Mit Tempo 208 auf der B1 unterwegs: Weitere Kontrollen im Raum Paderborn geplant

Kreis Paderborn/Kreis Lippe. Gegen kurz vor 11 Uhr hat die Polizei am Montag auf der Bundesstraße B1 in Horn-Bad Meinberg ihre große Kontrolle gestartet. In beide Fahrtrichtungen kontrollierten Beamte aus Paderborn und Lippe den Verkehr. In Höhe des Rastplatzes &bdquo;Beller Holz“ entstand so ein Nadelöhr, das zu kleineren Verkehrsbehinderungen führte, aber den Beamten die Möglichkeit gab, einen Blick in nahezu jedes Fahrzeug zu werfen. &bdquo;Die B1 ist in Lippe eine der Straßen, auf denen gerne deutlich zu schnell gefahren wird“, erklärt Erster Polizeihauptkommissar Thomas Bartels, Leiter des lippischen Verkehrsdienstes. Es sind insgesamt so viele Einsatzkräfte vor Ort, dass die Polizei von einem Großeinsatz spricht. Eine genaue Anzahl möchte die Polizei aus einsatztaktischen Gründen nicht nennen. &bdquo;Nicht nur an der festen Kontrollstelle haben wir Kräfte. Wir haben insgesamt fünf weitere, zum Teil verdeckte, Mess-, sowie Kontrollstellen und zivile Einheiten mit Videofahrzeugen im Einsatz. Zusätzlich haben wir auf einem etwas größeren Areal eine Schwerlastkontrollstelle aufgebaut“, berichtet Polizeioberrat Andreas Koptik, Direktionsleiter Verkehr bei der Polizei Paderborn. Porschefahrer ist mehr als 100 Stundenkilometer zu schnell Bereits gegen 5 Uhr am Montagmorgen hatten die ersten Polizeikräfte ihre mobile Geschwindigkeitsüberwachung begonnen. Trauriger Höhepunkt war ein Blomberger Porsche-Fahrer, der mit 208 Stundenkilometern statt der erlaubtem 100 unterwegs war. Dabei benutzte er laut Polizei noch sein Mobiltelefon. Ein VW Caddy mit einem Hamelner am Steuer wurde morgens 174 gemessen. Beide erwartet ein dreimonatiges Fahrverbot und ein Bußgeld von mindestens 700 Euro. &bdquo;Unser Ziel ist es, Leben zu schützen. Überhöhte Geschwindigkeit und rücksichtsloses Verhalten führen regelmäßig zu gefährlichen Situationen sowie Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten und Toten. Dagegen wollen wir vorgehen. Wir überwachen den Verkehr, aber wir informieren auch, um die Leute zu sensibilisieren“, erklärt Polizeioberrat Peter Pauls, Direktionsleiter Verkehr der lippischen Polizei. Und die Verkehrsbilanz des Jahres 2023, der nordrhein-westfälischen Polizei gibt ihm recht. Im vergangenen Jahr gab es bei mehr als 630.000 Verkehrsunfällen in NRW 450 Tote und rund jeder sechste Beteiligte an einem Verkehrsunfall wurde schwer verletzt. Warnung durch große Buchstaben Daher hat die Polizei NRW unter dem &bdquo;Hashtag LEBEN“ ein Markenzeichen für die neue Fachstrategie des Verkehrsdienstes für mehr Sicherheit auf den Straßen. Die rund ein Meter großen Buchstaben ziehen seit Anfang 2024 durch die Polizeistellen in NRW. Ende März waren sie zuletzt in OWL – bei der Polizei Bielefeld. Die gemeinsame Aktion der Polizei Paderborn und Lippe auf der B1 fand ebenfalls unter dem &bdquo;Hashtag LEBEN“ statt. Da die großen Buchstaben jedoch noch nicht in Paderborn und Lippe sind, wurden sie kurzerhand durch kleine Duplikate ersetzt. Aber die Bilanz gibt den Beamten recht: Unzählige Geschwindigkeitsverstöße um die 50 Stundenkilometer zu schnell und die Spitzenreiter mit Tempo 208 und 174 sowie Fahrer unter Drogeneinfluss wurden festgestellt und entsprechend belangt. &bdquo;Diese Aktion wird mit Sicherheit wiederholt, dann ein Stück weiter auf Paderborner Gebiet“, sagt Andreas Koptik. Insgesamt mehr als 200 Tempoverstöße Insgesamt gab es 218 Geschwindigkeitsverstöße. Zwei Verkehrsteilnehmern musste eine Blutprobe entnommen werden, weil sie unter Drogeneinfluss gefahren waren. Drei Personen hatten keine gültige Fahrerlaubnis und mussten ihre Fahrt an Ort und Stelle beenden. Ein Kraftfahrzeugführer hatte sein Fahrzeug nicht versichert, auch für ihn war die Fahrt zu Ende. Insgesamt zwölf Personen waren am Steuer mit ihrem Smartphone beschäftigt. Eine gefährliche Ablenkung, für die Ordnungswidrigkeitsanzeigen geschrieben wurden. Elf Verkehrsteilnehmer wurden angezeigt, weil sie Überholverbote missachteten und dazu noch Sperrfläche überfuhren. Rund 20 weitere Verstöße, darunter ein Erlöschen der Betriebserlaubnis, wurden geahndet. Der Zoll erstatte insgesamt vier Anzeigen wegen des Verdachts der illegalen Beschäftigung. Im Rahmen der Kontrollen des Schwerlastverkehrs fiel ein stark überladener Lkw auf, der Teile seiner Ladung abladen musste. Weitere drei Verstöße gab es im Bereich Ladungssicherung. Drei Verkehrsteilnehmer wurden angezeigt, weil sie zu lange hinter dem Steuer gesessen hatte.

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