Giftige Chemikalien: Werden PFAS auch im Paderborner Wasser nachgewiesen?

Paderborn. Sie gelten als gefährlich für den menschlichen Körper – PFAS. Das steht für per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen. Diese giftigen Chemikalien wurden jüngst in hoher Konzentration im Meeresschaum der Nord- und Ostsee festgestellt. Das beunruhigt auch die Grüne Ratsfraktion vor Ort, die daher eine Anfrage an den Stadtentwässerungsbetrieb der Stadt Paderborn (STEB) gestellt hat. PFAS gelangen über Abwässer und Oberflächengewässer auch in die Meere. Daher ist es aus Sicht der Grünen wichtig, &bdquo;auch die Situation in unserer Stadt zu untersuchen“. Mit monatlichen Analysen messe die Paderborner Kläranlage regelmäßig die Konzentration von PFAS im Klärschlamm und dem Ablauf der Kläranlage, erklärt Markus Beine, Leiter des STEBs. Dabei seien keine nennenswerten Funde gemacht worden. Das Gros der Proben weise eine Konzentration von PFAS unterhalb der Bestimmungsgrenze von 0,05 Nanogramm pro Liter auf – heißt: Konzentrationen, die noch geringer sind, können nicht eindeutig gemessen werden. &bdquo;Nur an ganz einzelnen Stellen im Jahresverlauf von Juni bis September liegen wir leicht darüber“, fasst Beine für die Proben des vergangenen Jahres zusammen. Auch Landesumweltamt überwacht die Konzentration von PFAS im Wasser Eine zusätzliche Überwachung erfolge außerdem durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) in NRW. Mittels nicht angekündigter Kontrollen werden etwa alle zwei Wochen, jährlich also 24 Stichproben an der Kläranlage entnommen. Drei davon wurden auf PFAS analysiert, dabei seien nur im Juni und September ebenfalls sehr geringe Mengen der Chemikalien im Wasser festgestellt worden. Weitere Ergebnisse: &bdquo;Jahrhundertgift“ PFAS: So hoch ist die Belastung im Kreis Paderborn Die giftigen Chemikalien werden auch als &bdquo;forever chemicals“ (zu Deutsch: &bdquo;Ewigkeitschemikalien“) bezeichnet, da sie sehr langlebig sind und sich immer weiter in Organismen anreichern können. So auch im Menschen, wo sie in Verdacht stehen, unfruchtbar zu machen, Leberschäden oder Krebs zu verursachen. Die Stoffgruppe umfasst mehr als 10.000 verschiedene Stoffe. Nicht nur im Abwasser, sondern auch in Gewässern, wie der Pader, der Alme oder dem Lippesee können sich theoretisch PFAS ansammeln. Für die Gewässer im Stadtgebiet Paderborn seien der Stadt aber keine aktuellen Untersuchungen bekannt. Das LANUV führe aber an mehr als 2.000 Stellen in NRW eigene Kontrollen durch. Giftstoffe sind auch in Funktionskleidung zu finden Einfach so gelangen die Chemikalien aber nicht in die Natur. Sie sind vom Menschen in die Umwelt eingebracht worden. &bdquo;Mögliche Eintragquellen sind für Paderborn zum einen Industriebetriebe, das Sickerwasser der Kreismülldeponie, aber auch jeder von uns, der Gore-Tex Kleidung oder andere Funktionskleidung in die Waschmaschine steckt“, erklärt Beine. Bei der Feuerwehr seien teils Schaumlöschmittel mit giftigen Fluorverbindungen zum Einsatz gekommen, diese seien aber mittlerweile ausgetauscht worden. Mehr dazu: Wo die Belastung durch PFAS in OWL besonders hoch ist Das Thema ist nicht neu. Bereits 2023 berichtete die &bdquo;NW“ umfassend zu der giftigen Chemikalie. PFAS wurden an mehr als 1.500 Orten in Deutschland nachgewiesen. Darunter auch einige Stellen in OWL und Paderborn. Von 2015 bis 2022 seien laut Angaben des LANUV insgesamt 776 Proben aus Gewässern im Kreis Paderborn auf einzelne PFAS analysiert worden. 39 Mal seien diese festgestellt worden.

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