Diese Forderungen kommen aus dem Kreis Paderborn an die neue Bundesregierung

Kreis Paderborn. Die Bundestagswahl ist vorbei. Doch einfacher wird das Regieren in Berlin vermutlich nicht. Nach hartem Wahlkampf wirbt die CDU um die SPD, der Bundestag bereitet sich in deutlich veränderter Form auf die neue Legislatur vor. Signale wollen Unternehmen, Krankenhäuser, Gewerkschaften, die Diakonie oder beispielsweise Landwirte aber schon jetzt. Was sie sich wünschen, hat die &bdquo;NW“ gefragt. Flughafen Paderborn/Lippstadt will Passagiere entlasten Für Reisen in die Welt von OWL aus hat der Flughafen Paderborn/Lippstadt (PAD) eine große Bedeutung. Aber auch für viele Geschäftsreisende. Auch deshalb haben regionale Firmen ein Projekt auf die Beine gestellt, mit dem sie nach dem Wegfall der Flugverbindung Paderborn-München ab Ende Mai die Linie selbst bedienen wollen. OWL-Firmen ersetzen die Lufthansa: Das sollen Flüge von Paderborn nach München kosten Es kommt aber auch auf die Bundespolitik an, verdeutlicht Flughafensprecher Matthias Hack. &bdquo;Wir erwarten von der neuen Bundesregierung, dass sie die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Flugverkehrs in Deutschland deutlich stärkt. Dabei geht es für uns um eine ausreichende Finanzierung der Flugsicherung für kleine Flughäfen, um eine Deckelung der Luftsicherheitsgebühr auf maximal 10 Euro pro abfliegendem Passagier und um die Abschaffung der Luftverkehrssteuer, wie sie Schweden kürzlich vorgenommen hat.“ MZG in Bad Lippspringe beklagt Bürokratie Auch der Bereich Gesundheit und das Krankenhauswesen stehen vor großen Herausforderungen. Ein Stichwort ist die Krankenhausreform. Gegen den Trend ist das Medizinische Zentrum für Gesundheit (MZG) in Bad Lippspringe eigenen Angaben zufolge auf gutem Kurs. Erst im Dezember hat der Betreiber von vier Reha-Einrichtungen und einem Akutkrankenhaus die Pläne zum Bau eines neuen Gesundheitscampus’ vorgestellt. Ein Thema brennt aus Sicht des MZG besonders unter den Fingernägeln. Das teilt Achim Schäfer, Sprecher der MZG-Geschäftsführung mit: &bdquo;Wir benötigen im deutschen Gesundheitssystem weniger Regulierung und weniger Bürokratie, um die vorhandenen Potenziale besser entfalten zu können. Deshalb erwarten wir von der neuen Bundesregierung, dass sie in dieser Richtung schnell klare Signale sendet und entsprechende Maßnahmen verabschiedet.“ Bad Lippspringe: MZG plant neuen Gesundheitscampus Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe will &bdquo;Kurskorrektur“ Auch für die Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe ist ein &bdquo;erheblicher Bürokratie- und Abgabenabbau“ von &bdquo;zentraler Bedeutung“. Das teilt Hauptgeschäftsführer Michael H. Lutter mit. Denn noch stelle die Bürokratie eine Belastung im Alltag der Betriebe aufgrund der &bdquo;ausufernden Dokumentations- und Statistikpflichten“ dar. Außerdem fordert Lutter, &bdquo;praktikable und zügige Lösungen zu schaffen, um qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen und schneller in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren“. Zudem hätten die Themen Bildung und Duale Ausbildung im zurückliegenden Wahlkampf zu wenig Beachtung gefunden. Azubis im Kreis Paderborn: Durchhaltevermögen sinkt laut Kreishandwerkerschaft Allgemein erwarte die Kreishandwerkerschaft &bdquo;eine klare Kurskorrektur“ in wirtschaftlichen Fragen, gerade in einer CDU-geführten Regierung. Und dass die regionale Wirtschaft in Paderborn und Lippe &bdquo;in Berlin deutlicher