Verdi-Warnstreik legt Busverkehr in Paderborn lahm: Weitere Streiks sollen folgen

Paderborn. Einen 24-stündigen Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr hat die Gewerkschaft Verdi für Freitag, 21. Februar, angekündigt. Auch Mitarbeitende des Paderborner Padersprinter beteiligen sich daran. Wie das Paderborner Nahverkehrsunternehmen mitteilt, werden ab Freitagmorgen alle Fahrten entfallen. Und es könnten noch mehr Streiks folgen. &bdquo;Wir haben nach der zweiten Verhandlungsrunde immer noch kein Angebot“, sagt Martina Schu, Verdi-Bezirksgeschäftsführerin für OWL, gegenüber der &bdquo;NW“. Weder bei der Entgelterhöhung noch bei der vertraglichen Laufzeit oder Arbeitszeitverkürzung gäbe es einen Konsens. Konkret wird unter anderem eine Lohnerhöhung von acht Prozent beziehungsweise eine Mindesterhöhung um 350 Euro gefordert. Noch gebe es keine Streiktermine, aber Schu sagt: &bdquo;Die Streiks werden bis zur nächsten Verhandlungsrunde im März ausgeweitet.“ Nach Angaben von Schu waren bei der Aktion vor den Padersprinter-Gebäuden an der Barkhauser Straße circa 100 von 180 Padersprinter-Mitarbeitern beteiligt. Vor Ort zählte die &bdquo;NW“ weniger Mitarbeiter, jedoch wären einige auch nur kurzzeitig beim Streik vor Ort. Mehr zum Thema: Neue Warnstreiks im öffentlichen Dienst &bdquo;überall im Land“ Streikenden in Paderborn üben Kritik an der Politik Die Padersprinter-Mitarbeiter sind nicht primär gegenüber ihrem Arbeitgeber frustriert. &bdquo;Im Prinzip fängt es bei der Politik an“, sagt Mike Fletcher, Betriebsratsmitglied und zuständig für das Leitsystem bei Padersprinter. Dem Arbeitgeber seien die Hände gebunden, weil dieser abhängig von der Kommune sei. &bdquo;Viele Kollegen opfern ihre freien Tage, um den Fahrplan zu bewerkstelligen“, sagt Fletcher. Aus seiner Sicht gebe es keine Förderprogramme, um neue Mitarbeiter anzuwerben, die das ausgleichen könnten. Auch Markus Heusener sieht das ähnlich. &bdquo;Es gehen bei uns immer mehr Leute in Rente“, sagt der Kfz-Mechaniker. Für die, die noch arbeiten würden, werde das zu einer Mehrbelastung. Besonders für ältere Mitarbeiter. Zudem gebe es zu viele Quereinsteiger. Aber auch Heusener sagt: &bdquo;Unser Arbeitgeber ist sehr gut.“ Wünsche und Bedürfnisse würden intern berücksichtigt. Linken-Politiker fordert Reaktion zu Kommunalfinanzen Reinhard Borgmeier, Fraktionsvorsitzende der Paderborner Linken, war ebenfalls vor Ort und erklärte den Mitarbeitenden: &bdquo;Es ist nicht eure Schuld, dass die Kommunen pleite sind.“ Auf die Frage hin, wie denn die Verdi-Forderungen finanziell umgesetzt werden könnten, sagt Borgmeier: &bdquo;Das ist grundsätzlich nicht auf kommunale Ebene lösbar.“ Bund und Land müssten dies tun. Lesen Sie auch: Streik in Bielefeld, Gütersloh und Paderborn: Nahverkehr steht heute still Der Padersprinter-Geschäftsführer Oliver Eikenberg erklärt diesbezüglich auf Nachfrage durch die &bdquo;NW“: &bdquo;Wir als Kraftverkehrsgesellschaft Paderborn sind an den Verhandlungen gar nicht direkt beteiligt, sondern mittelbar betroffen.“ Im Manteltarifvertrag sei geregelt, dass die Ergebnisse der Verhandlungen des Tarifvertrags Nahverkehr und damit letztlich des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst automatisch übernommen werden. Sämtliche Linien und Schülerfahrten des Padersprinter fallen aus Betroffen sind den Angaben zufolge neben den Linienfahrten auch der Schülerverkehr, Anruf-Linien-Fahrten und die Nachtbusse, außerdem bleiben das Kundencenter und die Verwaltung des Unternehmens geschlossen. Alle Tarifbeschäftigten beim Padersprinter sowie der Tochtergesellschaft KVP sind von der Gewerkschaft zum Streik aufgerufen worden. Dieser erstreckt sich auf 24 Stunden und umfasst damit den gesamten Betriebsablauf des Unternehmens zwischen Freitag, 21. Februar, 4 Uhr, bis einschließlich Samstag, 22. Februar, 4 Uhr. Der Padersprinter verweist daraufhin, dass durch den Streik die Mobilitätsgarantie NRW nicht greife. Man entschuldigt sich bei den Fahrgästen für die Unannehmlichkeiten. Die Eltern von Paderborner Schülerinnen und Schülern sind nach &bdquo;NW“-Informationen durch die Schulen informiert worden. Für sie gilt es, wie für Buspendler und weitere Padersprinter-Fahrgäste Alternativen für die eigentlich geplanten Busfahrten zu organisieren. Die Gewerkschaft Verdi hat zu dem Warnstreik im Nahverkehr aufgerufen, da zum Wochenanfang in den jüngsten Verhandlungen keine Einigung zwischen den Tarifpartnern erzielt werden konnte. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von PaderSprinter (@padersprinter) Regionale Buslinien des NPH fahren im Hochstift weiterhin Der Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (nph) hat am Donnerstag darauf hingewiesen, dass der Regionalbus-Verkehr in den Kreisen Paderborn und Höxter vom Streik am Freitag, 21. Februar, nicht betroffen ist. Somit fahren die Busse der Partnerunternehmen BVO und go.on in gewohnter Form. Fahrgäste müssen jedoch damit rechnen, dass es aufgrund der erhöhten Nachfrage bei allen Linien des Regionalverkehrs, die in die Innenstadt von Paderborn fahren, zu Kapazitätsengpässen und Verspätungen kommen kann. Auch Schülerinnen und Schüler, die auf Umstiege in die Paderprinter-Busse innerhalb der Stadt Paderborn angewiesen sind, sollten sich darauf einstellen, dass der Anschluss nicht möglich ist, heißt es in der Pressemitteilung. Für Fahrgäste aus Hövelhof, die in Schloß Neuhaus von der Linie R20 in die Padersprinter-Busse umsteigen, richtet der nph eine Anbindung an die Sennebahn RB 74 ein. Die Linie R20 bedient am Freitag die Haltestelle &bdquo;PB-Schloß Neuhaus, Bahnhof“ des Padersprinters. Von dort aus erreichen Fahrgäste den Haltepunkt Schloß Neuhaus über einen kurzen Fußweg. Die Haltestellen &bdquo;Schloß Neuhaus“ und &bdquo;Emilie-Rosenthal-Weg“ bedient die Linie R20 nur im mittäglichen Schulverkehr. Die Schulverkehre auf der Linie 420 aus und nach Hövelhof verkehren wie gewohnt.

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