Mit vielen Fotos: Exklusive Einblicke in Umbau des Paderborner Ratskellers

Paderborn. Derzeit ruht die Baustelle im Ratskeller. Nach Plänen des Gebäudemanagements Paderborns (GMP) soll aber Anfang 2025 das Baustellentreiben in das historische Gemäuer – direkt unter dem Historischen Rathaus gelegen – zurückkehren. Bis Gäste wieder im Ratskeller, der seit Ende 2017 geschlossen ist, essen und trinken können, wird es jedoch länger dauern, als zunächst angekündigt. Wie es derzeit im Ratskeller aussieht Der historische Gewölbekeller – zur einen Hälfte 550 Jahre, zur anderen 400 Jahre alt – wurde 2022 und 2023 aufwendig entkernt. Einige Bausünden insbesondere der 1960er-Jahre verschwanden dabei. So wurde beispielsweise die Deckenverkleidung aus Gips und Pappmaschee entfernt. Der Rückbau war mit erheblichem logistischen Aufwand verbunden. Nun bereitet das GMP die nächsten Schritte der Neugestaltung vor, die sich unter anderem aufgrund von Denkmalschutz-Aspekten und engen Zugängen als kompliziertes Unterfangen erweist. Grundriss: So soll der Ratskeller künftig aussehen Das Unternehmen 2P Media, das in Paderborn auch die Clubs Residenz und Capitol betreibt, wird Pächter im Ratskeller sein. Die künftigen Ratskeller-Betreiber planen ein Angebot aus regionaler und mediterraner Küche sowie Kulturveranstaltungen. Dafür stehen ihnen im Gewölbekeller zwei Gasträume zur Verfügung. Im Innenraum gibt es Sitzplätze für 199 Menschen, sagt GMP-Betriebsleiter Sören Lühr gegenüber der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Weitere 100 Sitzplätze bietet auf dem Rathausplatz die Ratskeller-Außengastronomie, auf deren Fläche derzeit die Bar Celona einen Teil ihrer Tische und Stühle aufgestellt hat. Der bisherige Eingang vom Schildern aus wird künftig nur noch nachrangig genutzt. Gäste werden den Ratskeller vom Süden betreten, wo die bisherige Treppenanlage als Schmuddelecke daherkommt. Die Außentreppe dort wird um 180 Grad versetzt. Ein Durchbruch in den Eingangsbereich des Ratskellers – dem bisherigen &bdquo;Tönnchen“ – ist bereits geschaffen. Der in den 1960er-Jahren entstandene Ratskeller-Anbau unter der Außengastro-Fläche erhält unterschiedliche Funktionen: Gäste werden hier die Toiletten finden, zudem werden in dem Bereich die Küche, ein Raum für Teigproduktion, Kühl-, Bier- und Trockenlager sowie Technikräume untergebracht. Der Lastenaufzug wird generalüberholt und bleibt erhalten. Zusätzlich zum bisherigen Durchbruch vom großen Gastraum in den Kelleranbau soll das alte Mauerwerk an einer zweiten Stelle aufgebrochen werden. Zum einen als Durchgang für das Personal, zum anderen als Blickachse zur Pizzaküche, die damit zur Show-Küche wird. Wie der aktuelle Zeitplan bis zur Eröffnung ist Als im Frühjahr 2021 die Pächter bekannt wurden, stand als Eröffnung das Jahr 2023 im Raum. Später war von einer Fertigstellung im Jahr 2024 die Rede – auch daraus wird nichts. Man stünde &bdquo;kurz davor“, einen Bauantrag einzureichen, sagt jetzt GMP-Betriebsleiter Lühr. Auch wenn es zu Verzögerungen kommt, sei der Zeitrahmen für ein Projekt dieser Art &bdquo;nicht unüblich“. Immerhin müssten beispielsweise mit Blick auf die Denkmalbehörde &bdquo;vielfältige Abstimmungen“ erfolgen. Für Außenstehende wirke die Planungs- und Bauphase womöglich lang, das sei sie aber nicht, betont Sören Lühr. Lesen Sie auch: Bekannte Clubbetreiber übernehmen den Paderborner Ratskeller Nachdem die Entwurfsplanung mittlerweile weitgehend abgearbeitet ist, befindet sich das Ratskeller-Projekt in der Genehmigungsphase für die Neugestaltung, die nach GMP-Angaben voraussichtlich bis zum vierten Quartal 2024 andauern werde. Der Baubeginn ist nun für Anfang 2025 vorgesehen. Dabei werden auch die technischen Anlagen komplett ausgetauscht inklusive Einbau einer Wärmepumpe, die das gesamte Rathaus versorgt, und eines neuen Transformators. Zudem baut das GMP eine Standardküche ein, die 2P Media mit weiterer Küchentechnik ergänzen wird. Bildergalerie: Einblicke in den Ratskeller-Umbau Die Stadt Paderborn will mit ihren Arbeiten Ende 2025 abgeschlossen haben, sodass dann eine Übergabe der Räume an 2P Media möglich wäre. Wann die neuen Betreiber den kernsanierten Ratskeller letztlich eröffnen, ist aber noch unklar. Für eine konkrete Aussage fließe noch zu viel Wasser den Rhein hinunter, sagt Ivo Klumpp, der gemeinsam mit Mirko Schmidt Geschäftsführer von 2P Media ist. Er zeigt sich gegenüber der &bdquo;NW“ gelassen. Vonseiten des GMP heißt es, dass die Pächter &bdquo;trotz beziehungsweise wegen der komplexen Projektentwicklung“ zum Projekt stünden. Der Vertrag sieht ab Inbetriebnahme des Ratskellers eine Laufzeit von zehn Jahre mit Verlängerungsoption vor. Wie viel der Umbau des Ratskellers kostet Die Kosten für die Stadt Paderborn sind von zunächst 3,35 Millionen Euro auf mittlerweile geschätzte 4,1 Millionen Euro gestiegen. Das städtische Gebäudemanagement hofft auf Fördergelder in Höhe von 200.000 Euro. Da die Baupreise in den vergangenen Jahren stärker gestiegen sind, hält das GMP die Ratskeller-Kostensteigerung für moderat. Zudem sei der Kostenrahmen in der Vergangenheit wegen fehlender Detailplanung starken Ungenauigkeiten unterworfen gewesen. In der Vergangenheit sagten die Pächter, dass sie rund eine halbe Million Euro investieren werden. Der Ratskeller wird Thema in der nächsten Sitzung des Betriebsausschusses Gebäudemanagement am Donnerstag, 13. Juni, sein.

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