Denkmalschutz für Schloß Neuhaus – Stadt Paderborn erwartet viele Vorteile

Paderborn-Schloß Neuhaus. Fast sieben Jahre nach dem ersten politischen Vorstoß liegt er vor: Ein Entwurf der Denkmalbereichssatzung für Paderborns größten Stadtteil. Wenn die Politik zustimmt, werden die Satzung sowie eine Gestaltungsfibel in einer Offenlage ausgestellt. Was ist das Ziel? Der historische Ortskern von Schloß Neuhaus birgt viele Schätzchen. Hier stehen rund 50 denkmalgeschützte und 50 erhaltenswerte Gebäude. Mit der Denkmalbereichssatzung und der Gestaltungsfibel soll diese prächtige Kulisse auch künftig erhalten werden. Wer ist betroffen? Betroffen sind die Besitzer von rund 240 Häusern im historischen Ortskern. Im November 2017 hatte es den ersten Vorstoß gegeben, eine Denkmalbereichssatzung für Schloß Neuhaus aufzustellen. Ein Jahr später folgte der politische Beschluss. Nun könnte die Offenlage folgen, damit sich interessierte Bürgerinnen und Bürger über Satzung und Fibel ganz konkret informieren können. Was ändert sich? Die gestalterischen Vorgaben für bauliche Maßnahmen an Gebäuden und Freiflächen innerhalb des Denkmalbereiches ergeben sich zukünftig aus den Schutzzielen der Denkmalbereichssatzung, erklärt Paderborns Technische Beigeordnete Claudia Warnecke in der Verwaltungsvorlage. Der LWL empfehle, genau zu beobachten, ob die Gestaltungsfibel in der Praxis zu nachhaltig guten Ergebnissen führe. Wie kam es dazu? Dem politischen Beschluss vorangegangen war eine Zustandsanalyse des historischen Ortskerns im Jahr 2017 durch die Technische Hochschule (TH) Köln, Institut für Baugeschichte und Denkmalpflege. Sie empfiehl, für den historischen Ortskern eine Denkmalbereichssatzung aufzustellen, die über die vorhandenen Einzeldenkmäler hinaus den Ort in seiner gesamten historischen Dimension und Entwicklung und der besonderen baulichen Eigenarten würdigt. Der Auftrag zur Erstellung der Denkmalbereichssatzung sowie der Gestaltungsfibel wurde 2019 an das Aachener Büro &bdquo;Denkmalberatung“ vergeben. Lesen Sie auch: Ortskern von Schloß Neuhaus soll denkmalgeschützt werden Im Zuge dessen wurde die bauhistorische Entwicklung von Schloß Neuhaus erfasst. Erkannt wurden &bdquo;gestalterische Eigenarten, die schützenswert sind“, heißt es in der Vorlage. Sie fließen in Form von Beispielen in die Gestaltungsfibel ein. Diese Fibel soll es beispielsweise Eigentümerinnen und Eigentümern erleichtern, bei Veränderungen oder Neubauten deren Gestaltung auf das historische Umfeld abzustimmen. Welche Vorteile gibt es? Die Stadtverwaltung sieht einen entscheidenden Vorteil darin, dass der Ortskern nun in seiner Gesamtheit geschützt sein wird. Daher können innerhalb des Geltungsbereichs der Satzung zum Beispiel auch Eigentümerinnen und Eigentümer nicht denkmalgeschützter Gebäude finanziell profitieren, indem auch Arbeiten an der Fassade eines nicht denkmalgeschützten Hauses steuerlich berücksichtigt werden können. Gebäudeeigentümer hätten zudem die Aussicht auf zinsgünstige Kredite. Zusätzlich seien städtebauliche Fördermittel leichter zu generieren. Ein weiterer Punkt ist für die Stadt Paderborn interessant: Für die Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft historischer Stadt- und Ortskerne ist die Denkmalbereichssatzung eine Voraussetzung. 59 Städte, darunter im Hochstift Warburg, Brakel und Nieheim, gehören dazu. Lesen Sie auch: Zukunftsprogramm für größten Paderborner Stadtteil: Ein kleiner Schritt nach vorn Die Stadt erhofft sich jedoch auch einen ideellen Wert von der Denkmalbereichssatzung. Sie könne ein Bewusstsein für den historischen Wert des Ortes in seiner Gesamtheit schaffen und fördere Engagement und Identifikation. &bdquo;Ein deutlicher Impuls für eine nachhaltige funktionale Stärkung und für eine gestalterische Verbesserung des historischen Ortskerns von Schloß Neuhaus wird erwartet“, heißt es in der Vorlage. Gibt es Informationsveranstaltungen? Die Stadt führte bereits 2018 zwei &bdquo;gut besuchte“ Informationsveranstaltungen sowie ein Ortsrundgang durch, heißt es in der Vorlage. Auch während des Zeitraumes der Offenlage der Denkmalbereichssatzung soll eine weitere Veranstaltung durchgeführt werden. Fragen der Eigentümerinnen und Eigentümer zur Denkmalbereichssatzung, zum erforderlichen Erlaubnisverfahren, welches sich aus der Denkmalbereichssatzung ergibt, sowie Fragen zur Gestaltungsfibel sollen dann beantwortet werden. Wie geht es weiter? Die Verwaltung empfiehlt, die Offenlage des Entwurfes der Denkmalbereichssatzung und des Entwurfes der Gestaltungsfibel zu beschließen. Die Mitglieder des Bezirksausschusses Schloß Neuhaus/ Sande sprechen darüber am Mittwoch, 11. September, ab 17 Uhr in der Verwaltungsnebenstelle Schloß Neuhaus. Das Thema wird anschließend im Kulturausschuss diskutiert, der sich am Mittwoch, 18. September, ab 17 Uhr im Rathaus trifft.

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