Investoren wollen im Paderborner Norden ein Zentrum mit Supermarkt und mehr bauen

Paderborn. Mitten in der Paderborner Stadtheide liegt die Wiese, auf der drei Investoren viel vorhaben. Ein Zentrum für die Nahversorgung wollen sie hier schaffen – mit einem Vollsortimenter und weiteren Angeboten. Und das, obwohl es bereits mehrere Supermärkte und Lebensmitteldiscounter in der Umgebung gibt. Warum? Die wichtigsten Fragen und Antworten. Warum soll genau an dieser Stelle in der Stadtheide ein Supermarkt entstehen? Die Wiese befindet sich am Dr.-Rörig-Damm auf Höhe von Württemberger Weg und Schwabenweg – und gilt bereits seit 15 Jahren als eine Fläche, auf dem sich ein Einzelhandel ansiedeln könnte. Denn schon 2009, als das Einzelhandels- und Zentrenkonzept für Paderborn in Kraft trat, wurde sie als Erweiterungsbereich für das Versorgungszentrum Dr.-Rörig-Damm angesehen. Entlang der Straße bilden unter anderem Einzelhandelsbetriebe, Imbisse und eine Apotheke laut Konzept eine Einheit. Teil dieses Nahversorgungszentrums ist auch der Frischmarkt, der jedoch als klein und daher nicht ausreichend bewertet wird. Diese Einschätzung bestätigte jetzt das Stadtplanungsbüro Junker+Kruse, das das Einzelhandels- und Zentrenkonzept für eine Fortschreibung evaluierte. Derzeit liegt ein Entwurf des überarbeiteten Konzepts vor. Die Investoren Jörg Stratmann, Philipp Fecke und Philipp Rieländer haben schon länger Interesse an der Wiese in der Stadtheide, wie Stratmann gegenüber der &bdquo;NW“ erklärt. Das Trio hat das 15.000-Quadratmeter-Grundstück von einer Erbengemeinschaft gekauft. Da die Hofstelle auf dem Areal seit Mai nicht bewohnt ist, steht das Grundstück nun für ihre Pläne zur Verfügung. Wie weit sind die Pläne der Investoren? &bdquo;Wir stehen noch am Anfang“, sagt Stratmann zu dem Projekt, dessen Umsetzung noch drei bis fünf Jahre in Anspruch nähme. Kern der Idee für das Gelände ist ein Vollsortimenter. Da Investor Rieländer auch Geschäftsführer der Lüning-Gruppe ist, soll Lüning dort einen Supermarkt betreiben – so wie bereits an den Springbach Höfen. Auch dort waren Stratmann, Fecke und Rieländer das Investoren-Trio für den Edeka-Markt, der Ende August öffnete. Lesen Sie auch: Das macht den Supermarkt im Wohnquartier Springbach Höfe besonders &bdquo;Wir sind für alles offen: vom Kindergarten über einen Drogeriemarkt bis zu einem Discounter“, sagt Stratmann dazu, was neben dem Vollsortimenter auf dem Areal in der Stadtheide entstehen könnte. Zunächst müsse man schauen, &bdquo;was Sinn macht“. Auch stünden noch diverse Gutachten an, etwa mit Blick auf den Lärmschutz, den Verkehr und die Verträglichkeit mit der Umgebung, so Stratmann. Es gibt doch bereits in der Nähe Supermärkte und Discounter. Reicht das nicht? Nicht nur der erwähnte Frischmarkt befindet sich nahe der Wiese, nur rund 500 Meter sind es bis zum Heide-Center mit einem Aldi und einem Rewe. Und nur ein paar weitere Meter den Schwabenweg runter gibt es eine Lidl-Filiale. Investor Stratmann sieht darin kein Problem – der Bedarf in der Paderborner Stadtheide sei vorhanden. Und mit Blick auf das Heide-Center: &bdquo;Man schafft dann eher Synergien, als dass man sich schaden würde.“ Ein Vollsortimenter am Dr.