Zum Schulstart: So sicher sind Paderborns Schulwege

Paderborn. Schülerlotsen, Verkehrserziehung, Walking Busses - all das soll helfen, Gefahren auf dem Weg zur Schule zu verhindern. Doch wie gut funktioniert das an Paderborner Schulen wirklich und wie bereiten sich Eltern und Kinder, aber auch andere Verkehrsteilnehmer am besten auf den Schulweg vor? Thomas Finke, Leiter der Grundschule Tudorf und Verkehrsfachberater, schätzt die Paderborner Schulwege als &bdquo;sehr sicher“ ein. &bdquo;Die Verkehrssicherheitsberater der Polizei machen bereits im Kindergarten wichtige Arbeit“, sagt er. In Konzepten für einen sicheren Schulweg, etwa dem Walking Bus, bei dem Kindergruppen, von Eltern betreut, das letzte Stück zur Schule laufen, sieht er Chancen. Aber: &bdquo;Das hängt auch sehr davon ab, wie viele Eltern man erreicht, die das betreuen“, sagt der Schulleiter. Für Tudorf berichtet er vom Projekt &bdquo;Gelbe Füße“, das durch ebendiese auf dem Asphalt die Stellen zeigt, an denen die Kinder Straßen sicher überqueren können. Finke appelliert an die Eltern: &bdquo;Es ist sinnvoll, die Kinder in der Anfangszeit auf dem Schulweg zu begleiten, damit sie lernen, wo die Gefahrenstellen sind. Dann muss man sie aber auch in den Verkehr entlassen. Das geht nicht, wenn die Kinder jeden Tag mit dem Auto bis vor die Schule gefahren werden.“ Statistik zeigt Sicherheit der Paderborner Schulwege In Elterntaxis sieht auch Michael Biermann, Sprecher der Kreispolizeibehörde, einen &bdquo;selbstgemachten“ Grund für Gefahren auf dem Schulweg. &bdquo;Eltern nehmen teilweise keine Rücksicht, stehen in Halteverboten und auf den Gehwegen“, sagt er. &bdquo;Das erleben die Beamten in den Bezirken leider noch viel zu oft.“ Christian Stratmann, Bezirksdienstbeamter und verantwortlich für die Schulwegsicherheit in der Paderborner Südstadt, bestätigt das. Er beobachtet aber auch: &bdquo;Die Kinder meistern den Schulweg super, benutzen den Zebrastreifen oder die Ampel.“ Der Polizist appelliert an die Eltern, vorab mit den Kindern zu üben, Verkehrsregeln zu trainieren und sich Gefahrenstellen genau einzuprägen. Was die Sicherheit der Kinder betrifft, ist er optimistisch. &bdquo;In dem Bereich, in dem ich arbeite, gab es bisher keine Probleme.“ Die Sicherheit von Paderborns Schulwegen zeigt Polizeisprecher Biermann anhand von Zahlen. &bdquo;2023 sind im ganzen Kreis 101 Kinder im Straßenverkehr verunglückt. Fünf davon auf dem Schulweg“, sagt er und macht damit noch ein ganz anderes Problem deutlich. &bdquo;Das bedeutet, dass die meisten Kinder in ihrer Freizeit im Straßenverkehr verunglücken.“ Lesen Sie hierzu auch: Karte zeigt Unfallschwerpunkte rund um Paderborner Schulen - das sagt die Polizei dazu Auch andere Verkehrsteilnehmer können etwas tun Biermann appelliert einerseits an Eltern, ihre Kinder gut vorzubereiten, andererseits aber auch an Verkehrsteilnehmer. &bdquo;Natürlich sollte man ein Vorbild sein. Es ist auch immer hilfreich, mal die Perspektive des Kindes einzunehmen. Wenn man sich mal auf eine Höhe von 1,20 Metern begibt, wird man schnell feststellen, dass man hinter einem Auto weder zu erkennen ist, noch selbst etwas erkennt.“ Auch an anderen Paderborner Grundschulen erlebt man den selbstständigen Weg der Kinder in die Schule als positiv. An der Karlschule in der Südstadt begleiten viele Eltern ihre Kinder, einige kommen aber auch in Kindergruppen zu Fuß. &bdquo;Hier sieht man die Vorbildfunktion der Kinder, die sich schon gut im Straßenverkehr zurechtfinden“, sagt Schulleiterin Anna Freund. Es gebe an der Karlschule auch einen Walking Bus, für dessen Betreuung viele Eltern jedoch keine Kapazitäten hätten. Auch die Polizei leiste in den Kindergärten der Südstadt gute Verkehrserziehungsarbeit. Freund ist sich aber sicher: &bdquo;Irgendwann muss man die Kinder alleine gehen lassen.“ Lesen Sie hierzu auch: Kampf gegen Elterntaxis: Neue Elternhaltestelle vor Paderborner Schule Ähnliches beobachtet Lena Schön, Leiterin der Lutherschule am Abdinghof. Sie empfiehlt: &bdquo;In den ersten Wochen sollten die Kinder auf jeden Fall noch begleitet werden. Danach machen wir gute Erfahrungen damit, dass sie mit anderen Kindern zu Fuß zur Schule kommen, und wenn es nur das letzte Stück ist. Die Kinder schätzen es sehr, sich schon vor der Schule mit anderen auszutauschen.“ Derzeit keine Schulstraßen in Paderborn Ein Erlass des NRW-Verkehrsministeriums aus dem Februar dieses Jahres ermöglicht es Kommunen, Straßen vor Schulen temporär zu sperren. In Paderborn gibt es das derzeit nicht, heißt es aus dem Schulverwaltungsamt. Bedarf, die Schulwegsicherheit weiter zu verbessern, bestehe aber. Durch verschiedene Initiativen werde regelmäßig für die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg gesorgt. Dazu gehören etwa der Aufbau und die Stärkung von Walking-Bus-Linien, das Einrichten von Elternhaltestellen, um Elterntaxen unmittelbar vor den Schulen zu reduzieren, heißt es aus der Verwaltung.

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