So planen die Kommunen im Kreis Paderborn für die Grundsteuer 2025

Kreis Paderborn. Das Ergebnis des großen Projekts Grundsteuerreform kommt langsam aber sicher bei den Menschen im Kreis Paderborn an. Erstmal sind nun bald die Städte und Gemeinden dran. Die Räte müssen festlegen, wie die Hebesätze ab dem 1. Januar 2025 gestaltet werden. Das Land hat jüngst eine Empfehlung für alle NRW-Gemeinden veröffentlicht, wie hoch die Hebesätze für die Grundsteuer A (Agrar) und B (Baulich) sein müssten, damit die Einnahmen konstant bleiben (siehe Grafik). Der Landtag wird zudem noch beraten, ob es zu differenzierten Hebesätzen bei der Grundsteuer B kommt, sie würden dann nach Wohn- und Nicht-Wohngrundstücken unterscheiden. Wichtig für alle Hauseigentümer: Sie haben vom Finanzamt einen &bdquo;Bescheid über den Grundsteuermessbetrag“ ab 2025 erhalten. Dieser wird laut Finanzverwaltung mit dem durch die Kommune demnächst festgelegten Hebesatz multipliziert und durch 100 dividiert. Das Ergebnis ist die jährliche zu zahlende Grundsteuer. Ob es teurer Die Kommunen im Kreis Paderborn haben dazu folgende Fragen der &bdquo;NW“ beantwortet: Wie sind die aktuellen Hebesätze in Ihrer Kommune aktuell? Wie bewerten Sie die für Ihre Stadt/Gemeinde die empfohlenen Hebesätze für die Grundsteuern A & B? Werden Sie die Hebesatzdifferenzierung bei Grundsteuer B vornehmen? Mit welcher Grundsteuerentwicklung müssen Ihre Bürgerinnen und Bürger rechnen? Wie ist Ihr zeitlicher Fahrplan bis zum Beschluss der Hebesätze für das Haushaltsjahr 2025? Lesen Sie auch: Kämmerer in Paderborn gibt keine Empfehlung für die Grundsteuer C Stadt Paderborn Aktuelle Hebesätze: Derzeit liegen die Hebesätze für die Grundsteuer A bei 259 Prozent und bei der Grundsteuer B bei 501 Prozent. Beurteilung der Empfehlung: Zur Grundsteuer A: Die Daten der Finanzverwaltung sind plausibel und dienen als Diskussionsgrundlage für den Stadtrat. Zur Grundsteuer B (einheitlicher Hebesatz): Die Daten der Finanzverwaltung decken sich mit den eigenen Berechnungen. Der angegebene Hebesatz wäre in etwa aufkommensneutral. Der Stadtrat hat zu entscheiden, wie damit umgegangen wird. Zur Grundsteuer B (differenzierte Hebesätze): Die Finanzverwaltung macht hier lediglich einen Vorschlag für differenzierte Hebesätze. Der Stadtrat könnte die Hebesätze auch anders differenzieren. Hier muss der Stadtrat eine Entscheidung treffen. Zuvor muss Anfang Juli der Landtag das Gesetz zur Hebesatzdifferenzierung beschließen. Vorgehen zur Hebesatzdifferenzierung: Das muss der Stadtrat entscheiden, falls diese gesetzliche Grundlage Anfang Juli wirklich so im Landtag beschlossen wird. Prognose zur Grundsteuerentwicklung: Letztendlich ist das eine Entscheidung des Stadtrates, welche noch getroffen werden muss. Der Zeitplan: Die Verwaltung wertet die angegebenen Hebesätze jetzt aus und informiert zeitnah den Stadtrat über das Zahlenwerk, um erste Diskussionen zu ermöglichen. Lesen Sie auch: Paderborn müsste die Grundsteuer B deutlich erhöhen Stadt Bad Lippspringe Aktuelle Hebesätze: Die aktuellen Hebesätze der Stadt für 2024 sind bei der Grundsteuer A 259 v.H. und bei der Grundsteuer B 501 v.H. Beurteilung der Empfehlung: Für eine abschließende Bewertung der angegebenen aufkommensneutralen Hebesätze wird noch weitere Zeit benötigt. Schon jetzt muss aber erwähnt werden, dass eine Umsetzung der neuen Differenzierung bei der Grundsteuer B (Wohnen/Nichtwohnen) für das Steueramt der Stadt eine erhebliche zusätzliche Belastung darstellen