wahrgenommen“ wird. Diakonie setzt sich für &bdquo;faire Teilhabe“ ein Auf vielfältige Weise begleitet und unterstützt die Diakonie Paderborn-Höxter Menschen im Alltag. Die Organisation setzt sich nach eigenen Angaben für die soziale Gerechtigkeit von bedürftigen Menschen ein. Dazu gehören die Bereiche &bdquo;Kinder, Jugend und Familie“, &bdquo;Schuldner- und Insolvenzberatung, &bdquo;Soziale Hilfe“, &bdquo;Sucht- und Drogenberatung“, &bdquo;Krebsberatung“ und &bdquo;Flucht, Migration und Integration“. Schulmaterialienkammer in Paderborn: Flut von Anfragen bei der Aus Sicht von Brigitte Kaese, stellvertretende Geschäftsführung der Diakonie, gibt es folgenden Wunsch an eine neue Regierung. &bdquo;Dass Politik mit den Wohlfahrtsverbänden ernsthaft in den Dialog geht, um für die vielen sozialen Herausforderungen in Deutschland die notwendige Unterstützung zu erhalten und damit gemeinsam den sozialen Zusammenhalt zu fördern.“ Zudem betont Kaese: &bdquo;Vereint sind wir sicherlich mit allen Bürgerinnen und Bürgern in der Hoffnung auf eine bessere Demokratie, die Probleme löst, Fortschritt ermöglicht und faire Teilhabe gewährleistet.“ IG Metall Paderborn fordert günstigen Industriestrompreis Wie wichtig Fachkräfte für die Wertschöpfung auch in zahlreichen Unternehmen im Kreis Paderborn sind, hat die IG Metall Paderborn zuletzt während der Tarifverhandlung in der Metall- und Elektrobranche hervorgehoben. Mehr Geld für Arbeitnehmer: Paderborner IG-Metall begrüßt Durchbruch Für den Ersten Bevollmächtigten der IG Metall in Paderborn, Konrad Jablonski, sind auch gute Produktionsbedingungen für Unternehmen wichtig: &bdquo;Gerade um die Zukunft unseres Technologiestandorts zu sichern, brauchen wir einen verlässlichen Rahmen: Einen günstigen Industriestrompreis.“ Dies ist zum Beispiel für Benteler Steel/Tube in Paderborn wichtig. Um &bdquo;die Zukunft unseres Technologiestandorts zu sichern“, so Jablonski weiter, sei es zudem wichtig, in Bildung, Infrastruktur, Digitalisierung und in die Bahninfrastruktur zu investieren. Paderborner Kreislandwirtin für Änderung im Grundgesetz Susanne Mönnikes vertritt als Kreislandwirtin etwa 1.400 Betriebe im Kreis Paderborn. Auch sie hat klare Forderungen an die neue Regierung. So müsse – würde die Regierung eine Änderung des Grundgesetzes vornehmen – &bdquo;die Selbstversorgung unseres Landes mit Lebensmitteln unbedingt mit aufgenommen und gesichert werden“. Auch Mönnikes beklagt eine &bdquo;überbordende Bürokratie durch Dokumentationen, Meldeverfahren und sinnlose Verfahrensbeschreibungen“. Zudem sollten Handelsabkommen nur mit Ländern geschlossen werden, &bdquo;die zu gleichen Standards produzieren“. Und: &bdquo;Im Moment zögern viele Betriebe, was Investitionen in Ställe, Ausläufe oder Anlagen betrifft.“ Gründe seien fehlende Planungssicherheit sowie &bdquo;Hürden im Bau- und Umweltrecht“. Andererseits beklagt die Kreislandwirtin, dass &bdquo;zunehmend Wirkstoffe für Pflanzenschutzmittel aus der Zulassung genommen“ würden. Auch interessant: Paderborner Bauern sprechen über Sorgen und Erfolge Kompensationsflächen seien ebenso wichtig, um den Flächenverbrauch beispielsweise durch den Straßenbau sowie durch neue Wohn- und Industriegebiete oder für Windkraftanlagen auszugleichen. Darüber hinaus würden Auflagen aufgrund von Ausweisungen von Natur- und Landschaftsschutzgebieten &bdquo;zu Ertragsverlusten, Wertminderungen und somit zu wirtschaftlichen Benachteiligungen“ führen.

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