
Paderborn. Mehr und sichere Stellplätze für Fahrräder in der Paderborner Innenstadt: Das wünscht sich die grüne Ratsfraktion schon länger. Sie stand daher bis zuletzt hinter dem Projekt „Smart Bike“, was jedoch scheiterte. Stattdessen fordern die Grünen nun, dass an der Marienstraße ein Fahrradparkhaus gebaut werden sollte.
Ein solches Radparkhaus sollte vor allem Platz für teure Räder, zum Beispiel Elektrofahrräder, bieten, heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen. „Viele Menschen stellen diese Räder aus Angst vor Diebstahl nur ungern irgendwo an die Straße. Da kann ein Parkhaus guten Schutz bieten“, wird Ratsmitglied Björn Bause-Engel zitiert.
Der Bedarf habe sich in der Diskussion um das städtische Projekt „Smart Bike“ gezeigt. Das Projekt wurde in diesem Jahr vom Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb (ASP) vorgebracht. Für 1,5 Millionen Euro sollten hochwertige Abstellanlagen angeschafft und das Fahrradparken in der Paderborner Innenstadt digitalisiert werden.
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Rund zwei Drittel der Kosten hätte das Bundesministerium für Digitales und Verkehr als Förderung übernommen, sodass für die Stadt Paderborn ein Eigenanteil von 525.000 Euro fällig gewesen wäre.
Die Grünen sehen einen Bedarf nach citynahen, sicheren Abstellanlagen für Räder
Letztlich wurde „Smart Bike“ aber mehrheitlich im Betriebsausschuss Ende August abgelehnt. „Aktuell ist keine Zeit zum Geldverbrennen“, sagte beispielsweise Tilmann Pöppel von der CDU. Allgemein wurde kritisiert, dass angesichts der Haushaltssituation ein digitalisiertes Fahrradparken derzeit hinten angestellt werden sollte.
Auf politischer Seite setzten sich lediglich noch die Grünen für das Projekt ein. Dessen Ratsmitglied Bause-Engel meint nun, es sei während der damaligen Debatte im Ausschuss deutlich geworden, „dass das Bedürfnis nach Abstellmöglichkeiten für höherwertige Fahrräder von den meisten Fraktionen anerkannt wird“. Insofern sei der jetzige Grünen-Antrag folgerichtig.

Konkret soll das Fahrradparkhaus nach Vorstellung der Grünen an der Marienstraße neben der Einfahrt zur Tiefgarage Königsplätze eingerichtet werden. „Durch die örtlichen Gegebenheiten kann die Fläche mit geringem Aufwand hergerichtet werden“, wird Bause-Engel zitiert. „Die schnelle Erreichbarkeit sowohl des Paderquellgebiets als auch der Westernstraße sprechen für diesen Standort. So lassen sich auch größere Einkäufe in der Stadt gut abtransportieren.“
Nach dem aktuellen Stand soll der Grünen-Antrag in der kommenden Sitzung des Betriebsausschusses am Mittwoch, 4. Dezember, diskutiert werden.