Gedenkort

Nach Graffitti-Attacken ist das Mahnmal am Paderborner Busdorfwall restauriert

Der „Friedensengel“ des Paderborner Bildhauers Josef Rikus gilt als zentraler Ort des Gedenkens an die zivilen und militärischen Opfer der beiden Weltkriege.

Steinmetz- und Bildhauermeister Michael Diwo (v. l.), Elisabeth Rikus-Dee, Nachlassverwalterin der von Josef Rikus geschaffenen Werke, und Thomas Günther von der Unteren Denkmalbehörde freuen sich über die Restaurierung des Mahnmals am Busdorfwall. | © Stadt Paderborn

07.06.2024 | 07.06.2024, 19:06

Paderborn. Der Friedensengel von Josef Rikus – zentraler Ort des Gedenkens an die zivilen und militärischen Opfer der beiden Weltkriege – ist im Mai restauriert worden. Das teilte die Stadt Paderborn jetzt mit.

Nachdem das Mahnmal am Busdorfwall im Verlauf der letzten Jahre mehrmals jeweils kurz vor den Gedenkfeierlichkeiten am 27. März Opfer von Graffiti-Attacken wurde, bei denen insbesondere die Schrifttafel aus Blaubank-Muschelkalk unterhalb des Friedensengels mit greller Farbe bespritzt wurde, sei es laut Stadt an der Zeit gewesen, das Mahnmal von 1953 zu restaurieren. Die Reinigungsarbeiten nach den Graffiti-Schmierereien, die Witterung und Efeubewuchs hätten ihre Spuren hinterlassen.

Die nun von Steinmetz- und Bildhauermeister Michael Diwo durchgeführte Restaurierung erinnere mit ihrer farblichen Fassung der Nische und Weißhöhung der Schrifttypen an den ersten Entwurf des Bildhauers Rikus. Dieser hatte ursprünglich unterhalb des Friedensengels einen Durchbruch in die Stadtmauer geplant, der eine Krypta im Erdreich hinter der Mauer erschließen sollte. Das allerdings ließ sich wegen der Verletzung der historischen Stadtmauer nicht umsetzen, sodass Rikus seinen Engel so realisierte, dass er mit der dunklen Fassung einen Eingang in eine imaginäre Krypta suggerierte.

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Die daran angelehnte Restaurierung wurde zuvor anhand von Bemusterungsproben zwischen Restaurator Diwo, Elisabeth Rikus-Dee, der Nachlassverwalterin der von Josef Rikus geschaffenen Werke, und der Unteren Denkmalbehörde abgestimmt und vom Gebäudemanagement der Stadt Paderborn beauftragt. Unterstützt wurden die Arbeiten am Mahnmal auch vom Eigentümer des an der Mauer angrenzenden Grundstücks.