Neuer Ärger ums Paderborner Rosentor: Umbau könnte erst 2031 erfolgen

Paderborn. Das Umbauprojekt Rosentor in Paderborn kommt einfach nicht in Fahrt. Nach der zuletzt bereits langen Diskussion um eine Umbauvariante droht nun neuer Ärger. Wenn es nach den Vorgaben der Deutschen Bahn (DB) geht, wäre eine Bauphase frühestens 2031 möglich. Das berichtete Thomas Jürgenschellert, Leiter des Stadtplanungsamts, am Mittwoch im Ausschuss für Stadtentwicklung, Bauen und Konversion. Etwas Anlauf nahm Jürgenschellert beim Sachstandsbericht zum Thema Rosentor, bis er dann das Jahr 2031 fallen ließ. Fast im selben Atemzug fielen auch die Kinnladen einiger Ausschussmitglieder runter. Folgendes Problem ergibt sich aktuell nach einem Austausch mit DB-Vertretern. Für den Umbau ist eine Sperrpause notwendig. Schließlich fahren Züge über die Gleise am Rosentor. Und ein Teil der Umbauarbeiten kann erst dann stattfinden, wenn die Gleise für den Verkehr gesperrt werden. Der Grund: Die Treppenanlage an der Südseite liegt nah an den Gleisen. Lesen Sie auch: Problemort Rosentor: Stadt Paderborn präsentiert Details zur favorisierten Lösung &bdquo;Eine Sperrpause ist nur alle fünf Jahre möglich. Und nach Aussage der Bahn ist der nächste Termin 2026 nicht erreichbar“, sagte Jürgenschellert. Derzeit sei &bdquo;nach aktueller Aussage der Bahn frühestens 2031 mit einer Umsetzung entsprechender Maßnahmen zu rechnen“. Stadt Paderborn will mit &bdquo;höherer Stelle sprechen“ Aus Sicht der Stadt sei das nicht &bdquo;akzeptabel“, wie die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke betonte. Die Stadt werde auch deshalb entsprechend auf die Bahn einwirken, so Warnecke, um &bdquo;kooperativ mit uns an diesem Vorhaben weiter zu arbeiten“. &bdquo;Ich habe vor, mich an den Bahnbevollmächtigten für Nordrhein-Westfalen zu wenden, mit dem ein Termin in Abstimmung ist“, kündigte Warnecke an. Aus ihrer Sicht sei dies &bdquo;ein Ansprechpartner auf einer anderen Ebene“. Damit deutete sie an, die Dringlichkeit aus Sicht der Stadt sozusagen an höherer Stelle der DB geltend machen zu wollen. So reagieren Politiker in Paderborn auf die mögliche Verzögerung Ein hörbares Raunen ging nach den Ausführungen Jürgenschellerts durch den historischen Rathaussaal. Entsprechend reagierten beispielsweise Klaus Schröder (Bündnis 90/Die Grünen) und Christian Hartmann (CDU). Seinen Unmut fasste Schröder so zusammen: &bdquo;Was die Bahn uns sagt, das geht gar nicht. Sie ist ein Klotz am Bein, wenn man daran arbeiten will, in der Südstadt etwas voranzubringen.“ Überhaupt sei die Bahn ein &bdquo;orientierungslos“ handelnder Konzern. Eine Umsetzung des Umbaus 2031 würde zudem in den Zeitraum der &bdquo;übernächsten Wahlperiode“ fallen. Deshalb sei aus Schröders Sicht nun das &bdquo;Mindeste“, bis 2031 dafür zu sorgen, &bdquo;die Schranken nicht unnütz zuzuhalten“. Schröder: &bdquo;Mir ist das selbst mehrfach passiert, dass ich da eine Viertelstunde gestanden habe, und kein Zug ist gekommen. Deswegen finde ich es gut, dass die Verwaltung hartnäckig bleibt und weiter bohrt.“ Indes kritisierte Reinhard Borgmeier (Die Linke) das &bdquo;billige Bahn-Bashing“. Und: &bdquo;Klaus, nur weil dein Lieblingsprojekt nicht vorwärtsgeht, muss man jetzt nicht so auf die Bahn draufhauen. Wir sehen doch, wo überall die Infrastrukturprobleme sind. Und da ist das Rosentor für die Bahn nicht im Zentrum aller Maßnahmen.“ .responsive23-7LTwApLvONPNYt0L-map-240926-rosentor { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-7LTwApLvONPNYt0L-map-240926-rosentor { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-7LTwApLvONPNYt0L-map-240926-rosentor { padding-top: 142.86%; } } Borgmeier riet dazu, Vertreter der Bahn einzuladen, da es womöglich Argumente gebe, &bdquo;die wir im Einzelfall nicht kennen“. Dagegen pflichtete Hartmann Schröder bei. &bdquo;Wir müssen den Druck auf die Bahn erhöhen.“ Und: &bdquo;Ziel sollte es sein, dass wir schnellstmöglich eine Sperrpause für die Unterführung bekommen, die wir auf unsere Kosten instandsetzen wollen.“ Für die Maßnahme der Sperrpause zeigte Hartmann Verständnis, mit Blick auf die Arbeitssicherheit: &bdquo;Wenn Sie nur 30 Zentimeter entfernt von den Bahngleisen arbeiten müssen, darf da kein Zug fahren.“ Allerdings sei der schnelle Umbau notwendig, denn für Radfahrer und ältere Bürger sei deren Sicherheit beim Unterqueren der Gleise wichtig. DB will Umbau bis 2034 Zu den Rahmenbedingungen verwies Jürgenschellert zudem darauf, dass der Bahnübergang bis 2034 erneuert werden muss. Dies erfolge auf Grundlage des sogenannten Bahnkreuzungsgesetzes. Zudem sei die DB momentan dabei zu prüfen, ob es eine Möglichkeit einer neuen barrierefreien Bahnüberführung für den Fuß- und Radverkehr nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz gibt. Dazu habe die Stadt der DB die Machbarkeitsstudie noch einmal zur Verfügung gestellt. Grundsätzlich priorisiere die DB eine Sanierung des Bahnübergangs, weil sie allgemein bestrebt sei, Schrankenanlagen zu entfernen. Für das Rosentor wird die &bdquo;kleine Lösung“ favorisiert Nach langer Diskussion ist die kleine Lösung nun die favorisierte Umbauvariante. An der Süd- und Nordseite der Unterführung soll es Treppen und Fahrradstufenrampen geben. Auf der Nordseite soll zuvor die Abfahrt zurückgebaut werden. Diese Variante empfiehlt die Verwaltung. Die geschätzten Kosten liegen bei 685.000 Euro. Für vorherige Varianten waren Kosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro genannt worden. Etwa die Hälfte der Summe, also 300.000 Euro, sollen in den Boden- und Straßenbelag in Richtung Leostraße und vor dem Kiosk am Rosentor fließen.

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