Viele Fotos vom „Tatort Paderborn“: Kunstspektakel am kürzesten Fluss Deutschlands

Paderborn. Die Pader ist vielen bekannt – wenn auch vielleicht nur als der kürzeste Fluss Deutschlands. Dass das 4,6 Kilometer lange Gewässer aber viel Raum für Geschichten und neue Blicke bietet, das zeigt das Kunstprojekt &bdquo;Der Fluss bin ich“ – die dritte Ausgabe der &bdquo;Tatort Paderborn“-Reihe. Die Ausstellung zeigt Kunst im öffentlichen Raum entlang der Pader und präsentiert dabei neue Perspektiven. Ins Zentrum stellen Marijke Lukowicz als künstlerische Leitung und Sophia Trollmann als Ko-Kuratorin die Pader und ihre Bedeutung für Paderborn. Dabei wird der Fluss als ein gleichwertiger Mitbewohner betrachtet und nach seiner Identität gefragt, sagt das Duo. Über eine akribische Recherche und viele Gespräche mit Menschen haben sich die Kuratorinnen sowie Künstlerinnen und Künstler dem Fluss mit seinen unterschiedlichen Rollen genähert. So ist er heute in erster Linie ein Lebensraum für Tiere und Pflanzen und bietet den Menschen Erholung. Früher war er vor allem Energielieferant für viele Mühlen. Expertenwissen kam unter anderem durch das Projekt &bdquo;Stadt. Mensch. Fluss – Die Pader für Europa“ zur Bewerbung Paderborns um das Europäische Kulturerbesiegel. Die Pader als charakterstarker Fluss Künstler aus der ganzen Welt sorgen für neue Blicke auf den Fluss, der Paderborn prägt. Für die Kuratorinnen selbst ist die Pader innerhalb der fast drei Jahre dauernden Vorbereitung &bdquo;zu einer Partnerin geworden“, sagt Lukowicz. Sie habe zu ihr &bdquo;eine Art Beziehung aufgebaut“. Für Trollmann ist die &bdquo;Charakterstärke der Pader deutlich geworden“. Kommentar: Quell neuer Perspektiven: Neue Paderborner Tatort-Ausstellung öffnet Blick auf die Pader Die Ausstellung mit einem Budget von insgesamt 1,15 Millionen Euro – 850.000 Euro kommen von der Stadt Paderborn, 300.000 Euro verteilen sich auf Fördermittel und Sponsoren – vereint Arbeiten von internationalen Künstlern, die zu einem großen Teil extra für diese Ausstellung und die jeweiligen Orte geschaffen wurden. Teils in der Paderborner City in Nähe der Quellen, teils im Verlauf der Pader, bis sie in Schloß Neuhaus in die Lippe mündet. Wer eine im Verborgenen liegende Seite der Pader kennenlernen möchte, steigt am besten hinab in den Keller der Theologischen Fakultät. Dieser bietet sich an als Ausgangspunkt für eine Ausstellungstour an. Hier haben die einst an diesem Ort residierenden Jesuiten wegen eines Streits um Wasser mit einem eigenen Brunnen die unterirdische Pader angezapft. Dies hat die Künstlerin Anushka Chkheidze fasziniert und sie sorgt für eine bedächtig-beeindruckende Stimmung. Man entkommt nicht nur der oberirdischen Hektik, zu hören gibt es ein Klangporträt der Pader aus Fluss-Geräuschen, Orgelklängen und Chor-Gesängen. Lesen Sie auch: Wasserfall-Graffiti fließt über Hausfassade in der Paderborner Innenstadt Wasseramsel als globales Symbol für einwandfreies Wasser Vier Themenstränge greift Pallavi Paul für ihre Arbeit &bdquo;The Memory of Water“ auf: Protagonistin in dem im Stadtmuseum laufenden Film ist die an der Pader lebende Wasseramsel. Ein Vogel, der tauchen kann, einwandfreies Wasser benötigt, bei ihr auf einem Fels tanzt und zum globalen Symbol wird, das auch in anderen Kulturen auftaucht. Im Quellbecken neben der Stadtbibliothek hat der Paderborner