Sicher und gesund zur Schule: Walking Bus in Paderborn feiert Jubiläum

Paderborn. Rund eineinhalb Kilometer war die Premierenstrecke lang: Vom Wohngebiet Bergsohle zur Dahler Grundschule führte im Jahr 2005 der erste Walking Bus Paderborns. Genau zwei Jahrzehnte später, zum jetzigen Schulstart 2025/26, können Paderborner Grundschüler auf 26 verschiedenen Linien den &bdquo;gehenden Bus“ nutzen. &bdquo;Mein Fazit zum Walking Bus ist absolut positiv“, sagt Sabine Ewers vom Schulverwaltungs- und Sportamt im &bdquo;Jubiläumsjahr“. Die Ansprechpartnerin auf städtischer Seite sieht viele Vorteile, wenn Kinder gemeinschaftlich zur Schule gehen. Ebenso wie Nicole Satzinger von der Universität Paderborn, deren Wissenschaftlerinnen und Wirtschaftler das Projekt seit Beginn begleiten. Mit dem Biking Bus ist jetzt ein zweites Angebot im Aufbau. Aber zunächst zum Walking Bus. Die besagten Linien haben elf Grundschulen auf Paderborner Stadtgebiet als Ziel – und sind optimalerweise jeweils rund 750 Meter lang, so Ewers. &bdquo;Das ist für Erstklässler eine überschaubare Strecke und auch bei schlechtem Wetter machbar.“ Eltern begleiten die Paderborner Kinder beim Walking Bus Die Startpunkte sind mit einem Walking-Bus-Schild gekennzeichnet, teils handelt es sich bei ihnen um Elternhaltestellen, die etwas vom Schulgelände entfernt liegen, damit vor dem Schulgebäude weniger Verkehrsbelastung herrscht. Elterntaxis verboten: Erste Schulstraße in Paderborn wird eingerichtet Ein bis zwei Erwachsene begleiten die Kindergruppe auf dem Weg. Da es sich um eine bei den Schulen angemeldete, ehrenamtliche Aktion handele, gebe es einen Versicherungsschutz, erklärt Ewers. In der Regel kommunizieren die Eltern über Whatsapp-Gruppenchats, damit klar ist, wer morgens mitläuft oder etwa krank ist. &bdquo;Die Kinder sollen beim Walking Bus erste Erfahrungen mit dem Verkehr machen. Die begleitenden Eltern fungieren dann als Vorbild“, nennt Sabine Ewers einen Grund, warum sie von den &bdquo;gehenden Buslinien“ überzeugt ist. Neben den offiziellen Linien gebe es übrigens viele selbst organisierte &bdquo;Gehgemeinschaften“. Laut Uni Paderborn nimmt mit dem Walking Bus die Konzentrationsfähigkeit zu &bdquo;Besonders bedeutsam ist, dass Kinder Freude an der Bewegung haben und gemeinsam als Gruppe sicher zur Schule gelangen“, sagt Nicole Satzinger vom Department Sport und Gesundheit der Universität Paderborn. &bdquo;Viele Kinder berichten, dass sie auf dem Weg zur Schule neue Freundschaften schließen.“ Die Erfahrungen basieren dabei nicht nur auf subjektiven Beobachtungen. Wissenschaftler der Uni haben zum Thema Walking Bus geforscht. Satzinger führt dazu Arbeiten von Wolf-Dietrich Brettschneider und Miriam Kehne an. &bdquo;Die Ergebnisse zeigen, dass das Konzept einen nachhaltigen Beitrag zur Bewegungsförderung von Grundschulkindern leistet“, sagt Satzinger. &bdquo;Ein zentraler Befund betrifft die Steigerung der Alltagsbewegung: Kinder, die regelmäßig am Walking Bus teilnehmen, erhöhen ihre tägliche Bewegungszeit deutlich. Darüber hinaus weisen die Untersuchungen auf positive Effekte im Hinblick auf die Konzentrationsfähigkeit hin.“ Paderborner Friedrich-Spee-Gesamtschule ist Vorreiter beim Biking Bus Für Kinder an ein paar der weiterführenden Schulen gibt es auch im neuen Schuljahr ein Biking-Bus-Angebot. Dabei werde die Idee des Walking Bus auf das Rad übertragen, berichtet Satzinger. &bdquo;Kinder fahren gemeinsam in einer Gruppe mit dem Fahrrad zur Schule.“ Vorreiter ist dabei die Friedrich-Spee-Gesamtschule, die vor Kurzem zu einer der fahrradfreundlichsten Schulen Deutschlands gekürt wurde. An der Gesamtschule können sich auch Schülerinnen und Schüler aus höheren Jahrgängen anderer Paderborner Schulen zu Bikingscouts ausbilden lassen. Sie fahren dann an der Spitze und am Ende der Gruppen. Mehr zur Friedrich-Spee-Gesamtschule: Im Kurs &bdquo;Fit for Life“ geht es um die Vorbereitung aufs Erwachsenenleben &bdquo;Unser Ziel ist, ein Biking-Bus-Netz in Paderborn aufzubauen“, sagt Sabine Ewers. Auch die Gymnasien Reismann, Peliziaeus, Goerdeler und Theodorianum seien mittlerweile dabei. Ewers hofft, dass auch das Walking-Bus-Angebot wächst. &bdquo;Mittlerweile haben wir das Vor-Corona-Niveau erreicht“, sagt sie. &bdquo;Ich würde mir wünschen, wenn noch mehr Kinder mitlaufen und sich noch mehr Eltern als Begleiter engagieren.“

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