Kritik an Grünen

Paderborner CDU bezieht erneut Stellung zum Nationalpark Egge

Bei einer Infoveranstaltung spricht sich das Paderborner CDU-Kreistagsmitglied Ludger Konersmann für ein „Nein“ aus.

Während der Informationsveranstaltung der CDU-Ortsunion Paderborn haben Kreistagsmitglied Ludger Konersmann (r.) und Ortsunionsvorsitzender André Springer zum Thema Bürgerentscheid Nationlapark Egge gesprochen. | © CDU

08.06.2024 | 08.06.2024, 17:01

Paderborn. Einen Austausch zum Thema Bürgerentscheid Nationalpark Egge hat es bei einer Infoveranstaltung der CDU-Ortsunion im Café und Restaurant „Zu den Fischteichen“gegeben. Referent war CDU-Kreistagsmitglied Ludger Konersmann, teilt die CDU mit.

Wie berichtet, wird das Thema Pro oder Kontra Nationalpark in der Egge kontrovers diskutiert. Während der CDU-Infoveranstaltung habe Konersmann aus seiner Meinung keinen Hehl gemacht.

„Ich bin für die Nationalparkidee, wenn ein Gebiet von Natur, räumlicher Beschaffenheit oder Größe dazu geeignet ist. Leider ist es die Egge in der vorgeschlagenen Form nicht“, sagte er.

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CDU Paderborn empfiehlt ein „Nein“

Daher empfehle die CDU Paderborn, beim Bürgerentscheid mit „Nein“ zu stimmen. Das habe auch der CDU-Ortsunionsvorsitzende André Springer während der Veranstaltung betont.

Leicht habe es sich Konersmann mit seiner Position nicht gemacht. Zur „räumlichen Kulisse“ des geplanten Nationalparks beispielsweise sei sein Fazit aber: „Zu schmal, zu klein, von ICE-Trasse und Bundesstraßen zerschnitten, ohne Zukäufe von Privatland ist der Staatsforst als Nationalpark nur ein ungeeigneter Flickenteppich.“

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Kritik habe Konersmann an NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Bündnis 90/Die Grünen) geübt. So solle der Nationalpark „als grünes Prestigeprojekt gegen jede Vernunft durchgedrückt werden“. Dafür würden „Anmeldefristen verlängert, vernünftige Fragestellungen“ blieben dagegen unbeantwortet. Beispiele seien hierzu zusätzliche Personalkosten oder der für einen Nationalpark nötigen Wegerückbau.

Auch positive Beispiele

Es gebe aber auch positive Beispiele für Nationalparks, so Konersmann. So sehe er den Nationalpark Eifel „als besser geeignetes Projekt oder den Nationalpark Kellerwald-Edersee in Hessen als besonders gut gelungen“ an.

Zudem verwies Konersmann unter anderem auf die regionalen Industrie- und Handelskammern sowie auf die Land- und Forstwirtschaft: Diese rechneten „langfristig mit einem Verlust von 700 Arbeitsplätzen und 100 Millionen Euro Umsatzeinbußen“. Dazu kämen Investitionen für Personal und Naturparkzentrum und „Betriebskosten von jährlich 10 Millionen“.

Abstimmungsberechtigte Bürger im Kreis Paderborn haben bis zum 12. Juni, 12 Uhr, die Möglichkeit, per Briefwahl ihre Stimmen bei der Kreisverwaltung abzugeben. Nach einer Auszählung soll es spätestens am 18. Juni ein Ergebnis geben.

Dann soll auch bekannt gegeben werden, ob der Kreis Paderborn einen Antrag beim Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr stellt, um sich für die Einrichtung eines Nationalparks Egge zu bewerben.

Laut dem Kreis sind – ausgehend von den letzten Berechnungen – etwa 238.000 Bürgerinnen und Bürger im Kreis abstimmungsberechtigt.