Künstler Manfred Webel fünf Bubbles aufgestellt für sein Werk &bdquo;be Pader, my Friend“. Er hat die an abstrakte Wesen erinnernde Form der überall aufsteigenden Luftblasen mit poliertem Edelstahl aufgegriffen. Eine Blase liegt in einem Flachsfeld: ein Verweis auf die früher in sumpfigen Gebieten wie der Paderaue angebaute Pflanze. Da Webel vor allem der Dialog zwischen Objekt und Betrachter interessiert, wird er immer samstags von 11 bis 17 Uhr für Gespräche und Mitmachangebote anwesend sein. Ums Ausruhen und die Sehnsucht nach Ruhe und Fürsorge geht es bei Sophie Utikal und ihrer Arbeit &bdquo;I want to lay down with you“. Ihre Textilgemälde zeigen unter anderem eine weibliche Figur in einem Fluss und in eine Hängematte. Besucher-Bank löst Fontäne an der Padersee-Umflut in Paderborn aus Humorvoll-spielerisch ist die Arbeit von Jeppe Hein auf dem Deich der Padersee-Umflut. Setzt man sich auf die dortige Bank, schießt im See eine Fontäne 20 Meter hoch in die Luft. Hein zeigt, dass eine alltägliche Tätigkeit wie das Sich-auf-Bank-Setzen einen Effekt hat. Auf künstlerisch-faktische Weise untersucht Anne Duk Hee Jordan die Pader. Mit Unterwassermikrofonen und Mikroaufnahmen macht sie das Verborgene sichtbar. Außerdem ist sie Aktivistin und hat einen Vertrag zum Schutz der Pader erarbeitet, den jeder im Stadtmuseum unterzeichnen kann. Die vom Fluss mitgeführten Stoffe prägen die Arbeiten von Francesco Apuzzo vom Raumlabor Berlin mit Zhenru Liang. Entlang der Pader erschaffen sie Sedimentinseln – zum Teil aus Pflastersteinen. Ungewöhnlich ist ihre Insel Nummer 4 aus alten Geländern der Freitreppe aus dem Paderquellgebiet, das nach dem Tornado vor drei Jahren mit enormen Schäden umgestaltet werden muss. Ein anderes Sediment, das die Pader hier angespült hat. Auch spannend: Weil die Pader durch den Keller fließt: Paderborner kühlt sein Bier im Fluss Auch der Ursprung der Pader wird zum Teil der Ausstellung Im Kunstmuseum zeigt Daniela Brasil ihre von der Frage nach der ökologischen Identität geleiteten Arbeit, die gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Friedrich-Spee-Gesamtschule entstanden ist. Ihr geflochtenes Weidennest ist ein Begegnungsraum, der einlädt, Pader-Klängen und Wassergeschichten der Schüler zuzuhören.Geheimnisvoll-mystisch ist die Atmosphäre in der Galerie in der Reithalle. Das Duo Jana Kerima Stolzer und Lex Rütten sucht mit seiner Rauminstallation nach dem Ursprung der Pader. Dafür gehen sie auf Spurensuche in der Paderborner Hochfläche, wo das Wasser versickert und später wieder an die Oberfläche sprudelt. Der ganze Raum erscheint wie eine Höhle und ein Organismus. Bereits heute um 17 Uhr startet das Kunstprojekt im Lesegarten der Stadtbibliothek mit einer Performance von Inga Krüger. Am Samstag, 28. Juni, sind alle Ausstellungsorte ab 10 Uhr geöffnet. Die offizielle Eröffnung ist um 14 Uhr vor der Stadtbibliothek. &bdquo;Der Fluss bin ich“ läuft bis zum 5. Oktober. Die genauen Standorte finden sich auf der Website tatort-paderborn.de. .responsive23-PvXbB4OvAbU5XnTM-map-26062025-tatort-paderborn-2025 { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-PvXbB4OvAbU5XnTM-map-26062025-tatort-paderborn-2025 { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-PvXbB4OvAbU5XnTM-map-26062025-tatort-paderborn-2025 { padding-top: 142.86%; } }

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