Gedenkort für Sinti und Roma: Stadt Paderborn will „wachsenden“ Ort schaffen

Paderborn. Es kommt wieder Bewegung in das Vorhaben, in Paderborn einen Gedenkort für die Opfer der Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten zu schaffen. Nach wie vor ist dazu der Bereich des früheren Friedhofs am Heierstor im Gespräch. Über Ideen zur Gestaltung der Fläche berät derzeit die Verwaltung. Die Vorlagen hat ein externes Büro fertiggestellt. Den aktuellen Stand stellte Maximilian Zindel, Leiter des Kulturamtes, in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses vor. Den Anlass dazu hatte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen mit einer Anfrage gegeben. Dass es einen Gedenkort geben soll und dass der Bereich des früheren Friedhofs am Heierstor infrage kommt, stand schon Ende 2023 fest. Zuvor hatte sich Bürgermeister Michael Dreier 2022 für die Einrichtung eines Gedenkortes ausgesprochen, der den Sinti und Roma gewidmet sein soll. Und laut Zindel wird Dreier das Thema nun vor der Sommerpause in den Rat einbringen. Platz gefunden: Paderborn bekommt einen Gedenkort für Sinti und Roma Darum eignet sich der frühere Friedhof am Heierstor besonders Zuvor berichtete Zindel darüber, dass es eine längere Suche nach einem geeigneten Ort für ein solches Gedenken gegeben habe. Unter diesem Gesichtspunkt habe sich der frühere Friedhof am Heierstor als entsprechend geeignet herausgestellt. &bdquo;Und das aus verschiedenen Gründen“, sagte Zindel. Es sei einerseits die zentrale Lage am Ring und in direkter Innenstadtnähe. &bdquo;Es ist aber auch die Geschichte dieses Ortes als früherer Friedhof, als Ort des Gedenkens und des Erinnerns. Deshalb erschien er uns doch als sehr passend“, sagte Zindel. Ein weiterer Aspekt, der für diesen Ort spricht, sei aus Sicht der Verwaltung auch die perspektivische Neugestaltung der Wallanlage. Hierbei würde auch die Grünfläche am genannten Ort neu gestaltet werden. An einer Begehung des infrage kommenden Ortes hätten auch Vertreter der Paderborner Sinti und Roma teilgenommen. Und auch sie hätten sich für diesen Ort ausgesprochen. Bereits 2023 hatte die &bdquo;NW“ berichtet, dass sich der Verein &bdquo;Deutscher Paderborner Sinti“ und die Stadt auf den Platz des früheren Friedhofs am Heierstor verständigt hätten. Der Gedenkort sollte nach damaligem Stand hinter dem Steinkreuz eingerichtet werden. Stadt Paderborn schlägt &bdquo;wachsenden“ Gedenkort vor &bdquo;Deswegen haben wir die Idee weiterverfolgt und daraufhin überlegt, wie wir das Gedenken tatsächlich umsetzen können“, sagte Zindel nun. Innerhalb der Verwaltung sei die Idee entstanden, einen &bdquo;wachsenden Gedenkort“ zu konzipieren. Was sich dahinter verbirgt, erklärte Zindel so: Bei einem fortschreitenden Forschungsstand zur Diskriminierung und Verfolgung der Sinti und Roma während der Zeit des Nationalsozialismus, sollen Erkenntnisse möglichst auch den Gedenkort &bdquo;wachsen“ lassen. Zudem habe die Verwaltung zur Gestaltung des Gedenkortes ein externes Büro beauftragt. &bdquo;Dessen ausgewiesener Schwerpunkt liegt auf der Schaffung solcher Erinnerungsorte, vor allem auch zeitgemäßer Friedhöfe, wo es um Trauer und Gedenken geht, um den respektvollen Umgang mit der Thematik“, sagte Zindel. .responsive23-J38DRfGhqQm8DtQh-map-0508-sinti-denkmal-paderborn { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-J38DRfGhqQm8DtQh-map-0508-sinti-denkmal-paderborn { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-J38DRfGhqQm8DtQh-map-0508-sinti-denkmal-paderborn { padding-top: 142.86%; } } Erst kürzlich habe dieses Büro erste Probeentwürfe vorgestellt. Diese würden nun in der Verwaltung geprüft. Dazu würden weitere Termine vereinbart. Entsprechende neue Ideen soll das beauftragte Büro dann zeitnah in den Entwurf einarbeiten. &bdquo;Mein Wunsch ist es, dass wir den Entwurf dann zügig präsentieren können“, sagte Zindel. Sinti und Roma aus Paderborn überleben Konzentrationslager 2023 hatte die &bdquo;NW“ ebenso darüber berichtet, dass sich der Sinto Giano Weiß sechs Jahre zuvor für eine Aufarbeitung der Sinti-Geschichte in Paderborn eingesetzt hatte. Sinti und Roma: Erst aussortiert und dann vergast - die vergessenen Paderborner Dass auch Sinti und Roma aus dem Bereich Paderborns Opfer der Gewalt durch die Nationalsozialisten geworden waren, zeigten Recherchen des Paderborner Stadtarchivars Wilhelm Grabe. Demnach hätten mindestens 14 Menschen aus dem Gebiet der heutigen Stadt und des Kreises Paderborn, die der Gruppe der Sinti oder Roma angehörten, Konzentrationslager überlebt. Mindestens weitere acht Menschen seien aus dem Paderborner Land gekommen, berichtete Grabe der &bdquo;NW“.

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