-Rörig-Damm würde Stratmann zufolge das Angebot der Discounter und des Rewe-Marktes, &bdquo;dessen Sortiment nicht so groß in die Tiefe geht“, ergänzen. .responsive23-KTSx4qZTV5yX7mZ4-map-241014-nahversorgungszentrum { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-KTSx4qZTV5yX7mZ4-map-241014-nahversorgungszentrum { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-KTSx4qZTV5yX7mZ4-map-241014-nahversorgungszentrum { padding-top: 142.86%; } } Auch Claudia Warnecke, Paderborns Technische Beigeordnete, sagt im &bdquo;NW“-Gespräch: &bdquo;Man unterschätzt, wie hoch der Bedarf ist.“ Die Bevölkerung wachse in dem Bereich der Stadt, so Warnecke, die auf das Baugebiet Winkelland verweist. Ziel sei es außerdem, dass die Menschen die Nahversorgungsbetriebe fußläufig oder schnell mit dem Rad erreichen könnten. Ein weiterer, womöglich deutlich größerer Lebensmittelmarkt am zentral gelegenen Dr.-Rörig-Damm böte zusätzlichen Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadtheide eine solche Erreichbarkeit. Auch stärke ein solcher Markt den Dr.-Rörig-Damm als Nahversorgungszentrum, das Anlaufpunkt eines Stadtteils sein soll. Als Nahversorgungszentrum wird der Bereich am Heide-Center übrigens nicht eingestuft – trotz mehrerer Lebensmittelmärkte, des Elektronik-Geschäftes Beverungen, einer Bäckerei, einer Postfiliale, einer Eisdiele und Imbissen. Wie sieht die Nahversorgung in anderen Bereichen Paderborns aus? Das Büro Junker+Kruse kommt in der aktuellen Überarbeitung des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts zu dem Fazit, dass sich in Paderborn &bdquo;eine insgesamt zufriedenstellende Situation mit einer einigermaßen ausgewogenen Balance zwischen Discountern und Vollsortimentern“ zeige. Es gebe jedoch &bdquo;eine Reihe von Märkten“, die nicht (mehr) zeitgemäß aufgestellt seien und angesichts &bdquo;der Anforderungen an moderne Märkte“ auf zu kleinen Verkaufsflächen agierten. Der Optimierungsbedarf treffe insbesondere auf einige Lebensmitteldiscounter zu. Positiv wird in dem Konzeptentwurf gesehen, dass Rewe eine Lücke in der Innenstadt füllt und als Ergänzung ein Discounter im ehemaligen Kaufhof-Gebäude geplant ist. Für Wewer wird empfohlen, sogenannte Potenzialflächen im Stadtteilzentrum zu identifizieren, um den dortigen Vollsortimenter Edeka zu halten. Lesen Sie auch: Einblicke in den neuen Rewe-Markt in der Paderborner City Und für Elsen gibt es weiterhin die Empfehlung, einen Drogeriemarkt innerhalb des Ortskerns anzusiedeln. Seit der Schlecker-Insolvenz 2012 hat Elsen keine eigene Drogerie mehr, viele Elsener wünschen sich seit Jahren einen neuen Drogeriemarkt. Gegenüber der &bdquo;NW“ deutet Claudia Warnecke jetzt an, dass hierzu vielversprechende Gespräche stattfinden. Wie geht es beim Einzelhandels- und Zentrenkonzept nun weiter? Nachdem das Einzelhandels- und Zentrenkonzept im Jahr 2009 erstmals erstellt und 2015 überarbeitet wurde, steht derzeit die zweite Fortschreibung an. Seit der vergangenen Woche liegt der Entwurf bei der Verwaltung Am Hoppenhof sowie auf der Internetseite der Stadt Paderborn aus. Bis zum 15. November nimmt die Paderborner Stadtverwaltung Stellungnahmen entgegen. Warnecke geht davon aus, dass die Fortschreibung des Konzepts spätestens Anfang 2025 der Politik zur Abstimmung vorgelegt wird.

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