Jetzt auf Youtube: 55 Minuten Film über 55 Jahre Paderborner Flughafen

Kreis Paderborn. Die große, weite Welt ist vom Paderborner Land aus nur einen Start entfernt: Der Flughafen Paderborn/Lippstadt sorgt seit 55 Jahren für nationale und internationale Anschlüsse. Welche Entwicklung der Airport seit den kleinen Anfängen im Ahdener Nirgendwo genommen hat, zeigt jetzt ein neuer Imagefilm. Auf Youtube kann sich ab sofort jeder reinklicken ins Werk des Paderborner Filmemachers Julian Jakobsmeyer. Er hat innerhalb von sechs Monaten aus Archivbildern sowie aktuellen Aufnahmen und Interviews einen 55-minütigen Streifen produziert, der vor allem den Airport für seine Fähigkeiten preist, aber besonders mit Rückblicken für so manch überraschenden Moment sorgt. Im Paderborner Pollux-Kino haben Flughafen-Aufsichtsratschef Christoph Rüther, Geschäftsführer Roland Hüser und Regisseur Jakobsmeyer den Film vor rund 100 geladenen Gästen erstmals öffentlich präsentiert. Die Besucher stellten die Rückenlehnen der Kinosessel senkrecht und durften auf großer Leinwand einen kurzweiligen Rundflug durch die Airport-Geschichte unternehmen. Heinz Nixdorf rückt in den Mittelpunkt So hatte es Hüser gewollt, als er Jakobsmeyer - den Macher von mittlerweile drei Paderborn-Filmen - den Auftrag erteilte. Es sollte ein Marketing-Beitrag werden, der aber auch in die Vergangenheit des Regionalflughafens schaut. &bdquo;Unser Ziel war es, mit Bewegtbildern Emotionen zu erzeugen und die Vernetzung des Flughafens mit den Menschen der Region zu stärken“, sagt Hüser. Wieviel das Projekt gekostet hat, verrät er nicht. Herausgekommen ist in jedem Fall die Verbeugung vor einem Mann: Heinz Nixdorf. Jakobsmeyer hebt hervor, dass es den Flughafen ohne den Paderborner Computer-Unternehmer nicht gegeben hätte. Als Zeitzeugen berichten Nixdorfs ehemaliger Finanzvorstand Horst Nasko und der langjährige Flughafen-Geschäftsführer Fritz Henze vom treibenden Engagement des Firmenchefs. Lesen Sie auch: Von Paderborn geht’s jetzt schneller nach New York Damals war die Region verkehrstechnisch noch abgehängt, auch die A33 kam erst 1993. Nixdorf habe immer wieder damit gedroht, den Firmensitz nach München zu verlagern. Gemeinsam mit anderen Unternehmen war er dann maßgeblich an der Flugbetriebsgesellschaft beteiligt und holte zudem umliegende Kommunen ins Boot. Kurios: Beim Bau der Start- und Landebahn wurden sogar britische Soldaten eingebunden. Die Pioniertruppen waren bei Erdarbeiten im Einsatz – offiziell wurde dieser Job bei der Army kurzerhand als Manöver tituliert. Wie dann der Aufstieg vom Landeplatz zum gefragten Verkehrsflughafen mit bis zu 1,3 Millionen Passagieren gelang, erzählt immer wieder launig Airport-Urgestein Henze. Er saß bei der Kinopremiere in der ersten Reihe und genoss die Marketing-Doku über &bdquo;seinen“ Flughafen. Bilder des Besuchs von Papst Johannes Paul II. Zu einem Flughafen-Film gehören vor allem Bilder von Flugzeugen. So fehlen auch Bewegtbilder der ersten Landung einer Boeing 747 nicht. Aus Hongkong kommend, setzte der Jumbo der Airline Cathay Pacific am 7. September 1997 in Ahden auf. Der Film erzählt eindrücklich, wie dieses Ereignis die Menschen seinerzeit bewegte. Ebenso sind es die Bilder des Besuchs von Papst Johannes Paul II. im Juni 1996, die bei Paderbornern Erinnerungen wachrufen. Auch der Flugzeug-Stau auf dem Vorfeld zum Champions-League-Finale auf Schalke 2004 sorgt für &bdquo;Ahs“ und Ohs“ im Kinosaal. 100 Busse mit Fans des FC Porto mussten bei An- und Abreise abgefertigt werden. Außergewöhnliche aktuelle Aufnahmen hat Jakobsmeyer rund ums Terminal mit seiner Kameradrohne festgehalten. Damit sie überhaupt am Airport starten durfte, waren stundenlange Vorarbeiten für ein Genehmigungsverfahren nötig. Lesen Sie aus unserem Archiv: Eröffnung vor 50 Jahren: So hat sich der Flughafen Paderborn entwickelt Überraschendster Interviewpartner im Film ist Ex-Airberlin-Chef Joachim Hunold. Er erzählt, wie es dazu kam, dass seine Ferienflieger, samt täglichem Mallorca-Shuttle, die Passagierzahlen in neue Dimensionen hievten. Diese rosigen Zeiten inklusive kostenloser Parkplätze sind vorbei. Doch nach Insolvenz in Eigenregie und erzwungener Schrumpfkur, die der Film nicht auslässt, soll es naturgemäß wieder nach oben gehen. Als Ziel gibt Airport-Chef Hüser vor der Kamera aus, wieder über eine Million Passagiere pro Jahr zu erreichen: &bdquo;Wir wollen mehr Fluggäste und mehr Destinationen haben und auf diesem Weg zu alten Zeiten wachsen.“ Vielleicht sorgt ja schon der Film für neue Passagiere.

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