würde. Vorgehen zur Hebesatzdifferenzierung: Ob eine Hebesatzdifferenzierung bei der Grundsteuer B bei der Stadt vorgenommen werden soll, ist eine politische Entscheidung, die in den kommenden Monaten noch in den zuständigen Gremien diskutiert werden muss. Prognose zur Grundsteuerentwicklung: Die zukünftige Entwicklung der Grundsteuer hängt von den politischen Beschlüssen ab. Der Zeitplan: Die Hebesätze für das Haushaltsjahr 2025 sollen voraussichtlich zusammen mit dem Haushaltsplan 2025 im Dezember 2024 eingebracht und im Februar 2025 beschlossen werden. Stadt Bad Wünnenberg Aktuelle Hebesätze: Die aktuellen Hebesätze betragen bei der Grundsteuer A 250 Prozent und Grundsteuer B 429 Prozent. Beurteilung der Empfehlung: Dazu können wir erst nach den Haushaltsplanberatungen eine Auskunft geben. Vorgehen zur Hebesatzdifferenzierung: Auch zu diesem Thema können wir erst nach den Haushaltsplanberatungen Auskunft geben. Prognose zur Grundsteuerentwicklung: Dazu können wir ebenfalls erst nach den Haushaltsplanberatungen eine Auskunft geben. Der Zeitplan: Unser Haushalt 2025 soll am 31. Oktober 2024 eingebracht werden. Die Haushaltsplanberatungen finden in den Klausurtagungen der Fraktionen im Anschluss statt. Stadt Büren Aktuelle Hebesätze: Die Einnahmen aus der Grundsteuer belaufen sich für das Jahr 2024 für die Stadt Büren voraussichtlich auf rund 3,7 Millionen Euro bei einem Hebesatz von 514 Prozent. Beurteilung der Empfehlung: In der Ratssitzung am 6. Juni wurde bereits folgende Tendenz aufgezeigt: Um mit den neu ermittelten Grundsteuermessbeträgen im Jahr 2025 ebenfalls ein Steueraufkommen von etwa 3,7 Millionen Euro zu generieren, müsste der Hebesatz nach ersten Berechnungen auf etwa 660 Prozent erhöht werden. Die nun angegebenen Hebesätze (668 Prozent) untermauern diese Tendenz. Vorgehen zur Hebesatzdifferenzierung: Zu diesem Zeitpunkt lässt sich darüber noch keine finale Aussage treffen. Die Entscheidung über eine Hebesatzdifferenzierung obliegt der Politik und wird entsprechend der weiteren Entwicklung (insbesondere mit Blick auf die Positionierung der Landesregierung) getroffen. Prognose zur Grundsteuerentwicklung: Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, inwieweit das Land NRW gegebenenfalls von seinem aktuellen Kurs abweicht und sich in dieser Thematik weiter positioniert. Hiervon wird auch abhängen, wie die Stadt Büren in die Haushaltsplanungen im Bereich der Grundsteuer B für 2025 einsteigt. Der Zeitplan: Erste Erkenntnisse zur Besteuerung ab 2025 zeichnen Belastungsverschiebungen zwischen Gewerbe- und Wohngrundstücken ab: Gewerbegrundstücke werden günstiger, Wohngrundstücke teurer. Weiterhin ist erkennbar, dass die Summe der Grundsteuermessbeträge tendenziell sinkt. Unser Bestreben ist es, aufkommensneutral zu bleiben, also den Steuerbetrag von 2024 mit rund 3,7 Millionen Euro zu halten. Eine alternative Verteilung ist dabei nicht auszuschließen. .responsive23-Ho5IPpEanNT44Ipr-choro-basiskarte-kreis-pb-kommunen { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Ho5IPpEanNT44Ipr-choro-basiskarte-kreis-pb-kommunen { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Ho5IPpEanNT44Ipr-choro-basiskarte-kreis-pb-kommunen { padding-top: 166.67%; } } Stadt Delbrück Aktuelle Hebesätze: Aktuell gelten für die Stadt Delbrück folgende Hebesätze: Grundsteuer A 259 Prozent und Grundsteuer B 501 Prozent. Beurteilung der Empfehlung: Eine Bewertung der vom Land ermittelten Hebesätze für die Grundsteuer A und B ist nicht auf die Schnelle