Es weihnachtet sehr

XL-Weihnachtsbaum aus der Egge auf dem Weg nach Berlin

Technisches Hilfswerk und Regionalforstamt Hochstift senden Weihnachtsgrüße aus dem Lichtenauer Wald.

Über das gut verschnürte Weihnachtsbaumpaket freuen sich Zugführer Gerd Sailer (v. l.), Förster David Rinke, Forstunternehmer Christian Lange, Forstwirtschaftsmeister Winfried Kröger und Forstwirt Sascha Schenk, Nico Heitmann, Carsten Meißner, Hendrik Schachten, Simon Keßler (THW Paderborn) und Sascha Meyer (THW Arnsberg). | © Stefan Befeld Wald und Holz

22.11.2024 | 22.11.2024, 09:42

Kreis Paderborn. Im Lichtenauer Wald scheint es die schönsten Weihnachtsbäume in NRW zu geben. Denn bereits zum 17. Mal wurde eine Fichte im Forstrevier Torfbruch bei Lichtenau ausgewählt, um als Weihnachtsbaum die NRW-Landesvertretung in Berlin zu schmücken. Der 18 Jahre alte und neun Meter hohe Baum wurde von David Rinke, dem neuen Leiter des Forstreviers Torfbruch ausgesucht, wie es in einer Mitteilung vom Landesbetrieb Wald und Holz heißt.

„Mit einem Forstrevier erbt man auch die Traditionen seiner Vorgänger. In diesem Fall eine sehr schöne, da die Zusammenarbeit mit dem THW-Ortsverband Paderborn super funktioniert,“ lobte der 29-Jährige Rinke die Paderborner Einsatzkräfte.

„Für uns ist die Logistik rund um den Weihnachtsbaum eine willkommene Übung für erfahrene und neue Einsatzkräfte“, betont Sascha Meyer, Leiter der THW-Regionalstelle in Arnsberg. Am Freitag wird sich ein THW-Team mit dem Baum auf den Weg nach Berlin machen.

Newsletter
Update zum Abend
Informiert bleiben mit täglichen News aus dem Kreis Paderborn, OWL und der Welt.

Neuer Förster will Arbeit und Projekte des Vorgängers fortsetzen

Direkt nach der Fällung hebt Forstunternehmer Lange den Weihnachtsbau behutsam mit einem Rückezug aus dem „Glasebruch“. - © Stefan Befeld Wald und Holz
Direkt nach der Fällung hebt Forstunternehmer Lange den Weihnachtsbau behutsam mit einem Rückezug aus dem „Glasebruch“. | © Stefan Befeld Wald und Holz

Der Baum stand auf über 400 Metern Höhe in einer Moorkulisse, dem „Glasebruch“. In solchen potentiellen Moorflächen sei die Fichte sowieso fehl am Platz - sie entziehe dem Boden zu viel Wasser. Überzählige Bäume würden deswegen entfernt. „Auch hier übernehme ich gemeinsam mit meinem Team die Arbeit meines Vorgängers. Wir wollen in den nächsten Jahren mehrere Projekte umsetzen, um mehr Wasser in der Fläche zu halten“, erklärt Förster Rinke.

In der Forstwirtschaft ist die Fichte mittlerweile das Sinnbild der Zeitenwende im Wald. Wo sie früher als sogenannter Brotbaum auf riesigen Flächen angebaut wurde, stehen nach deren Absterben heute häufig junge Wälder aus vielen verschiedenen Baumarten dort. So auch in der Egge.

Unter fachkundiger Aufsicht wird die Weihnachtsfichte von einer Forstmaschine auf den Lkw geladen. - © Stefan Befeld Wald und Holz
Unter fachkundiger Aufsicht wird die Weihnachtsfichte von einer Forstmaschine auf den Lkw geladen. | © Stefan Befeld Wald und Holz

Während es bis 2018 noch sehr viele Weihnachtsfichten gab, seien jetzt nur noch wenige ältere Fichten im Eggegebirge zu finden. Trockenheit und Borkenkäfer haben die ehemals dominierende Baumart flächig zum Absterben gebracht. „Bei der Wiederbewaldung der großen Schadflächen setzen wir deswegen auf eine bunte Mischung verschiedenster Baumarten“, erläutert Förster David Rinke. Teilweise gepflanzt, teilweise aus der natürlichen Ansamung der verschiedensten Waldbäume. So seien bereits 80 Prozent der Flächen wiederbewaldet. Aus diesen müssten nun Zukunftswälder mit Baumarten wie Eichen, Buchen, Erlen, Birken, Ebereschen, Fichte, Douglasien und Küstentannen und vielen anderen gepflegt werden.