Stadt Paderborn empfiehlt Waldrodung für Parkhaus von Hesse Mechatronics

Paderborn. Seit Jahren steht die Erweiterung des Unternehmens Hesse Mechatronics in der Diskussion. Umweltschützer kritisieren, dass für den Bau eines firmeneigenen Parkhauses ein Wäldchen zwischen Heinz-Nixdorf-Ring und Lise-Meitner-Straße gerodet werden könnte. Auch aufgrund dieser Einwände hat die Stadt Paderborn mögliche Alternativstandorte untersucht, kommt aber nun zu dem Ergebnis: Besagtes Wäldchen ist seitens der Stadt die favorisierte Fläche. Die Verwaltung schlägt daher der Lokalpolitik vor, für das weitere Bebauungsplanverfahren diese Variante zu verfolgen. Der Stadt Paderborn sei &bdquo;selbstverständlich bewusst, dass durch das Planungsziel eine kleine Waldfläche verloren gehen würde“, heißt es in der dazugehörigen Begründung der Verwaltung. &bdquo;Aus Sicht der Stadt handelt es sich jedoch um eine kleine und isolierte Fläche.“ Es lägen keine Informationen vor, die ein Parkhaus an besagter Stelle neben der Firmenzentrale &bdquo;als unverhältnismäßig oder gar widerrechtlich erscheinen lassen“. Dies betreffe &bdquo;insbesondere die hohen naturschutzfachlichen und die artenschutzrechtlichen Belange“. Für das Wäldchen gäbe es eine Ausgleichsfläche im Paderborner Osten Das Wäldchen nördlich des bestehenden Betriebsgeländes von Hesse Mechatronics ist circa 3.600 Quadratmeter groß. Für das geplante Parkhaus müssten knapp drei Viertel der Fläche – rund 2.600 Quadratmeter – gerodet werden. In ihrer Begründung spricht die Paderborner Stadtverwaltung dann auch von &bdquo;negativen Auswirkungen auf den lokalen Naturhaushalt, den Artenschutz und das Klima“. Es würde jedoch eine 2,2-fache Kompensationsfläche mit Wiederaufforstung am George-Marshall-Ring Höhe Kaukenberg geschaffen. Ein Parkhaus am Ort des Wäldchens würde zudem die übergeordnete Grün- und Freiraumstruktur &bdquo;nicht komplett unterbrechen“. Und damit unterscheidet sich die Waldfläche vom einzigen anderen Bereich, den die Stadt Paderborn als weitere Option in Betracht zieht. Dieser zweite Standort befindet sich südlich der Hedwig-Dransfeld-Straße und angrenzend zum Wäldchen. Die Stadt Paderborn, der diese Fläche gehört, gibt zu bedenken, dass ein Parkhaus dort die Grünverbindung zwischen Heinz-Nixdorf-Ring und der im Westen verlaufenden Alme kappen würde. Zudem befände sich das Parkhaus weiter von Hesse Mechatronics entfernt, was zusätzliche Investitionskosten bedeuten würden. Stadt Paderborn prüfte weitere Alternativstandorte für das Parkhaus Die Stadt Paderborn hat auch weitere acht mögliche Stellplatz-Standorte in einem Umkreis von 500 Metern untersucht. Beispielsweise auf dem Dach des Hesse-Bestandsgebäudes – dies sei &bdquo;aus Sicht des Betriebsablaufs sowie aus wirtschaftlicher Sicht nicht sinnvoll realisierbar“. Neben dem Parkhaus möchte Hesse Mechatronics eine Erweiterung auf der Wiese Richtung Heinz-Nixdorf-Ring bauen. Auf diesen Neubau ein Parkhaus zu setzen, sei ebenfalls &bdquo;nicht sinnvoll möglich“. Mehr zum Thema: Standortsuche für Hesse Mechatronics neues Parkhaus Eine weitere geprüfte Option liegt am Trainingszentrum des SC Paderborn – direkt gegenüber der Hesse-Firmenzentrale an der Lise-Meitner-Straße. Im vergangenen Jahr habe Hesse angefragt, ob Interesse bestünde, ein gemeinsames Parkhaus zu errichten oder Flächen dafür zu verkaufen. Die Paderborner Stadion GmbH habe dies jedoch verneint. Alles in allem kämen bis auf die Waldfläche sowie der Bereich an der Hedwig-Dransfeld-Straße keine der anderen untersuchten Standorte infrage, weil &bdquo;die zumutbare Distanz zum Betriebsstandort“ nicht gegeben sei oder die Flächen nicht zur Verfügung stünden, sagt die Paderborner Stadtverwaltung. Die favorisierte Fläche mit dem Wäldchen indes grenze an das bestehende Betriebsgelände, &bdquo;sodass eine Einbindung in die Betriebsabläufe ideal möglich und langfristig gesichert ist“. Die gewonnene Solarenergie auf dem Parkhausdach könne über &bdquo;sehr kurze und effiziente Wege auf dem gesamten Betriebsgelände genutzt werden“. .responsive23-r17mxKqeD1GOmcBl-map-250422-hesse-mechatronics { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-r17mxKqeD1GOmcBl-map-250422-hesse-mechatronics { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-r17mxKqeD1GOmcBl-map-250422-hesse-mechatronics { padding-top: 142.86%; } } Parkhaus soll neun Halbebenen bekommen Hesse Mechatronics plant das Parkhaus mit neun versetzten Halbebenen, die Platz für rund 310 Stellplätze böten. Hinzu kämen Fahrradabstellplätze. Die Parkhausfassade soll begrünt werden. Darüber hinaus will das Paderborner Unternehmen die bestehende Produktionshalle nach Osten gen Heinz-Nixdorf-Ring erweitern. Auf dem Dach dieses Neubaus sollen zusätzliche Büroräume mit Lichthöfen und Dachterrassen entstehen. Mehr zur Parkhaus-Diskussion: Linksfraktion bringt Alternativfläche ins Spiel Das in der Elektrobranche tätige Unternehmen ist am Hauptstandort in den vergangenen Jahren gewachsen. Als die Firma 2016 an die Lise-Meitner-Straße zog, hatte sie 78 Mitarbeitende. Zuletzt waren es bereits 260. Und Hesse erwartet eine weitere Expansion. Großen Auftragszuwachs erfahre die Firma insbesondere in der Elektromobilität, heißt es seitens der Stadtverwaltung. Da die aktuellen Flächen bereits nicht mehr ausreichen, hat Hesse Mechatronics Ende 2024 eine Dependance in Bielefeld-Sennestadt in Betrieb genommen. Die Änderungen im Flächennutzungsplan und der Bebauungsplan, die für die Erweiterung am Paderborner Hauptstandort notwendig sind, werden Thema sein am Dienstag, 29. April, im Bezirksausschuss Schloß Neuhaus/Sande und am Donnerstag, 8. Mai, im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion.

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