Deutlich mehr Unfälle: Tödliches Jahr auf den Straßen im Kreis Paderborn

Kreis Paderborn. Es hatte sich schon zur Jahreshälfte abgezeichnet, jetzt ist es offiziell: 2024 war das tödlichste Jahr auf den Straßen und Autobahnen im Kreis Paderborn seit drei Jahren. Bei 17 Unfällen kamen in den vergangenen zwölf Monaten 18 Menschen ums Leben. 10 von ihnen starben in der ersten Jahreshälfte - damit hat es schon im Juni mehr Verkehrstote als im gesamten Vorjahr 2023 gegeben, in dem 7 Todesopfer zu beklagen gewesen waren. Insgesamt ist die Opferzahl damit mehr als doppelt so hoch als im Vorjahr. Der Vergleich: Positiver Trend frühzeitig beendet Zuvor war die Anzahl der Verkehrstoten drei Jahre in Folge gesunken. 2022 hatte es kreisweit 16 Tote auf den Straßen und Autobahnen im Kreisgebiet gegeben, 2021 davor waren es sogar 20 Opfer gewesen. Im Corona-Jahr 2020 waren zwölf Menschen bei Unfällen getötet worden. Von den 17 tödlichen Unfällen des vergangenen Jahres tauchen 4 nicht in der Statistik der Kreispolizei Paderborn auf. Dazu gehören die 3 Unfälle auf der A33 und A44, da diese in den Zuständigkeitsbereich der Autobahnpolizei fallen, sowie ein weiterer, bei dem der Tod nicht in Zusammenhang mit dem Unfall stand. Die Opfer: Meistens männlich und durchschnittlich 50 Jahre alt Von den 18 Menschen, die bei den Unfällen ums Leben kamen, waren 12 männlich und 6 weiblich, wie die exklusive Auswertung der Unfall-Daten durch die &bdquo;NW“ zeigt. Die jüngsten Opfer waren 17 und 19 Jahre alt, die älteste Tote war ein 81. Das Durchschnittsalter lag bei knapp unter 50 Jahren. Zehn der Getöteten waren Auto- beziehungsweise Lkw-Fahrer, außerdem starben zwei Beifahrer. Dazu kommen drei Motorradfahrer sowie jeweils ein Radfahrer, Fußgänger und Gokart-Fahrer. Lesen Sie auch: &bdquo;Worst Roads“: Das sind die gefährlichsten Straßen im Kreis Paderborn Die Unfallorte: Überwiegend außerorts Tödliche Unfälle passieren überwiegend außerhalb geschlossener Ortschaften - das hat sich 2024 auch wieder im Kreis Paderborn bewahrheitet. Lediglich 2 der insgesamt 17 Unfälle wurden innerorts verzeichnet. Dafür krachte es gleich drei Mal verhängnisvoll auf den beiden Autobahnen, die durch den Kreis Paderborn führen. Im ersten Halbjahr gab es zwei Tote auf der A33, in der zweiten Jahreshälfte dann einen auf der A44. In allen Fällen waren Lkw beteiligt. Zum Vergleich: 2023 hatte es gar keine Toten auf den Autobahnen gegeben. .responsive23-sOOq3hvQowdeEtTe-map-alle-toedlichen-unfaelle-kreis { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-sOOq3hvQowdeEtTe-map-alle-toedlichen-unfaelle-kreis { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-sOOq3hvQowdeEtTe-map-alle-toedlichen-unfaelle-kreis { padding-top: 142.86%; } } Die Ursachen: Auffällig viele Kollisionen Wie schon in den Jahren zuvor hat es auch 2024 wieder etliche Alleinunfälle gegeben, bei denen beispielsweise Autos von der Straße abkamen und vor einen Baum prallten. In der Statistik tauchen aber auch auffällig viele Kollisionen auf, wie die Auswertung durch die &bdquo;NW“ ergeben hat. Dazu gehören drei Auffahrunfälle auf den Autobahnen, aber auch drei Zusammenstöße von Autos mit Rad- oder Motorrädern beim Abbiegen. Ein junger Fußgänger wurde nachts auf einem Feldweg überfahren. Ungewöhnlich war der erste Todesfall der zweiten Jahreshälfte, der sich in Salzkotten zutrug. Dort stürzte ein 56 Jahre alter Mann bei der Probefahrt mit einem selbstgebauten Gokart - eine Bierkiste auf einem Fahrgestell mit Motor - so unglücklich auf den Kopf, das er später seinen schweren Verletzungen erlag. Der Zeitpunkt: Ein Monat liegt weit vorne 17 Unfälle in 12 Monaten, das bedeutet einen Schnitt von 1,4 pro Monat - im Jahr zuvor hatte es nur alle zwei Monate ein tödliches Unglück gegeben. Allerdings sind die Unfälle im Jahr 2024 ganz unterschiedlich verteilt: In gleich fünf Monaten gab es überhaupt keinen Unfall, in beiden Fällen am Stück (Januar und Februar sowie September bis November). Die meisten Toten gab es im August (vier), gefolgt von April, Mai und Dezember (jeweils drei), Juni (zwei) sowie März und Juli (jeweils einen). An jedem Wochentag hat es mindestens einen Unfall gegeben. Der Großteil ereignete sich tagsüber, zwei Unfälle wurden in der Nacht und drei weitere in den späten Abendstunden verzeichnet. Die Polizei: Neue Verkehrsstrategie für mehr Schutz Die Paderborner Polizei ist bestrebt, die Anzahl der bei Verkehrsunfällen Getöteten und Schwerverletzten zu reduzieren. &bdquo;Seit Anfang dieses Jahres arbeiten wir mit unserer neuen Verkehrsstrategie #Leben“, sagt Pressesprecherin Corinna Koptik auf Anfrage der &bdquo;NW“. Im Fokus stehe dabei insbesondere auch die Sicherheit von ungeschützten Verkehrsteilnehmern, nämlich Fußgängern, Radfahrern und E-Scooter-Fahrern. Dabei gehe es darum, &bdquo;Fehlverhalten gegenüber und von dieser Gruppe“ konsequent zu ahnden. In einem &bdquo;verkehrsdidaktischen“ Gespräch würden die möglicherweise drastischen Folgen des Fehlverhaltens aufgezeigt, so Koptik. Und natürlich seien Geschwindigkeitskontrollen nach wie vor ein weiterer wichtiger Aspekt der neuen Strategie.

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