möglich. Hierzu bedarf es zunächst weitergehender Auswertungen, um die Auswirkungen auf die unterschiedlichen Grundstücksarten innerhalb der Kategorien &bdquo;Wohnen“ und &bdquo;Nichtwohnen“ beurteilen zu können. Vorgehen zur Hebesatzdifferenzierung und Zeitplan: Hierüber wird der Rat in der zweiten Jahreshälfte 2024 entscheiden. Zunächst einmal muss das Gesetz, das eine Hebesatzdifferenzierung bei der Grundsteuer B ermöglichen soll und das bisher nur als Entwurf vorliegt, endgültig beschlossen werden. Prognose zur Grundsteuerentwicklung: Für 2025 wird eine aufkommensneutrale Umsetzung der Grundsteuerreform angestrebt. Das heißt, dass die aus der Grundsteuer insgesamt erzielten Einnahmen der Stadt Delbrück im nächsten Jahr in etwa so hoch sein sollen wie in 2024. Das heißt aber nicht, dass auch die Belastung der einzelnen Grundstückseigentümer in 2025 annähernd so bleibt wie bisher. Hier wird es aufgrund der reformbedingt geänderten Berechnungsgrundlagen der Finanzämter natürlich zu Unterschieden gegenüber den bisherigen Festsetzungen kommen. Wenn beispielsweise die Neubewertung ergibt, dass der Grundbesitz eines Steuerpflichtigen vergleichsweise stark an Wert zugelegt hat, dann steigt dafür künftig auch die Grundsteuer. Zur Entwicklung der Grundsteuer in den Folgejahren können keine pauschalen Aussagen getroffen werden. Ob oder wann in den Folgejahren Steuererhöhungen erforderlich werden, hängt davon ab, wie sich die städtischen Finanzen insgesamt entwickeln. Gemeinde Hövelhof Aktuelle Hebesätze: Die aktuellen Hebesätze liegen bei 247 v.H. für die Grundsteuer A und 479 v.H. für die Grundsteuer B. Beurteilung der Empfehlung: Der Gemeinderat wird im Rahmen der Haushaltsplanung für das kommende Jahr darüber entscheiden, ob die vorgeschlagenen Hebesätze für die Grundsteuern A und B angewendet werden. Vorgehen zur Hebesatzdifferenzierung: Hierzu gibt es noch keine abschließende Entscheidung. Prognose zur Grundsteuerentwicklung: Die individuellen Steuerzahlungen werden sich aufgrund der Reform verändern. Die neuen Bemessungsgrundlagen und Hebesätze werden zu Anpassungen führen, die von den verschiedenen Grundstückswerten abhängen. Der Zeitplan: Die abschließende Entscheidung über die Ausgestaltung der Grundsteuer-Hebesätze (insbesondere deren Höhe) trifft der Gemeinderat mit seinem Beschluss über die Haushaltssatzung für das Jahr 2025. Diese soll voraussichtlich in der Sitzung am 12. Dezember 2024 verabschiedet werden. Lesen Sie auch: Neuer Grundsteuer-Plan des Landes NRW löst Aufschrei in Kommunen aus Stadt Lichtenau Aktuelle Hebesätze: Für die Grundsteuer A sind es 320 Prozentpunkte, für die Grundsteuer B sind es 501 Prozentpunkte. Beurteilung der Empfehlung: Diese sind für uns derzeit nur bedingt nachvollziehbar. Hier sind in den nächsten Wochen und Monaten detaillierte Prüfungen nötig. Grundsätzlich sollten entsprechende Werte von den Kommunen bekanntgegeben werden und nicht vom Land. Zumal noch nicht alle Einheitswerte festgestellt wurden, werden sich die Hebesätze ohnehin noch einmal ändern. Vorgehen zur Hebesatzdifferenzierung: Dies ist aufgrund der derzeitigen rechtlichen Unsicherheit sowie der Tatsache, dass dies absehbar technisch nicht möglich ist, derzeit nicht vorgesehen. Hier gehen die theoretischen Ideen vom Land und die praktischen Umsetzungsmöglichkeiten mithilfe der vorhandene Software auf kommunaler Ebene klar auseinander. Prognose zur Grundsteuerentwicklung: Der Hebesatz zur Grundsteuer A wird sich, um eine Aufkommensneutralität