Paderborner Restaurant „La petite Galerie“ setzt trotz Herausforderungen auf Bio

Paderborn. An diesem Dienstag kann Karla Plitt erst einmal nicht in der Küche stehen. Die Küchenchefin der &bdquo;petite Galerie“, des Restaurants im Paderborner Galerie-Hotel, hat einen wichtigen Termin in Duisburg. Dort zeichnet Silke Gorißen, die NRW-Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz, den Gastronomie-Betrieb im Rahmen der Initiative &bdquo;NRW kocht mit Bio“ als Bio-Leuchtturm aus. Also als Betrieb, der sich durch sein &bdquo;besonderes Engagement für den erfolgreichen Einsatz von Bio-Lebensmitteln“ hervorgetan hat, wie das Ministerium schreibt. Das Galerie-Hotel setzt voll auf Bio – trotz so mancher Herausforderung. Ein paar Tage vor der Auszeichnung sitzt die 26-jährige Plitt an einem Tisch im gemütlichen Gastraum mit Blick auf das Paderquellgebiet. Sie erklärt, was ein Bio-Restaurant wie &bdquo;La petite Galerie“ ausmacht. &bdquo;Einige Leute denken, dass ein Bio-zertifizierter Betrieb wie unserer zu 100 Prozent Bio anbietet. Dem ist aber nicht so“, sagt die Küchenchefin. Bio-zertifiziert – diesen Titel darf das Galerie-Hotel seit 2021 als erstes Restaurant im Kreis Paderborn tragen – bedeutet, dass ein Teil der verwendeten Lebensmittel nachweislich unter Bio-Standards angebaut oder produziert worden ist. Lesen Sie auch: &bdquo;La petite Galerie“ als Bio-Restaurant zertifiziert Manche Lebensmittel sind nicht in Bio erhältlich Die Bio-Lebensmittel stehen auf einer Liste, die in dem Paderborner Gastro-Betrieb immer länger wird. &bdquo;Mittlerweile sind 70 Prozent der Produkte, die wir verwendeten, bio“, sagt Karla Plitt. 100 Prozent seien das Ziel von ihr, ihrem Küchenteam und der Familie Ewers, der das Galerie-Hotel gehört. Ein ambitioniertes Ziel, da manche Lebensmittel schwierig bis gar nicht auf dem Bio-Weg zu bekommen sind. Beispiel Orangen und Weintrauben, die von den Gästen beim Frühstücksbuffet erwartet würden. Oder Nudeln. Plitt: &bdquo;Im Großhandel gibt es oft nur Spirelli und Linguine in der Bio-Variante.“ Vergleichsweise langweilige Sorten. &bdquo;Im Restaurant möchte man etwas Außergewöhnliches anbieten.“ Beim Einkauf weicht sie daher mitunter auf den Einzelhandel aus, der bei Bio-Produkten spürbar breiter aufgestellt sei. Sie wünscht sich, dass mehr Restaurants in puncto Bioprodukte mutiger werden und dadurch Nachfrage und Angebot im Großhandel wächst. Der Großhandel ist aber gewiss nicht einzige Lieferant; das Galerie-Hotel baut auch auf regionale Erzeuger, etwa beim Fleisch oder den Linsen. Angesichts von circa einem Dutzend unterschiedlicher Lieferanten bedeute das mehr Gespräche und mehr Aufwand im Einkauf, sagt Plitt. Und bei Bio-Molkereiprodukten muss sie länger im Voraus bestellen als bei der konventionellen Variante. Bio-Ansatz ist ein Herzensprojekt des Restaurants Die 26-Jährige ist aber überzeugt von dem ökologischen und nachhaltigen Ansatz, den ihre Chefs – die Familie Ewers – vor ein paar Jahren eingeschlagen haben. &bdquo;Das ist ein Herzensprojekt von ihnen“, meint sie. Und während sie das sagt, bekommt man den Eindruck, dass es auch ihr Herzensprojekt geworden ist. Ein Projekt, bei dem die Mitarbeitenden im Galerie-Hotel immer wieder dazulernen. Karla Plitt nennt dazu ein Beispiel: Rindern, die mehr Freilauf haben, wachsen mehr Muskeln. &bdquo;Das Fleisch ist dann fester und wird oft als zäh wahrgenommen“, sagt Plitt. Das Bio-Restaurant hat daher Abstand vom Entrecôte genommen und zu Roastbeef gewechselt. &bdquo;Das ist zwar teurer, wird von den Gästen aber angenommen“, so Plitt. .responsive23-e0FKB3qMqSxrZfrq-map-241118-galerie-hotel { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-e0FKB3qMqSxrZfrq-map-241118-galerie-hotel { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-e0FKB3qMqSxrZfrq-map-241118-galerie-hotel { padding-top: 142.86%; } } Von sich aus spricht die Küchenchefin an, dass die Speisen auf ihrer Karte teurer als in Restaurants ohne Bio-Produkte sind. Die Gäste – durchschnittlich 140 Essen verlassen täglich die Küche – hätten jedoch Verständnis dafür, auch weil sie wüssten, dass sie dafür ein Essen mit regionalen Bioprodukten erhalten. Welche Lebensmittel konkret bio sind, ist auf der Menükarte bei jedem Gericht explizit aufgeführt. Außerdem, sagt Plitt, habe &bdquo;La petite Galerie“ auch günstigere Gerichte wie Quiche und Flammkuchen. Lesen Sie auch: Neuer Hofladen am Paderborner Domplatz Der Renner in den kommenden Wochen wird wohl das Gänseessen sein. Nur für das Galerie-Hotel hat ein Ettelner Hof 85 Gänse unter Bio-Standards gezüchtet. Wenn diese 85 Gänse alle verarbeitet sein sollten, wird es das Gericht nicht mehr auf der Speisekarte geben. Bis Anfang Dezember seien Gäste, die Lust auf dieses traditionelle Weihnachtsessen haben, aber auf der sicheren Seite, meint Küchenchefin Plitt. Immer informiert bleiben: Abonnieren Sie jetzt den &bdquo;NW“-Whatsapp-Kanal für den Kreis Paderborn

Meistgelesen