Paderborner Gastronom wird 80: Seine Familie prägt die Geschichte des Deutschen Hauses

Paderborn. Ob man rein geht, ist eine andere Sache. Doch wohl wirklich jeder in Paderborn kennt das Deutsche Haus. Es ist der Inbegriff einer Traditionsgaststätte. Seit fast 130 Jahren ist sie im Besitz der Familie Mlyneck. 50 Jahre davon mit Helmut Mlyneck an der Spitze. Der selbst feiert am Dienstag, 24. September, einen besonderen Geburtstag: Er wird 80. Helmut Mlyneck hatte das Deutsche Haus im Jahr 1972 von seinem Vater Hans übernommen. Kurz danach baute der gelernte Großhandelskaufmann um und verpasste der Gaststätte einen deutlich rustikaleren Stil, wie Pascal Döpker, Presseoffizier des Paderborner Bürger-Schützenvereins (PBSV), sowie der Historiker und Schützenchronist Klaus Zacharias in einer Presseinformation schreiben. Mlyneck ist aber nicht nur Inhaber des Deutschen Hauses, auch das Paderborner Brauhaus schräg gegenüber gehört ihm. Außerdem betrieb er 15 Jahre lang das Kampus in Paderborn und zehn Jahre die Alte Residenz in Schloß Neuhaus. Immer mit dem bekannten Paderborner Gastronomen Karl-Heinz Militzer als Geschäftsführer. Der Paderborner Gastronom ist lieber im Hintergrund Denn Mlyneck ist zwar kommunikativ, wie Militzer sagt, der ihn seit rund 50 Jahren kennt. Zapfen und all dies sei genau dessen Ding gewesen. Doch insgesamt halte er lieber im Hintergrund auf. Der Mann für die erste Reihe ist der Geschäftsführer. Und der beschreibt den Besitzer als gutmütigen und hilfsbereiten Familienmenschen. Mlyneck hat zwei Töchter: Carmen und Jessica. Beide sind in der Familien-Gastronomie tätig, Carmen soll den Betrieb künftig übernehmen. Das Deutsche Haus ist hierbei der Ausgangspunkt mit einer vielfältigen Geschichte. Bis heute gibt es sowohl Restaurant- als auch Thekenbetrieb, das Lokal ist Heimstätte der Königsträßer-Kompanie des PBSV sowie ein Treff für Fans des SCP. Und zu Karneval wird es auch mal janz jeck. Lesen Sie auch: Das sind die besten Restaurants im Kreis Paderborn Im Jahre 1958 wurde die Gaststätte Vereinslokal des damaligen VfJ 08 Paderborn, ein Vorläufer des heutigen SC Paderborn 07. Neben den Schüler- und Jugendmannschaften trafen sich dort auch die Senioren über 18 Jahre und die &bdquo;Alten Herren“, bevor es zu Heimspielen auf die Wilhelmshöhe ging oder zu Auswärtsspielen aufgebrochen wurde. Vor knapp 40 Jahren schießt er den Adler ab und wird Paderborner Schützenkönig Würden Fußballergebnisse heute per Smartphone live verfolgt, so wurden in Helmut Mlynecks Anfangszeit als Gastwirt im Deutschen Haus die Ergebnisse der Kreis- und Bezirksligen per Telefon gesammelt und auf einer Tafel angezeigt. Selbst die Zeitungen hätten sich am Sonntagabend dieser Informationen bedient. Helmut Mlyneck hat auch eine beachtliche Schützenkarriere hingelegt. So war er 1985 Schützenkönig und gehörte von 1986 bis 2013 dem Kompanievorstand an. Kaum ein Orden fehlt ihm. Seit 2016 trägt er gar den inoffiziellen Titel General-Leutnant der Königsträßer. Auch seine Frau Rosi Mlyneck wurde 1989 Schützenkönigin und 2009 seine zweite Tochter Jessica. Seit 1992 dient die Kisau mit dem Deutschen Haus und dem Brauhaus als Antrittsplatz der Königsträßer-Kompanie. Von hier aus geht es durchs Riemekeviertel zum Rathaus, Domplatz und Schützenplatz. Auch bei anderen Schützen ist das Deutsche Haus beliebt. Paderborner Polizeibehörde hat keine Bedenken gegen die Erteilung einer Genehmigung Dessen Gastro-Geschichte reicht bis mindestens 1876 zurück - damals hatte die Gaststätte jedoch einen anderen Namen. Am. 16. November 1896 beantragten der Gastwirt Josef Mlyneck und seine Frau Caroline beim Paderborner Magistrat eine Genehmigung, die in der Kisau Nummer 9 gelegene Gaststätte fortzusetzen. Am 25. November 1896 vermerkte die Polizeibehörde, dass es keine Bedenken gegen die Erteilung einer Genehmigung gebe. Unter dem Datum des 24. November 1897 wird dann die Konzession durch den Magistrat der Stadt erteilt. Das Ehepaar Mlyneck hatte drei Kinder: die 1898 geborene Therese, der 1900 folgende Wilhelm und der 1901 geborene Johannes, der später Wirt der Gaststätte war: Hans Mlyneck, der 1983 starb, war vor dem letzten Krieg Oberkellner der Gastwirtschaft auf dem Schützenplatz. Auch deshalb sei er den Schützen eng verbunden gewesen. Nach dem Krieg läuft der Betrieb in einer Baracke Viel Wert legte er zudem auf seine Zugehörigkeit zu den Königsträßern. Nach Kriegsende, als das Deutsche Haus völlig zerstört war, machte er sich 1949 mit dem Wacholderstübchen auf dem Grundstück Kisau 9 in einer Baracke selbstständig. 1953 hatte Hans Mlyneck dann das heutige Gebäude errichten lassen. Ursprünglich als Gasthof und Hotel konzipiert, betrieb er es zusammen mit seiner Frau Josepha, die ebenfalls einer Wirtsfamilie entstammte. Helmut Mlyneck setzt diese Tradition seit mehr als einem halben Jahrhundert fort. Und auch in Zukunft wird wohl jeder Paderborner das Deutsche Haus kennen.

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