zu wahren, voraussichtlich leicht reduzieren. Der Hebesatz zur Grundsteuer B wird sich, um eine Aufkommensneutralität zur wahren, in Abhängigkeit vom fiktiven Hebesatz, voraussichtlich erhöhen. Die individuellen Auswirkungen je Bürger werden sehr unterschiedlich sein. Tendenziell werden Bürgerinnen und Bürger etwa in Neubauten mit aktuellen Bewertungen eher geringe Veränderungen erfahren. Bürgerinnen und Bürger mit älteren Bewertungen zum Einheitswert werden mit größeren Abweichungen zu ihrer bisherigen Grundsteuer rechnen müssen. Dies war bekanntlich zu erwarten, da die Grundsteuerreform ja auch eine entsprechende Gleichbehandlung durch die neuen Bewertungen zum 1. Januar 2025 ergeben soll. Dies gilt sowohl für die Grundsteuer A wie auch für die Grundsteuer B. Der Zeitplan: Der Beschluss über die Hebesätze wird in der Ratssitzung am 19. Dezember 2024 gefasst. Die entsprechenden Beratungen dazu werden voraussichtlich nach den Herbstferien erfolgen. Stadt Salzkotten Aktuelle Hebesätze: Aktuell liegen die Hebesätze für die Grundsteuer A bei 259 v. H. und die Grundsteuer B bei 501 v. H. Beurteilung der Empfehlung: Grundsätzlich wird analog der Meinung des Städte- und Gemeindebunds NRW die Einführung eines gesplitteten Hebesatzrechts auf kommunaler Ebene für die Grundsteuer B auf kommunaler Ebene kritisch gesehen und abgelehnt. Eine Anpassung der Berechnungs- und Bewertungsverfahren ist vom Land vorzunehmen. Die Steigerung bei der Grundsteuer A (276 v. H.) fällt moderat aus. Der Hebesatz der Grundsteuer B entspricht einem Plus von 80 v. H. Eine Anhebung würde bedeuten, dass die Stadt so viel Grundsteuer erhält wie vor der Reform (Aufkommensneutralität). Das in NRW angewendete Bundesmodell zur Bewertung führt zu Belastungsverschiebungen ab 2025 zwischen Geschäftsgrundstücken (Entlastung) und Wohngrundstücken (Belastung). Unbebaute Baugrundstücke müssten ebenfalls mit Mehrkosten rechnen, weil die Grundstückswerte höher angegeben wurden. Vorgehen zur Hebesatzdifferenzierung: Das Gesetz ist noch nicht verabschiedet. Verwaltungsseitig wird die Option - wenn alle Fakten und die Datenlage endgültig vorliegen - abschließend geprüft und danach wird politisch beraten. Prognose zur Grundsteuerentwicklung: Die Grundsteuerreform wird nicht als Anlass genommen, das Aufkommen per se zu erhöhen. Mit dem aufkommensneutralen Hebesatz bei der Grundsteuer B von 581 v.H. (...), würde die Stadt so viel Grundsteuer einnehmen wie bisher. Das in NRW angewendete Bundesmodell führt bei einem einheitlichen Hebesatz der Grundsteuer B zu einer landesweiten Unwucht, die tendenziell das Wohnen verteuert und Gewerbe entlastet. Allerdings spielen die individuellen Berechnungen eine Rolle, so dass nicht alle Einwohner automatisch mehr zu zahlen haben. Die tatsächliche Grundsteuerentwicklung ist bei der in NRW vorgesehenen Gesetzgebung von den weiteren Entscheidungen der Kommunen vor Ort - zu deren Leidwesen - abhängig. Absehbar ist, dass die individuellen Bescheide für jeden einzelnen Steuerpflichtigen in 2025 aufgrund der neuen Bemessungsbasis anders ausfallen. Der Zeitplan: Der Haushaltsplan, einschließlich Festlegung der Steuersätze, wird von der Verwaltung am 4. November 2024 eingebracht, am 1. Dezember politisch im Hauptausschuss beraten und soll am 16. Dezember vom Stadtrat beschlossen werden. Die Bescheide werden im Januar 2025 versendet. Aus den Rathäusern der Gemeinden Altenbeken und Borchen gingen keine Antworten ein.

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