Shopping in Paderborn: Parken in der City ist entscheidend

Paderborn. Gastronomie, Einkaufen und Sightseeing/Verweilen: Diese Gründe locken die Menschen am stärksten in die Paderborner Innenstadt. Erst mit Abstand folgen Freizeit- und Kulturangebote, Dienstleistungen und Wohnen. Dies ist das Ergebnis der kürzlich vorgestellten Studie &bdquo;Vitale Innenstädte 2024“. Im Großen und Ganzen überwiegt in der von der IHK und der Paderborner Werbegemeinschaft beauftragten Studie eine positive Bewertung der City. Doch etwa im Bereich ÖPNV sind die Werte nicht gut. Und was sagen die bewerteten Akteure selbst und wo sehen sie Verbesserungspotenzial? Handel sieht guten Mix in der Innenstadt Insgesamt habe Paderborn ganz positiv abgeschnitten, sagt Jan Wilhelm Sittig, Inhaber von zwei Modegeschäften an der Königstraße und auf dem Königsplatz. Vor allem im Bereich Parken könne sich der Wohlfühlfaktor aber noch erhöhen. Es gebe zu wenig innerstädtisches Parken. Der demnächst entstehende Mobilitätshub am Hauptbahnhof sei für Rentner und viele Kunden schon zu weit entfernt. &bdquo;Ich höre von den Kunden immer, dass sie die Parkhäuser bevorzugen, weil sie dann keinen Termindruck haben und kein Knöllchen droht.“ Der Mix aus Einzelhandel und Gastro sei ganz gut. &bdquo;In vielen Großstädten gibt es die gleichen Ketten“, sagt Sittig. &bdquo;Ich glaube, dass das eigene Gesicht für Paderborn sehr wichtig ist – mit inhabergeführten Geschäften und Gastronomien.“ Für Kunden sei es etwas Besonderes, mit Regionalcharme konsumieren und essen zu können. Neues im Überblick: Gastronomie und Shopping: Diese Läden sind neu in Paderborn Sittig hat aber Verbesserungsvorschläge: Aus seiner Sicht solle man Libori noch stärker in die Stadt hineinziehen. Er würde die Königstraße noch miteinbeziehen - womöglich bis zur Kisau, aber in jedem Fall bis zur Marienstraße. Auch die Königsplätze würde er durchs Veranstaltungsgeschehen beleben. Beim Stadtmarketing sieht er ebenfalls Luft nach oben: Immer wieder fragten Kunden, wo sie in Paderborn etwas essen und was sie besichtigen können. Da sei Öffentlichkeitsarbeit nötig. Nur die Hälfte der Befragten ist aus Paderborn Für die Studie wurden 2024 vom Institut für Handelsforschung (IFH) aus Köln deutschlandweit Befragungen in 107 Städten durchgeführt. Als Vergleichsgröße für Paderborn dienen Erkenntnisse aus 15 weiteren Städten mit einer Größe zwischen 100.000 und 200.000 Einwohnern. In der Paderborner Innenstadt wurden 434 Personen befragt. Mit 50,5 Prozent war der Anteil der Menschen aus dem Stadtgebiet nahezu genauso hoch wie die Zahl der Besucher von außerhalb (49,5 Prozent). Besonders schlecht schnitt Paderborn im Bereich ÖPNV ab: Ihn nutzten nur 12,7 Prozent, um in die Stadt zu gelangen. Dagegen kamen 70,8 Prozent der Befragten mit dem Auto oder Motorrad (Vergleichstädte 42 Prozent). Stadtbusbetreiber kommentiert Ergebnisse Da fast die Hälfte der befragten Personen nicht aus dem Stadtgebiet Paderborn stammt, ließen sich ihre Aussagen nicht speziell auf den Padersprinter übertragen, erklärt Heike Haase, Sprecherin des Paderborner Stadtbusbetreibers, auf &bdquo;NW“-Anfrage. Die Ergebnisse deckten sich &bdquo;nicht mit den Werten aus unseren Erhebungen der Fahrgastzählungen, die dauerhaft und fortlaufend alle Ein- und Ausstiege“ erfassten. Interview: Einzelhandel-Experte: &bdquo;Paderborner City kann das Ruder noch herumreißen“ Der große Fahrplanwechsel im März 2024 habe ganz klar auf Verbesserungen im Angebot des Stadtbusverkehrs abgezielt. Im Jahr 2024 habe es dadurch einen Anstieg der Fahrgastzahlen um etwa eine Million Fahrgäste gegeben. &bdquo;Dieser Trend setzt sich fort und die tatsächlichen Werte liegen noch höher, da mit der Einführung der Durchmesserlinien weniger Umstiege und damit auch weniger Ein- und Ausstiege anfallen“, so Haase. Insbesondere sei so die Innenstadt aus den Ortsteilen Elsen, Sande und Sennelager umsteigefrei erreichbar. Diese Maßnahme im Zuge des Integrierten Mobilitätskonzepts der Stadt Paderborn sei ein richtiger und wichtiger Schritt in Richtung einer Verbesserung des ÖPNV-Angebots. Interessengemeinschaft lobt städtische und private Investitionen Im Vergleich zu anderen Städten sei die Paderborner Innenstadt immer noch belebt, sagt Einzelhändlerin Astrid Hunstig, Sprecherin der Interessengemeinschaft (IG) Innenstadt. Das höre sie immer von Außendienstmitarbeitenden, die in ganz NRW unterwegs seien. Ein Grund sei, dass die Stadt Paderborn in den vergangenen Jahren viel investiert habe, um die Innenstadt attraktiver zu machen: Markt-/Domplatz, Königsplätze, Königstraße, Zentrale Omnibushaltestelle. Dies gelte auch für Privatleute wie Klingenthal oder Jacobi: &bdquo;Wo die Stadt etwas macht und saniert, da nehmen auch die Privatleute Geld in die Hand.“ Hunstig sieht hier &bdquo;einen großen Zusammenhalt aller Akteure“. Wie Sittig sieht Hunstig einen &bdquo;sehr guten Innenstadt-Mix“ aus inhabergeführten, individuellen Geschäften und großen Ketten. Dies sei wichtig, &bdquo;damit Kunden aus dem Hochsauerlandkreis nicht nach Dortmund fahren“. Vor allem an den Samstagen sei dies sichtbar. &bdquo;Das A&O ist, dass Paderborn für den Individualverkehr erreichbar bleibt“, betont sie. Senioren seien ein wichtiger Kundenkreis. Und ältere Kunden - aber nicht nur diese - möchten nicht am Bahnhof parken. &bdquo;Die Leute sind bequem.“ Deshalb müsse es auch innerhalb einer Neuplanung an der Florianstraße weiterhin Parkplätze geben. Oben auf der Agenda der IG-Sprecherin steht auch das Thema Sicherheit. Mit Blick auf die Studie und dass sich 87 Prozent der Frauen im Dunkeln in der City nicht sicher fühlen, sagt sie: &bdquo;Ordnungsamt und Polizei müssen die Sicherheit weiterhin im Fokus haben.“ Außerdem müsse das kulturelle Angebot erhalten bleiben. Kritisch sieht sie Spielgeräte in der Innenstadt: Sie seien zu teuer und würden schnell zerstört. Gut seien Aktionen wie &bdquo;Dinoborn“. So etwas müsste es mehr geben. Alles zusammen erhalte Paderborns Individualität. Protest in der Stadtheide: Knapp 2.000 Menschen sind gegen ein neues Nahversorgungszentrum in Paderborn

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