alle Bürgerinnen und Bürger, mit dem Lebensmittel Wasser sorgsam umzugehen und es nicht für Poolbefüllungen oder zur Rasenbewässerung zu nutzen“, warnt Bürgermeister Werner Peitz. In manchen Haushalten sei bereits am späten Nachmittag oder Abend ein geringerer Wasserdruck zu beobachten – etwa beim Duschen oder bei der Toilettenspülung. Wie die Menschen im Kreis Paderborn Wasser sparen können Besonders kritisch sei der Verbrauch in Spitzenzeiten. &bdquo;Wenn die Entwicklung so weitergeht, sehe ich die ausreichende Versorgung mit Trinkwasser gefährdet“, sagt Robert Siemensmeyer, Leiter des Delbrücker Wasserwerks. Siemensmeyer wie auch die Paderborner Kreisverwaltung nennen Tipps, um Wasser zu sparen – insbesondere, indem man die Gartenbewässerung deutlich reduziert: Auf das Sprengen von Rasenflächen ganz verzichten. Das Gießen in die Morgen und Abendstunden verlegen. Nahe an den Wurzeln wässern statt auf die Blätter. Mulch verwenden, um den Boden feucht zu halten. Pools nur mit Bedacht füllen und bei Nichtgebrauch abdecken, um Verdunstung zu vermeiden. Sollte der Wasserverbrauch in Delbrück nicht reduziert werden, könne ein generelles Bewässerungsverbot nicht mehr ausgeschlossen werden, sagt Siemensmeyer. Und die Kreisverwaltung teilt gegenüber der &bdquo;NW“ mit, es sei bei anhaltender Trockenheit vorstellbar, dass der Kreis Paderborn Maßnahmen treffe und &bdquo;Verbote zur Entnahme von Wasser aus oberirdischen Gewässern ausspricht“.

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