Kehren die Temposchwellen in die Warburger Innenstadt zurück?

Warburg. Es könnte alles so einfach sein. Wenn, ja wenn sich Autofahrerinnen und Autofahrer, Radfahrerinnen und Radfahrer an die Regeln halten würden. Braucht es, um aufmerksam zu machen, wirklich Temposchwellen im verkehrsberuhigten Bereich der Innenstadt? Dieser Frage stellten sich die Mitglieder des Bezirksausschusses in ihrer jüngsten Sitzung. Damit die Umzüge der Oktoberwoche und die Schneeräumung nicht behindert werden, wurden die Schwellen Anfang Oktober abgebaut. Weil die Schilde der Räumfahrzeuge vor das querliegende Fahrbahnband knallen und es beschädigen, werden sie in den Wintermonaten eingelagert. Zum kommenden Frühling sollen sie erneut auf dem Straßenasphalt montiert werden. Dagegen hatten die Warburger Christdemokraten in einem Antrag gefordert, dies doch zu unterlassen. Denn die vier Bodenwellen gefährdeten Besucherinnen und Besucher der Innenstadt. Besonders das Exemplar quer über die untere Hauptstraße, hatten Heike Kaebsch, Vorsitzende der Warburger Ortsunion, und Hubertus Kuhaupt, Chef der Stadtratsfraktion, festgehalten. Die Schwelle, die Autofahrende an die in der Innenstadt geltende Geschwindigkeitsregelung erinnern solle, gefährde Fußgänger, Beschäftigte und Kunden der anliegenden Ladengeschäfte, so das Urteil. Denn sie werde auf einer Seite immer wieder umfahren, nannten die Christdemokraten den Grund. Für ihr Ausweichmanöver nutzten Fahrerinnen und Fahrer den Randbereich der Fahrbahn und das Laufband, auf dem Passanten unterwegs seien. An die Schrittgeschwindigkeit halten sich viele nicht Der verkehrsberuhigte Bereich der Warburger Neustadt: Das bedeutet für Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer Schrittgeschwindigkeit. Das Tempo wird von der Beschilderung vorgegeben. Doch wird diese Vorgabe in den meisten Abschnitten der Straßen in der Regel kaum eingehalten. Da haben sich die vier mobilen Fahrbahnschwellen, die die Stadt als Reaktion auf Geschwindigkeitsmessungen der Polizei im Sommer einbauen ließ, bewährt. &bdquo;Im Allgemeinen“, schränkte Bürgermeister Tobias Scherf in der Sitzung am Dienstagabend ein. Trotz vieler positiver Rückmeldungen wisse die Verwaltung auch um das genannte Problem des Umfahrens. Als mögliche Lösung wolle die Stadt an den Stirnseiten der Bodenwellen flexible Poller aufstellen. &bdquo;Rund 30 Zentimeter in der Höhe“, beschrieb Scherf. &bdquo;Elastisch gelagert und biegsam, so dass sie den Straßenverkehr nicht zusätzlich gefährden“, die Autos aber zwingen, über die nur wenige Zentimeter hohe Schwelle zu fahren. Poller machen die Stadt nicht attraktiver Im Sinne der Barrierefreiheit seien derartige Poller zwischen Schwelle und Laufband allerdings nicht. Das Konzept der Gleichberechtigung von Fußgängern, Auto- und Radfahrenden sei eben nicht immer von Erfolg gekrönt, appellierte Scherf an die Vernunft der Verkehrsteilnehmer. Manch einer fahre schnell an, langsam drüber und gebe Gas. Auch solche Verhaltensweisen seien an den Schwellen beobachten worden. &bdquo;Poller machen die Stadt keineswegs attraktiver“, bemerkte CDU-Ratsherr Thomas Berens. &bdquo;Die unschöne lange Blechschlange in der Einkaufsmeile ebenfalls nicht“, begrüßte Willi Bott von den Grünen die temporegulierenden Schwellen, schimpfte ein wenig auf den &bdquo;unnötigen Durchgangsverkehr“ und fragte nach dem Mobilitätskonzept, das vor Jahren im Stadtrat angeregt worden sei. Die CDU forderte, um Autofahrende einzubremsen, stadteinwärts Piktogramme auf den Asphalt zu sprühen. &bdquo;Zur Erinnerung an die Geschwindigkeitsbegrenzung“, hielt Kaebsch fest. &bdquo;Schwellen und Poller verprellen Besucher und Einkaufende“, hieß dann aus den Reihen der CDU-Vertreter. Piktogramme und Tempoanzeigetafeln Am Ende der Diskussion stimmten die Ausschussmitglieder über Piktogramme und zusätzliche Tempotafeln ab. Ob mit Angabe der jeweils gemessenen Geschwindigkeit oder nur mit einem Smiley, das blieb nach dem einstimmig befürwortenden Votum dahingestellt. Die mobilen Fahrbahnschwellen werden dennoch im Frühjahr wiederkommen. Ohne seitliche Poller.

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