Sicherheit für Fahrradfahrer im Kreis Höxter: ADFC fordert Tempo 70 auf Landstraßen

Kreis Höxter. Um Menschen, die auf Drahtesel unterwegs sind, besser zu schützen, fordert unter anderem der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) Tempo 70 auf Landstraßen, an denen es keinen Radweg gibt. Aus dem Kreis Höxter gibt es Applaus für den Vorstoß des Bundesverbandes. &bdquo;Das ist ein sehr, sehr guter Vorschlag, nicht nur für Fahrradfahrer“, ist Jutta Fritzsche vom ADFC-Kreisverband Höxter überzeugt. Sie hat auch ad hoc eine &bdquo;sehr gefährliche“ Stelle im Kreisgebiet parat. Die Verbindung von Gut Abbenburg bei Bellersen und Vörden. Tempo 70 oder ein Radweg würden hier aus Sicht von Fritzsche weiterhelfen. Sie könnte sich die Strecke aber auch als Fahrradstraße vorstellen, die darüber hinaus nur für landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben wird. Autofahrerinnen und -fahrer könnten umgeleitet werden. &bdquo;Doch im ländlichen Raum ist es sehr schwer, den Radwegeausbau durchzusetzen“, weiß Fritzsche, &bdquo;und oft fehlt auch das Geld“. Gäbe es keine hohen Förderquoten, hätten Radwege es schwer. Gleichwohl das Rad – insbesondere das E-Bike – auch hier immer beliebter würde. Hintergrund der Forderungen ist eine traurige Zahl. 441 Radfahrerinnen und Radfahrer sind im vergangenen Jahr auf deutschen Straßen zu Tode gekommen, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes, Destatis, hervorgeht. Im Vergleich zu 2014 ist die Anzahl der getöteten Radler damit um rund 11,4 Prozent angestiegen, während, wie Destatis weiter erläutert, die Zahl aller Verkehrstoten im selben Zeitraum deutlich gesunken ist (minus 18,3 Prozent). Im Kreis Höxter gab es 2024 keinen tödlichen Unfall, bei dem Radfahrer beteiligt waren. Verunfallt ein Radler, war meist ein Auto beteiligt Wer genauer in die Zahlen des Statistischen Bundesamtes schaut, entdeckt, dass bei zwei von drei Fahrradunfällen mit &bdquo;Personenschaden“, also verletzten und/oder getöteten Menschen, weitere Verkehrsteilnehmer beteiligt waren. &bdquo;In 70,7 Prozent der Fälle war dies eine Autofahrerin oder ein Autofahrer“, erläutert das Statistische Bundesamt. Und nur bei rund einem Viertel dieser Unfälle trugen die Radler laut Destatis die Hauptschuld. Lesen Sie auch: Der Verkehrsminister und das Radwege-Dilemma im Kreis Höxter Fahrradfahrer sind also in erster Linie durch Autos gefährdet. Wie eine Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) zeigt, sind besonders Landstraßen immer wieder Schauplatz schwerer Unfälle. &bdquo;Vier tote und 58 schwer verletzte Radfahrende – das ist die Unfallbilanz einer durchschnittlichen Woche auf deutschen Landstraßen“, heißt es in einer Pressemitteilung des UDV aus dem vergangenen Jahr. Die zugrunde liegenden Zahlen beziehen sich auf das Vorjahr, also 2023. Wie der ADFC Städte im Kreis Höxter unterstützen will &bdquo;Das Hauptproblem ist, dass Radfahrende auf Landstraßen immer wieder übersehen werden“, wird UDV-Leiterin Kirstin Zeidler in der Mitteilung des Verbandes zitiert. Der UDV zieht daraus ähnliche Schlüsse wie der ADFC. Der hatte nun öffentlichkeitswirksam gefordert, Fahrradwege auszubauen, an Kreuzungen Mittelinseln oder ähnliche Hilfen zu installieren, damit Radlerinnen und Radler sicher über die Straße kommen, und die Geschwindigkeiten auf Landstraßen ohne Radweg für Autofahrer auf 70 Stundenkilometer zu begrenzen. Jutta Fritzsche ergänzt für den Kreisverband Höxter das Angebot, die zehn Städte bei Planungen zu unterstützen. Sodass Maßnahmen und Projekte von Anfang an &bdquo;gemeinsam geplant“ würden. &bdquo;Da wären wir so glücklich“, betont Fritzsche. 📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Höxter

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