Cyber-Kriminalität

Aktueller Fall: Polizei Paderborn warnt vor Betrugsmasche „Man in the Middle“

Besonders Unternehmen rücken in den Fokus der Internet-Gauner. Plötzlich geänderte Kontodaten sollten für Skepsis sorgen.

Betrüger haben besonders Unternehmen im Visier, wenn es um die Masche "Man in the Middle" geht. | © Pixabay

15.11.2024 | 15.11.2024, 13:53

Kreis Paderborn. Betrüger sind kreativ, was ihr Vorgehen angeht, ahnungslosen Menschen Geld aus der Tasche zu ziehen. Vor einer der neuesten Maschen im Bereich der Cyber-Kriminalität warnt nun die Paderborner Polizei. Besonders Unternehmen seien laut Pressemitteilung bei „Man in the Middle“ im Fokus der Internet-Gauner. Aktuell sei im Kreis Paderborn ein Unternehmen von genau einem solchen Fall betroffen. Der Schaden belaufe sich auf einen fünfstelligen Bereich.

Dabei richte sich das Vorgehen der Betrüger zunächst auf die Zugangsdaten von Unternehmens-E-Mail-Konten. Mit dem Zugang werde zunächst der Mailverkehr ausgespäht, um dann die Kontodaten bei eingehenden Rechnungen zu verändern. Statt an den eigentlichen Rechnungssteller gehe das Geld dann an die Betrüger.

Aktiv würden die Täter nur, wenn über das ausgespähte Postfach per E-Mail eine Rechnung bei dem Unternehmen eingehe. Kurz danach schicken die Betrüger dem betroffenen Betrieb eine optisch gleich aussehende Mail von einem ähnlichen Absender. Darin werde mitgeteilt, dass sich die Kontodaten geändert hätten und der Rechnungsbetrag auf das neue Konto überwiesen werden solle. Häufig sei der falschen E-Mail die vorherige gleiche Rechnung angehängt, nur mit der geänderten Empfänger-IBAN der Betrüger versehen. Die ursprüngliche E-Mail und die Rechnung seien jeweils täuschend echt nachgebaut.

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Fünfstelliger Schaden für Unternehmen im Kreis Paderborn

Der Betrug falle oftmals erst auf, wenn der Absender der Originalrechnung eine Mahnung an das betrogene Unternehmen schickt. So ergibt sich ein großer zeitliche Verzug. Das Geld ist jedoch weg und die Chance auf eine Rückgewinnung sei äußerst gering. Bei dem Fall des Unternehmens aus dem Kreis Paderborn gehe es um eine fünfstellige Schadenssumme im niedrigen Bereich.

Die Polizei Paderborn rät dazu, auf Anzeichen zu achten, um nicht Opfer dieser Betrugsmasche zu werden. Immer wenn im Zusammenhang mit dem Eingang einer Rechnung über eine neue Kontoverbindung des Rechnungsstellers informiert wird, sollten Unternehmen misstrauisch werden.

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Es empfehle sich, den Absender der Rechnung anzurufen und zu fragen, ob sich die Kontodaten wirklich verändert haben. Zudem sei es hilfreich, Kunden und Geschäftspartner zu dem Betrugsphänomen zu sensibilisieren und weiter bekannt zu machen.